DOI Heft:
4. Heft
DOI Artikel:Crelle, August L.: Nachrichten von der projektirten Eisenbahn zwischen Berlin und Frankfurt a. d. O., [4]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42056#0405
20. Grelle, Nachrichten v. d. project. Eisenbahn z wisch. Berlin u. Frankfurt a. d. 0. 397
31.
Da Biegungen, die nur wenig von der geraden Linie ablenken,
und wenn nur die Halbmesser der Bogen recht grofs sind, einer Eisen-
bahn wenig schaden, so ist kein zureichender Grund vorhanden, selbst
zwischen Fürstenwalde und Berlin, oder vielmehr, weil Cöpenick berührt
werden soll, zwischen Cöpenick und Fürstenwalde, auf ganz gerade Linien
zu bestehen. Es ist vielmehr angemessen, lieber Schwierigkeiten, wie sie
hier zum Theil die häufigen und ziemlich grofsen Seen machen, auszuwei-
chen, in so fern es durch sanfte Biegungen angeht; was in der That mit
so grofsen Halbmessern der Bogen, als man nur will, möglich ist.
Es wird also gut und angemessen sein, die Tour von Berlin bis
Fürstenwalde aus 5 geraden Linien zusammenzusetzen, die durch sanfte
und ganz uumerkliche Bogen, von 1000 Ruthen Halbmesser, mit einander
verbunden werden.
Zwischen Fürstenwalde und Frankfurt ist nur eine einzige Biegung
nothwendig, und zwar auf dem Scheitelpuucte der Bahn selbst, wo sie gar
nichts schadet, indem die Fahrt dort schon jedenfalls verzögert werden mufs.
Im Ganzen also wird die etwa 10^ Meilen laDge Eisenbahn von Berlin
nach Frankfurt aus 7 geraden Linien zusammengesetzt sein, die aber mei-
stens mit einander nur Winkel von 5, 6 bis 10 Graden machen. Die stärkste
Biegung, bei Cöpenick, macht einen Winkel von 26 Graden, die Halbmes-
ser sämmtlicher verbindender Bogen sind 1000 Ruthen lang angenommen.
32.
Die Abhänge der Eisenbahn sind auf dem bei weitem gröfseren
Theile der Bahn, namentlich auf 8 Meilen lang, überaus geringe und man
könnte sagen, fast Null. Blofs zum Uebersteigen der Wasserscheide bei
Frankfurt, auf nicht volle ll\ Meilen lang, sind stärkere Gefälle nöihig»
Das stärkste dieser Gefälle von 1 auf 150 (etwa ein Zoll auf die Ruthe),
auf 1322 Ruthen lang, ist allerdings für eine Eisenbahn bedeutend, allein
doch noch weit unter der Grenze derjenigen Abhänge, die mit gewöhn-
lichen Dampfwagen, und wenn sie nicht das Maximum ihrer Ladung
fortzubringen haben, selbst ohne Hülfswagen, fahrbar sind. Denn auf der
Liverpooler Bahn wird seit Jahren der Abhang von Rainhill theils ohne,
theils, bei schwerer Ladung mit Ilülfsmaschinen, durch Dampfwagen ohne
stehende Maschinen passirt; und dieser Abhang beträgt nicht blofs 1 auf
150, sondern sogar 1 auf 89. Hier wird also der Abhang von 1 auf 150
31.
Da Biegungen, die nur wenig von der geraden Linie ablenken,
und wenn nur die Halbmesser der Bogen recht grofs sind, einer Eisen-
bahn wenig schaden, so ist kein zureichender Grund vorhanden, selbst
zwischen Fürstenwalde und Berlin, oder vielmehr, weil Cöpenick berührt
werden soll, zwischen Cöpenick und Fürstenwalde, auf ganz gerade Linien
zu bestehen. Es ist vielmehr angemessen, lieber Schwierigkeiten, wie sie
hier zum Theil die häufigen und ziemlich grofsen Seen machen, auszuwei-
chen, in so fern es durch sanfte Biegungen angeht; was in der That mit
so grofsen Halbmessern der Bogen, als man nur will, möglich ist.
Es wird also gut und angemessen sein, die Tour von Berlin bis
Fürstenwalde aus 5 geraden Linien zusammenzusetzen, die durch sanfte
und ganz uumerkliche Bogen, von 1000 Ruthen Halbmesser, mit einander
verbunden werden.
Zwischen Fürstenwalde und Frankfurt ist nur eine einzige Biegung
nothwendig, und zwar auf dem Scheitelpuucte der Bahn selbst, wo sie gar
nichts schadet, indem die Fahrt dort schon jedenfalls verzögert werden mufs.
Im Ganzen also wird die etwa 10^ Meilen laDge Eisenbahn von Berlin
nach Frankfurt aus 7 geraden Linien zusammengesetzt sein, die aber mei-
stens mit einander nur Winkel von 5, 6 bis 10 Graden machen. Die stärkste
Biegung, bei Cöpenick, macht einen Winkel von 26 Graden, die Halbmes-
ser sämmtlicher verbindender Bogen sind 1000 Ruthen lang angenommen.
32.
Die Abhänge der Eisenbahn sind auf dem bei weitem gröfseren
Theile der Bahn, namentlich auf 8 Meilen lang, überaus geringe und man
könnte sagen, fast Null. Blofs zum Uebersteigen der Wasserscheide bei
Frankfurt, auf nicht volle ll\ Meilen lang, sind stärkere Gefälle nöihig»
Das stärkste dieser Gefälle von 1 auf 150 (etwa ein Zoll auf die Ruthe),
auf 1322 Ruthen lang, ist allerdings für eine Eisenbahn bedeutend, allein
doch noch weit unter der Grenze derjenigen Abhänge, die mit gewöhn-
lichen Dampfwagen, und wenn sie nicht das Maximum ihrer Ladung
fortzubringen haben, selbst ohne Hülfswagen, fahrbar sind. Denn auf der
Liverpooler Bahn wird seit Jahren der Abhang von Rainhill theils ohne,
theils, bei schwerer Ladung mit Ilülfsmaschinen, durch Dampfwagen ohne
stehende Maschinen passirt; und dieser Abhang beträgt nicht blofs 1 auf
150, sondern sogar 1 auf 89. Hier wird also der Abhang von 1 auf 150