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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 13.1839

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4. Heft
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Nachricht von den Fourneyronschen horizontalen Wasserrädern, Turbinen genannt
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https://doi.org/10.11588/diglit.42059#0378

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370 11. Four neyronsche horizontale IFasserräder.
dafs sich das Verhältnis des Nutz-Effects zur wirkenden Kraft sehr ver-
änderte.
Fügt man zu diesen, schon sehr guten Eigenschaften, noch den Um-
stand, dafs die Turbinen sehr wenig Raum einnehmen und ohne grofse
Kosten, Schwierigkeiten und Unbequemlichkeiten an jedem beliebigen Orte
einer Werkstatt aufgestellt werden können; desgleichen, dafs ihnen eine
bei weitem grüfsere Geschwindigkeit als andern Rädern gegeben werden
kann, wodurch künstliche Zwischengeschirre erspart werden: so wird man
mit uns darüber einverstanden sein, dafs die Turbinen eine der vorzüglich-
sten Arten von Wasserrädern sind.

Bemerkung des Herausgebers dieses Journals. In Berlin befindet
sich an der Commendanten-Strafse, zwischen der Spandauer- und der
Hercules-Brücke, in einem von einem alten Stadtgraben gebildeten Spree-
Arme eine Turbine, die schon seit einiger Zeit im Gange ist und 6 Gänge
einer Getraide-Mahlmühle treibt. Sie hat nur ein schwaches Wassergefälle
von 2, 3 bis 4 F. und badet fast immer im Wasser: öfters 3 bis 4 F. tief;
hat auch viel Räderwerk zur Leitung der Kraft nöthig gehabt, da sich
das Rad nicht innerhalb des vorhanden gewesenen, mehrere Etagen hohen
Hauses, sondern nur aufserhalb desselben anbringen liefs. Sie befindet sich
also in sehr ungünstigen Verhältnissen; thut jedoch ihre Dienste. Sie ist
von Eisen und im Ganzen nach der Fournegrotischen Art gebaut.
Eine zweite Turbine wird so eben jetzt von dem Herrn Mechanicus
Hummel zu Berlin gebaut. Sie ist für ein Maschinenwerk bei Glatz io
Schlesien bestimmt und wird ein 20 F. hohes Wassergefälle bekommen.
Das Rad hat 4 F. äufsern Durchmesser und ist nebst der Welle und Wasser-
zuleitung von Eisen. Es werden dabei mancherlei Veränderungen gegen
die Fournegronsche Art der Einrichtung angebracht; von welchen eine
der bedeutendsten die ist, dafs das Wasser statt von oben, von unten in
das Rad gelangen wird. Dadurch wird erzielt, dafs die Weile kürzer sein
kann und dafs das Zapfenlager immer ganz zugänglich bleibt.
Sollten dem Herausgeber mehrere und nähere Nachrichten von
Turbinen und deren weiterer Vervollkommnung zugehen, so wird er sie, so
wie vielleicht auch Einiges über die Theorie dieser Art von Wasserrädern, in
 
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