Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2

ELTEINBERG.

desshalb in Emmerich. 1614 wurde der Bau der Abtei wieder begonnen; 1634 eine einst-
weilige Kapelle aufgeführt, bis Maria von Salm (1645—74) nach Ankauf der Redoute die
Kirche, welche 1677 vollendet war, wieder aufbauen konnte. Bis zum Jahre 1811 biieb
das Stift bestehen, nach dem Wiener Frieden kam es an Preussen. Die Stiftskirche be-
steht als Pfarrkirche fort.

Tafel I.

1. la. Ib. lc.

Monstranz in vergoldetem, mit blau enraillirten Ornamenten verziertem Gry sta 11 c y 1 in der
aus der letzten Hälfte des löten Jahrhunderts. V 11" hoch und 7" mittlere Breite.

2. 2a. 2b. 2c.

Rauchfass (thuribulum) in Silber mit eingravirten Ornamenten, aus dem Ende des
14len Jahrhunderts. 10" hoch und 4 breit.

3. 3a. 3b.

Reliquiengefäss (ostensorium) in Silber mit Crystallcylinder, welcher letztere von Me-
daillons aus Silberblech geschlossen wird (3b), die den h. Antonius in der Wüste darstellen.
Der Fuss enthält das Wappen der Geschenkgeberinnen mit der Umschrift: margriet en
agnes van Kerpen gesustere. Letzte Hälfte des I5ten Jahrhunderts. 11" hoch.

4.

Weihkessel (vas lustrale) von Gelbguss aus dem Anfange des 15ten Jahrhunderts.
Zu beiden Seiten des Gefässes befinden sich Halbfiguren von schildtragenden Engeln: das
eine Schild zeigt in kräftiger Gravur Antonius den Eremiten, in der Rechten das alt-
egyptische Kreuz haltend; das andere Schild zeigt ebenfalls dieses Kreuz, welches ein
Attribut des im 4ten Jahrhundert in Egypten lebenden Einsiedlers ist.

5.

Verkündigung aus gebrannter Erde und bemalt. Gott Vater bläst der Jungfrau durch's
Ohr den h. Geist und das Jesuskindlein ein, welches letztere im Lichtstrahl herabgleitet5
und später verkittet worden ist. Die Schriftbänder enthalten die Worte: ave maria gratia
piena etc. und die Antwort: Ecce ancilla domini fiat mihi secundum etc. Küchenherd,
Katze und Nähkorb fehlen nicht, lötes Jahrhundert. 17" hoch, 14" breit.

Tafel II.

1. la.

Reichverzierter Kelch aus Silber und vergoldet. Auf dem Fuss befinden sich in
fünf Medaillons getriebener Arbeit, umgeben von Filigranverzieruugen, die Symbole der

5. Walther von der Vogelweidc: Ausgabe von Lachmann 36, 36: dur ir ore emphine si den vil suezen.
Aehnliche Darstellungen zu Oppenheim, am Domporlal zu Würzburg und im Kalzenwiker daselbst,
wo das Kind in den Leib fährt.
 
Annotationen