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20

CLEVE.

2.

Diese zur Taufschüssel gehörige Kanne ist eine spätere Arbeit, indem der auf dem
Deckel sitzende schildtragende Löwe nebst dem Wappen des Prinzen Moritz von Nassau-
Siegen auch dessen Ordensinsignien wahrt, welche der Geschenkgeber erst gegen die Mitte
des 17ten Jahrhunderts besass.

Die Kanne ist V hoch und wiegt 2 Pfd 24 Lth. Von reichen Arabesken umgeben,
erscheint auf der Vorderseite eine allegorische Frauengestalt, einen Papagei auf der Hand
wiegend; zu ihren Füssen liegt ein Anker, und im Hintergründe erblickt man eine Stadt.
Eine zweite allegorische Figur mit Nektarschale und Amphora, ebenfalls im Vordergrunde
einer Stadt, schmückt die andere Seite. Man hält beide für allegorische Beziehungen auf
die ost- und die west-indische Compagnie und deren Welthandel besonders mit Amsterdam.12

BEDBURG,

Kirchdorf an der linken Rheinseite, eine Stunde südlich von Cleve. Graf Ludolph errichtete
an der Stelle, wo bereits ein Klausner seine Einsiedelei aufgeschlagen halte, in Folge eines
Gelübdes im Jahre 780 hier ein Bethaus, aus welchem Graf Arnold II. auf Veranlassung
des h. Noribert, damals Chorherrn zu Xanten und Stifter des Prämonstratenser-Ordens, ein
Frauenkloster dieses Ordens machte (1121). Dasselbe ward nach der Verwüstung der Bau-
lichkeiten im geldrischen Kriege 1499 von Johann II. nach Cleve verlegt.1

Tafel X.

1. 2.

Reliquienkreuz aus gelbem Metall und vergoldet vom Ende des XIV. Jahrhunderts,
in der Pfarrkirche zu Bedburg. Die Darstellungen der beiden Seiten sind gravirt. Wirk-
liche Grösse.

3.

Vier Steinbilder ebendaher, einen Hund, eine Sirene, eine männliche Figur und eine
Bestiarie darstellend, sämmtlich in sitzender Stellung. Es scheinen die Träger eines Tauf-
steines vom Anfang des XII. Jahrhunderts zu sein.

12. v. Velsen S. 117.
1. Gelenius de admirand. p., 754.

Lac. I. 274, 404 und 463. II. 356.

Das steinerne Grabmal Arnolds II. und seiner Gemahlin ist nach v. Velsen S. 257 erst in neuerer Zeit
weggeschafft worden.
 
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