CLEVE.
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Das erste von denen rechts zeigt einen Fischer, der, im Wasser stehend, das Netz aufzieht;
in der zweiten Reihe die zweite Console zeigt einen Mann, der sich den Hintern kratzt.
In der dritten Reihe die zweite Figur scheint ein Schwein zu rasiren. Von den Consolen
links zeigt die erste in der zweiten Reihe einen Mann, der in einen Sack schaut; danehen
den Fuchs, im Rrevier betend u. s. w.
7.
Chorbank aus Holzschnitzwerk aus der zweiten Hälfte des 15ten Jahrhunderts in der
katholischen Pfarrkirche zu Cleve.
8—19.
Zwölf aus Holz geschnitzte Apostel in der katholischen Pfarrkirche zu Cleve. Grösse
ungefähr 2'. 14tes Jahrhundert.
Tafel IX.
l.
Vergoldete Schüssel aus getriebenem Silber, 9 Pfd. 24 Lth. schwer und ß'/s' im
Umfange. Reiche Arabesken im italienischen Renaissance-Stil füllen mit Ausnahme von
drei Flächen den ganzen Raum. Auf diesem letzteren finden wir den Propheten Daniel in
der Löwengrube, Jonas, wie er vom Wallfische verschlungen und wie er wieder von dem-
selben ausgeworfen wird. Rei der ersteren Darstellung erscheint über dem Propheten Daniel
Gott Vater, wie es scheint, Speise und Trank herabreichend.11 Auch den vom Wallfisch
wieder ausgeworfenen Jonas fasst eine himmlische Hand hülfereichend am Arme, damit er
das Ufer erreiche. In der Milte befindet sich das theils blau emaillirte Wappen des Hauses
Nassau-Oranien, an welche sich eine am Fussgestell befindliche Inschrift folgenden Inhaltes
anschliessl: „Patinam hanc inauratam, quam illustrissimus Johannes Mauritius Princeps Nas-
sovius anno 1604 17/27 Juny, in quo natus, ab illustrissimo Principe Arausiaco Mauritio in
memoriam suscepti baptismi recepit, in eandem memoriam Ecclesiae Reformatae Clivensi ad
sacrum Raptismatis usum consecravit Anno 1665 die 26 July."
Prinz Moritz von Nassau-Oranien, der Refreier der Niederlande vom spanischen
Joche, wäre somit der Geber dieses Pathengeschenkes an den Prinzen Moritz von Nassau-
Siegen im Geburtsjahre 1604 am 17. Juni julianischen oder 27. gregorianischen Kalenders,
welcher letztere dasselbe der reformirten Gemeinde zu Cleve zum heiligen Gebrauch der
Taufe 1665 am 26. Jury überwies.
10. In der katholischen Pfarrkirche hefinden sich sowol noch zwei geschnitzte Altäre, als auch grössere
Apostel. Dieselhen sind aher nicht von besonderem Werthe und durch eine erneute Polychromie
ihrem ursprünglichen Charakter entrückt. Eine mit reichem Schnitz'.verk versehene Kanzel in der
Minoritenkirche schweift ans Rococco und zeigt nur die Ueheiiiefernng geschickter Technik.
1 1. Die Darstellung dessen, was Gott Vater herabreicht, ist zu mangelhaft, um darüber sicher urlheilen zu
können; auch giebt die betreffende Bibelstelle darüber keine Andeutung (Dan. c. 6). Ueberhaupt
zeigen die Arabesken grössere Vollendung, als die 3 biblischen Darstellungen.
3 *
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Das erste von denen rechts zeigt einen Fischer, der, im Wasser stehend, das Netz aufzieht;
in der zweiten Reihe die zweite Console zeigt einen Mann, der sich den Hintern kratzt.
In der dritten Reihe die zweite Figur scheint ein Schwein zu rasiren. Von den Consolen
links zeigt die erste in der zweiten Reihe einen Mann, der in einen Sack schaut; danehen
den Fuchs, im Rrevier betend u. s. w.
7.
Chorbank aus Holzschnitzwerk aus der zweiten Hälfte des 15ten Jahrhunderts in der
katholischen Pfarrkirche zu Cleve.
8—19.
Zwölf aus Holz geschnitzte Apostel in der katholischen Pfarrkirche zu Cleve. Grösse
ungefähr 2'. 14tes Jahrhundert.
Tafel IX.
l.
Vergoldete Schüssel aus getriebenem Silber, 9 Pfd. 24 Lth. schwer und ß'/s' im
Umfange. Reiche Arabesken im italienischen Renaissance-Stil füllen mit Ausnahme von
drei Flächen den ganzen Raum. Auf diesem letzteren finden wir den Propheten Daniel in
der Löwengrube, Jonas, wie er vom Wallfische verschlungen und wie er wieder von dem-
selben ausgeworfen wird. Rei der ersteren Darstellung erscheint über dem Propheten Daniel
Gott Vater, wie es scheint, Speise und Trank herabreichend.11 Auch den vom Wallfisch
wieder ausgeworfenen Jonas fasst eine himmlische Hand hülfereichend am Arme, damit er
das Ufer erreiche. In der Milte befindet sich das theils blau emaillirte Wappen des Hauses
Nassau-Oranien, an welche sich eine am Fussgestell befindliche Inschrift folgenden Inhaltes
anschliessl: „Patinam hanc inauratam, quam illustrissimus Johannes Mauritius Princeps Nas-
sovius anno 1604 17/27 Juny, in quo natus, ab illustrissimo Principe Arausiaco Mauritio in
memoriam suscepti baptismi recepit, in eandem memoriam Ecclesiae Reformatae Clivensi ad
sacrum Raptismatis usum consecravit Anno 1665 die 26 July."
Prinz Moritz von Nassau-Oranien, der Refreier der Niederlande vom spanischen
Joche, wäre somit der Geber dieses Pathengeschenkes an den Prinzen Moritz von Nassau-
Siegen im Geburtsjahre 1604 am 17. Juni julianischen oder 27. gregorianischen Kalenders,
welcher letztere dasselbe der reformirten Gemeinde zu Cleve zum heiligen Gebrauch der
Taufe 1665 am 26. Jury überwies.
10. In der katholischen Pfarrkirche hefinden sich sowol noch zwei geschnitzte Altäre, als auch grössere
Apostel. Dieselhen sind aher nicht von besonderem Werthe und durch eine erneute Polychromie
ihrem ursprünglichen Charakter entrückt. Eine mit reichem Schnitz'.verk versehene Kanzel in der
Minoritenkirche schweift ans Rococco und zeigt nur die Ueheiiiefernng geschickter Technik.
1 1. Die Darstellung dessen, was Gott Vater herabreicht, ist zu mangelhaft, um darüber sicher urlheilen zu
können; auch giebt die betreffende Bibelstelle darüber keine Andeutung (Dan. c. 6). Ueberhaupt
zeigen die Arabesken grössere Vollendung, als die 3 biblischen Darstellungen.
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