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ELTEINBERG. - EMMERICH. 3

Evangelisten und die Kreuzigung. Mitte des 13ten Jahrhunderts. Die Höhe beträgt 8
der Durchmesser des Fusses 5 v\i".

ib.

Patene zu diesem Kelche mit eingravirten Verzierungen.

2.

Reich vergoldetes Ciborium aus Silber. Die sechs blau emaillirten Felder vergegen-
wärtigen in ciselirten Figuren die Madonna, die Geisselung, Christus am Oelberg, die Ver-
spottung, die Kreuzigung und Auferstehung Christi. Ueber der Kuppe und unter dem Bal-
dachin befand sich einst die Statue des Heilandes, und zwischen Knauf und Fuss sehen wir
einen runden Bergcryslall. Anfang des 15ten Jahrhunderts. Die Höhe beträgt 20 ,/2//, die
Breite des Körpers 5". Am Stiel befindet sich in emaillirter Schrift der Name des Heilandes.

3. 3a.

Reliquiengefäss aus Silber und vergoldet, mit Crystalleylinder zur Aufnahme der Re-
liquien. Dieser Cylinder ist verschlossen durch die emaillirten Wappenmedaillons 3a. 14"
hoch, Breite des Mittelraums 41/2//. Mitte des löten Jahrhunderts.

EMMERICH,

eine Handelsstadt am rechten Ufer des Unterrheins. Der ältere Name Embrica mag wol aus
Amorik entstanden sein, nach der Lage des Ortes inmitten des Untergaues Aniabia oder
Amore in Hamaland, dem Land der Chamaver.1

Unter Pipin von Heristall, der die von seinen Vorfahren begonnene Christianisirung
eifrig fortsetzte, kam der 658 geborene Angelsachse Willibrord2 mit 11 Genossen aus Ir-
land in diesen Gegenden an, begab sich aber bald darauf nach Rom, und mit den bischöf-
lichen Weihen und vielen Reliquien für die zu gründenden Kirchen3 zurückkehrend, voll-
brachte er das Werk der Bekehrung fast vollständig. Für den Bischof Willibrord wurde
das Bisthum Utrecht eingerichtet,4 und Willibrord, als Bischof Clemens weithin thätig, wird

1. Dederich S. 183. 185. 197 und Nro.90 des Bürgorblatles für den Kreis Rees. Was gegen den Namen

Amore vom Verfasser der Reeension der Lex Francorum Chamavorum von Dr. E.Th.Gaupp in den
Annalen des histor. Ver. für den Niederrhein, erster Jahrg. Heft 2, p. 320 vorgebracht wird,
scheint in keiner Weise überzeugend.

2. Willibr. Biographie schrieb Alcuin als Diacon in Prosa und in Versen.
Theofried v. Epternach lieferte eine Ueberarbeitung davon.
Mabillon Act. S. B. III. 1. p. 601.

Allfried: Vita Ludgeri c. 4: Pertz II. p. 405.

3. Beda IV., 10. 11. Alcuin c. 7. 8.

4. Beda VII. Alcuin c. 12.

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