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Drelsdorf
blüten, unten acht Kerzenarme mit muschelförmigen Lichttellern, als Schmuck der Arme
palmettenartiger Blattstrauß in Vase. Dazwischen acht Zierarme mit Balustervasen.
Glocke: Im Turm, gegossen 1855 von Jacob Friedrich Beseler, Rendsburg. Dm. 103,3 cm.
216 Epitaph: An der Nordwand des Schiffes das stattliche Epitaph Bonnix. In reicher
Umrahmung (325 X525 cm) vier Ölgemälde auf Leinwand (133 X91 cm). Von links nach
rechts: i.die Tochter Dorothea Bonnix, lyjährig, mit roter Nelke in der Rechten, 1656.
Kniestück in Dreiviertelansicht nach rechts. Schriftfeld in gemalter, mit Engelsköpfen
verzierter Knorpelkartusche; 2. Pastor Georg Bonnix, jojährig, 1657, Kniestück in Drei-
viertelansicht nach rechts. Die Linke hält ein auf einen Tisch gestelltes Buch, mit den
Sprüchen: „Ehre sei Gott in der höhe“ und „Gott sey mir Sünder gnädig“; 3. Frau Anna
H. Georgy, 44jährig, 1657. Kniestück, Dreiviertelansicht nach links; 4. der zehnjährige
217 Sohn „Henricus Bonnix aquis incuria servi submersus obyt Ao 1656 7 May Aetatis 10.“
Stehend in ganzer Figur, Dreiviertelansicht nach rechts. In der Rechten rote Nelke.
Der von langem braunem Haar umrahmte Kopf mit ängstlich blickenden, weit ge-
öffneten Augen. Dies stark persönlich wirkende Bildnis regte Storm zu seiner Novelle
„Aquis submersus“ an. — Die Bilderrahmen mit kleinteiligem Knorpelwerk, Engels-
köpfen und Masken, zusammengefaßt durch architektonisches, ornamentales und figür-
liches Beiwerk. In der Bekrönung Kruzifix, eine Attika durchschneidend, zwischen Engel-
statuetten. In den Seitenhängen Engelputten mit Sanduhr bzw. Totenkopf. Unterhang
mit Spruch: „Matth 9 Sey getrost, mein Sohn, deine Sünde sint dir vergeben“, auf
Draperie, die von Engelputten gehalten wird.
Grabsteine: In die südliche Außenwand des Schiffes eingelassen drei Grabsteine; von
Westen nach Osten:
1. Pastor Johann Christian Petersen, 1736—1806. Lateinischer Text. Kalkstein.
2. Pastor Henricus Suling, gest. 1638, 71 Jahre alt, und Frau Dorothea, 70 jährig gest.
1652. Eckmedaillons mit Engelsköpfen, Namurer Marmor.
3. Kinder des Pastors Bonnix, Hinrich, gest. 1640, und zwei Töchter, gest. 1644 und
1645. Kalkstein.
Drei weitere Steine auf dem Friedhof, östlich der Kirche, sämtlich im 19. Jhdt. verändert:
4. Um 1700, Engelsköpfe, Akanthus ranken. Sandstein.
5. Schriftbild von zwei Lorbeerzweigen umrahmt, oben Engelsköpfe und Stundenglas.
Kalkstein.
6. Marten Suling, gest. 1638. Rundmedaillons mit Evangelistensymbolen. Kalkstein.
Krieger ehrung: Im Walde, nördlich der Kirche in gärtnerischer Anlage Wand aus Feld-
steinen mit drei eingelassenen Namenstafeln. Stufengiebel mit dem Eisernen Kreuz als
Abschluß.
PASTORAT von 1846, weichgedeckt.
WINDMÜHLEN
1. Keller-Holländer von 1891, im Süden des Dorfes.
367 2. Petersburg Mühle westlich des Ortes, am Wege nach Breklum. Am Zierblatt be-
zeichnet: ANNO 1829, damals von Borsbüll hierher versetzt. Zwicksteil-Holländer mit
durchgehender, retgedeckter Schrägung (seltener Typus). Jetzt Windrose anstelle des
Steerts. Kammrad bezeichnet H FK 1776, aus der ehemaligen Bockmühle in Drelsdorf
stammend. — Müllerhaus mit Alkoven.
Drelsdorf
blüten, unten acht Kerzenarme mit muschelförmigen Lichttellern, als Schmuck der Arme
palmettenartiger Blattstrauß in Vase. Dazwischen acht Zierarme mit Balustervasen.
Glocke: Im Turm, gegossen 1855 von Jacob Friedrich Beseler, Rendsburg. Dm. 103,3 cm.
216 Epitaph: An der Nordwand des Schiffes das stattliche Epitaph Bonnix. In reicher
Umrahmung (325 X525 cm) vier Ölgemälde auf Leinwand (133 X91 cm). Von links nach
rechts: i.die Tochter Dorothea Bonnix, lyjährig, mit roter Nelke in der Rechten, 1656.
Kniestück in Dreiviertelansicht nach rechts. Schriftfeld in gemalter, mit Engelsköpfen
verzierter Knorpelkartusche; 2. Pastor Georg Bonnix, jojährig, 1657, Kniestück in Drei-
viertelansicht nach rechts. Die Linke hält ein auf einen Tisch gestelltes Buch, mit den
Sprüchen: „Ehre sei Gott in der höhe“ und „Gott sey mir Sünder gnädig“; 3. Frau Anna
H. Georgy, 44jährig, 1657. Kniestück, Dreiviertelansicht nach links; 4. der zehnjährige
217 Sohn „Henricus Bonnix aquis incuria servi submersus obyt Ao 1656 7 May Aetatis 10.“
Stehend in ganzer Figur, Dreiviertelansicht nach rechts. In der Rechten rote Nelke.
Der von langem braunem Haar umrahmte Kopf mit ängstlich blickenden, weit ge-
öffneten Augen. Dies stark persönlich wirkende Bildnis regte Storm zu seiner Novelle
„Aquis submersus“ an. — Die Bilderrahmen mit kleinteiligem Knorpelwerk, Engels-
köpfen und Masken, zusammengefaßt durch architektonisches, ornamentales und figür-
liches Beiwerk. In der Bekrönung Kruzifix, eine Attika durchschneidend, zwischen Engel-
statuetten. In den Seitenhängen Engelputten mit Sanduhr bzw. Totenkopf. Unterhang
mit Spruch: „Matth 9 Sey getrost, mein Sohn, deine Sünde sint dir vergeben“, auf
Draperie, die von Engelputten gehalten wird.
Grabsteine: In die südliche Außenwand des Schiffes eingelassen drei Grabsteine; von
Westen nach Osten:
1. Pastor Johann Christian Petersen, 1736—1806. Lateinischer Text. Kalkstein.
2. Pastor Henricus Suling, gest. 1638, 71 Jahre alt, und Frau Dorothea, 70 jährig gest.
1652. Eckmedaillons mit Engelsköpfen, Namurer Marmor.
3. Kinder des Pastors Bonnix, Hinrich, gest. 1640, und zwei Töchter, gest. 1644 und
1645. Kalkstein.
Drei weitere Steine auf dem Friedhof, östlich der Kirche, sämtlich im 19. Jhdt. verändert:
4. Um 1700, Engelsköpfe, Akanthus ranken. Sandstein.
5. Schriftbild von zwei Lorbeerzweigen umrahmt, oben Engelsköpfe und Stundenglas.
Kalkstein.
6. Marten Suling, gest. 1638. Rundmedaillons mit Evangelistensymbolen. Kalkstein.
Krieger ehrung: Im Walde, nördlich der Kirche in gärtnerischer Anlage Wand aus Feld-
steinen mit drei eingelassenen Namenstafeln. Stufengiebel mit dem Eisernen Kreuz als
Abschluß.
PASTORAT von 1846, weichgedeckt.
WINDMÜHLEN
1. Keller-Holländer von 1891, im Süden des Dorfes.
367 2. Petersburg Mühle westlich des Ortes, am Wege nach Breklum. Am Zierblatt be-
zeichnet: ANNO 1829, damals von Borsbüll hierher versetzt. Zwicksteil-Holländer mit
durchgehender, retgedeckter Schrägung (seltener Typus). Jetzt Windrose anstelle des
Steerts. Kammrad bezeichnet H FK 1776, aus der ehemaligen Bockmühle in Drelsdorf
stammend. — Müllerhaus mit Alkoven.