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8o

Gröde

Gemälde des Jüngsten Gerichts. Öl auf Leinwand mit Rahmen (135 x 127 cm). Unten
zwischen Frakturinschriften in ovalen Flächen die Bildnisse des am 12. 10. 1666 gest.
Petrus Liebenberg, „Rabinensis Marchiacus dieser Christlichen Gemeine“ Pastor und
seiner Frau, in der Mitte: „Daniel XII,III,3: Die Lehrers werden leuchten alse des
Himmels Glantz.“ Renoviert 1935 von Julius Fürst, Kiel.
*Zwei jetzt verschollene Gemälde werden vom Gröder Pastor Schinkel (1874) eingehend
beschrieben (Akten des P. K.). Das eine, ein Epitaph des um 1700 auf Buthwehl an-
sässigen Schiffers Hamme Brodersen, zeigte ein Elternpaar, das mit seinen elf Kindern
anbetend am Throne der Heiligen Dreieinigkeit kniete; die Unterschrift lautete: „Herr,
siehe, hier sind wir und die Kinder, die du uns gegeben hast.“ Darunter Uferlandschaft
mit Leichenzügen; Beischrift: „Freuet euch, ihr lieben Brüder, es gibt das Meer die
Todten wieder!“
Das zweite Gemälde stellte ein Schiff namens „Patientia“ dar, „das in der Wogen-
brandung seinen Untergang gefunden, das indeß eine höhere Hand an einem Seil aus dem
Abgrund nach oben zieht, neben welchem Seil die Worte stehen: „Komm herein, du
gesegneter Schiffsmann!“ Auf dem Schiffe fanden sich sechs geistliche Symbole bezeichnet:
Gesetz und Evangelium, Taufe und Abendmahl, Glaube und Gebet, woneben man den
Spruch las: „Mit dissen goden Waaren will ick gen Himmel fahren.“
222 Erinnerungstafel an der Nordwand, gestiftet 1700. Reizvolle Arbeit der Volkskunst. Holz,
geschnitzt und bemalt, 143 XÖ9,5 cm. Hauptteil Tafel, von Wellenranke und Blumen ein-
gefaßt, in der oberen Hälfte Schrift, in der unteren Granatapfel und andere Früchte,
Tulpen, Lamm Gottes (mit ergänztem Kopf). Flankierung durch gedrehte Freisäulen.
Bekrönung und Unterhang durchbrochen, mit Schriftkartusche, Ranken, Blumen usw.
Inschrift in drei Teilen: S. Margreta zu Ehren ist 1636 diese Kirche alhie uersetzet
hat zum Einsiegel geführet das Lam Gottes welches Ao. 1625 in der Eisflut mit der
Kirchen uerlohren ist also Gott zu Ehrern der Nachwelt zu einer Gedechtnis avfgerichtet
worden von Raht M Olde Jensen und Hans Ipsen Froke Oldens Amme Hans 1700.
*Glocke von 1500 aus Bupte, mit der Inschrift: S. Cathrin bin ick geheten, Paje Ponsen
und Gunne Nurnsen hebben mi laten geten (Heimreich).
221 EpitaphVnye. Knutzenusw., 1704. Ebenfalls sehr bemerkenswertes Werk der Volkskunst,
geschnitzt und bemalt, 89,5 x 104,5 cm. Tannenholz. Zwei Tafeln nebeneinander, durch
Mittelsäule getrennt. Schriftkartuschen zwischen Blumenranken, Bekrönung mit symme-
trisch angeordneten Delphinen, dazwischen Beschlagwerkbuckel mit Emblemen des
Zimmermanns. Breite Inschriftzone unten. In den Kartuschen: Paye Knutzen 1704
S. P. bzw. Hans Ipsen A. H. 1704. In den Schriftfeldern: „1702 ist unser über sohn Boncke
Paysen unter Franckreich den 22 april verdruncken sein alter ist gewesen 16 Jahr 22 wo:“
bzw. Psalm 26,8.
*Eine Totenbahre von 1648 erwähnt Haupt.
Grabstein: Auf dem Friedhof im Süden der Kirche liegend stattlicher Grab-
stein aus blaugrauem Stein, 204 x 129,8 cm. Große Eckrosetten. In drei Zonen ge- B
teilt, von denen die obere und untere senkrecht unterteilt ist, in der mittleren
zwei Hausmarken, heraldisch links Blütenstaude und SI bzw. NB, rechts: Bll Hl
Die Flächen völlig bedeckt von erhabener, schräggestellter Antiquaschrift, teilweise ver-
wittert. Namen: Jens Hanse vp Habel, gest. 1666 im Alter von 75 Jahren, Sabbe Jenses, in
 
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