82 Hattstedt
HATTSTEDT
Kirchdorf, 6 km nordwestlich von Husum.
KIRCHE
S chrifttum. Danckwerth S. 142. — Heimreicb, Nord-Fresische Chronick S. 216. — Heimreich, Schless-
wigische Kirchen Historie S.140.—Dän.Atl.VII, S.793.—Laß 111,76—87.— H.N.A. Jensen, Stat. S.612JJ.
— v. Schröder, Top. S. 211. — Hansen-Nielsen III, 1, S. 44ff. — Trap I, S. 23JJJ. — Michler, Stat. I, S. 447.
— Haupt I, S. 449. -— Oldekop VII, S. 32. —
Posselt, kirchl. Kunst S. 334. — P. Johannsen, Nachrichten vom Kirchspiel Hattstedt. Husum 1891. —
Im Pfarrarchiv, handschriftl. „Kercken-Reken-schop tho Hatstedt“ 1388—1620. — Rekens cbap 1618—1704.
— Armenbücher von 1360 und 1621. — „Kirchen Kent 1710“ u. a. — Kircheninventar von 1763. — vgl.
Jensen, Kirchenbücher S. 29.
Siegel: Ein altes Siegel trug die Inschrift: sigillum placitum Hattstedtensibus. — Siegelstampfe, 19. Jahrh.
Messing, kreisrund, mit Südansicht der Kirche. Umschrift: „HATTSTEDTER KIRCHEN-SIEGEL“und
„MATH 11, 28—30“.
BAU. Geschichtliches: Die in der Designatio von 1240 genannte Kirche muß eine der
ältesten der Südergoesharde sein, da sie hier neben Mildstedt, nach Heimreich der alten
Hardenhauptkirche, und Ostenfeld ausdrücklich als Ecclesia bezeichnet wird. Im selben
Verzeichnis eine andre kirchliche Gründung, Wartinghusen, erwähnt, im Gebiet des
jetzigen Kirchspiels, bei Ellerbüll in der Nähe der Küste gelegen, jedoch laut dem Ver-
zeichnis des Bischofs Niel. Brun 1362 bei der großen Mandrenkelse im Meere untergegan-
gen. — Laut dem Waldemarischen Erdbuch ist „Hattastath“ 1231 Besitz des Königs.
Nach dem Reg. Cap. 1352—1407 hat das Schleswiger Domkapitel in der allmählich einge-
deichten Hattstedter Marsch Einkünfte. — Hattstedt galt im 15. Jahrhundert als eine
der ansehnlichsten Kirchen der Gegend. Vier Vicarien werden erwähnt: S. Nicolai, um
1464 gestiftet von Broder Ebbesen und seiner Hausfrau, Vic. Unser Lieben Frauen, Vic.
des hl. Kreuzes und St. Annenvicarie. — Ende 15. Jhdt. Turmhelm. — Beschädigungen
des Turmes durch Blitz und Brand mit nachfolgenden Wiederherstellungen werden er-
wähnt für die Jahre 1632, 1751, 1827, 1859, 1878.
1873/4 gründliche Erneuerung des Inneren, größere Fenster an der Südseite angebracht.
1906 Allgemeine Wiederherstellung.
Lage : Die Kirche liegt im südlichen Teil des Dorfes, vom Friedhof umgeben, mit ihrem
16 Turm weithin an der Küste sichtbar.
JJaubeschreibung: Die Kirche wurde im Mittelalter in drei Bauabschnitten aufgeführt.
Der ursprüngliche romanische Backsteinbau bestand aus Schiff, eingezogenem quadrati-
schen Chor und Apsis. An der Nordwand dieses ursprünglichen Schiffes liegt hart im
17 Westen ein vermauertes Portal, das Gegenstück an der Südwand ist noch in der Abbildung
bei Trap erkennbar. Die alten Fenster sind an der Nordseite des Schiffes erhalten, an
Chornordseite und Apsis vermauert, die Fenster der Südseite verändert. An der Chornord-
seite späteres Portal. An Chor und Apsis Rundbogenfriese, am Schiff Zickzackfries; über
diesen Friesen befindet sich an Apsis und Chorsüdseite ein deutsches Band. Backsteinformat
28x12,5x9 cm (geringe Breite)! Der Chorbogen, der später zu einer Tür verkleinert
wurde, ist oberhalb des Kämpfers abgetreppt. In der Chorbogenwand sind sowohl zum
Chor wie zum Schiff hin je zwei Halbkreisnischen. Im Chor ein gotisches Kreuzrippenge-
wölbe, im Schlußstein Christuskopf. Der Chor ist durch Heizungseinbauten entstellt.
HATTSTEDT
Kirchdorf, 6 km nordwestlich von Husum.
KIRCHE
S chrifttum. Danckwerth S. 142. — Heimreicb, Nord-Fresische Chronick S. 216. — Heimreich, Schless-
wigische Kirchen Historie S.140.—Dän.Atl.VII, S.793.—Laß 111,76—87.— H.N.A. Jensen, Stat. S.612JJ.
— v. Schröder, Top. S. 211. — Hansen-Nielsen III, 1, S. 44ff. — Trap I, S. 23JJJ. — Michler, Stat. I, S. 447.
— Haupt I, S. 449. -— Oldekop VII, S. 32. —
Posselt, kirchl. Kunst S. 334. — P. Johannsen, Nachrichten vom Kirchspiel Hattstedt. Husum 1891. —
Im Pfarrarchiv, handschriftl. „Kercken-Reken-schop tho Hatstedt“ 1388—1620. — Rekens cbap 1618—1704.
— Armenbücher von 1360 und 1621. — „Kirchen Kent 1710“ u. a. — Kircheninventar von 1763. — vgl.
Jensen, Kirchenbücher S. 29.
Siegel: Ein altes Siegel trug die Inschrift: sigillum placitum Hattstedtensibus. — Siegelstampfe, 19. Jahrh.
Messing, kreisrund, mit Südansicht der Kirche. Umschrift: „HATTSTEDTER KIRCHEN-SIEGEL“und
„MATH 11, 28—30“.
BAU. Geschichtliches: Die in der Designatio von 1240 genannte Kirche muß eine der
ältesten der Südergoesharde sein, da sie hier neben Mildstedt, nach Heimreich der alten
Hardenhauptkirche, und Ostenfeld ausdrücklich als Ecclesia bezeichnet wird. Im selben
Verzeichnis eine andre kirchliche Gründung, Wartinghusen, erwähnt, im Gebiet des
jetzigen Kirchspiels, bei Ellerbüll in der Nähe der Küste gelegen, jedoch laut dem Ver-
zeichnis des Bischofs Niel. Brun 1362 bei der großen Mandrenkelse im Meere untergegan-
gen. — Laut dem Waldemarischen Erdbuch ist „Hattastath“ 1231 Besitz des Königs.
Nach dem Reg. Cap. 1352—1407 hat das Schleswiger Domkapitel in der allmählich einge-
deichten Hattstedter Marsch Einkünfte. — Hattstedt galt im 15. Jahrhundert als eine
der ansehnlichsten Kirchen der Gegend. Vier Vicarien werden erwähnt: S. Nicolai, um
1464 gestiftet von Broder Ebbesen und seiner Hausfrau, Vic. Unser Lieben Frauen, Vic.
des hl. Kreuzes und St. Annenvicarie. — Ende 15. Jhdt. Turmhelm. — Beschädigungen
des Turmes durch Blitz und Brand mit nachfolgenden Wiederherstellungen werden er-
wähnt für die Jahre 1632, 1751, 1827, 1859, 1878.
1873/4 gründliche Erneuerung des Inneren, größere Fenster an der Südseite angebracht.
1906 Allgemeine Wiederherstellung.
Lage : Die Kirche liegt im südlichen Teil des Dorfes, vom Friedhof umgeben, mit ihrem
16 Turm weithin an der Küste sichtbar.
JJaubeschreibung: Die Kirche wurde im Mittelalter in drei Bauabschnitten aufgeführt.
Der ursprüngliche romanische Backsteinbau bestand aus Schiff, eingezogenem quadrati-
schen Chor und Apsis. An der Nordwand dieses ursprünglichen Schiffes liegt hart im
17 Westen ein vermauertes Portal, das Gegenstück an der Südwand ist noch in der Abbildung
bei Trap erkennbar. Die alten Fenster sind an der Nordseite des Schiffes erhalten, an
Chornordseite und Apsis vermauert, die Fenster der Südseite verändert. An der Chornord-
seite späteres Portal. An Chor und Apsis Rundbogenfriese, am Schiff Zickzackfries; über
diesen Friesen befindet sich an Apsis und Chorsüdseite ein deutsches Band. Backsteinformat
28x12,5x9 cm (geringe Breite)! Der Chorbogen, der später zu einer Tür verkleinert
wurde, ist oberhalb des Kämpfers abgetreppt. In der Chorbogenwand sind sowohl zum
Chor wie zum Schiff hin je zwei Halbkreisnischen. Im Chor ein gotisches Kreuzrippenge-
wölbe, im Schlußstein Christuskopf. Der Chor ist durch Heizungseinbauten entstellt.