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Husum

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Verschollen ist ein Spottbild auf Bartram Pogwisch von 1585, (s. Falcks Samml. 2, 248).
Treffliche Gemälde, meist Porträts sollten 1792 in Husum verkauft werden (Prov. Ber.
1792, 347); manche kamen nach Friedrichsborg, andere um 18 3 2 ins Kopenhagener Museum
(Beccau 216).
Standuhr, im Treppenhaus. Louis XVI (erneuert), Messingzifferblatt bez. Paul Schröder,
Kiel.
NEBENGEBÄUDE. Der Zustand von 1746 ist aus den Tafeln im Danske Vitruvius er-
sichtlich. Von den Nebengebäuden steht nur noch teilweise der einstöckige Bau im Norden
des inneren Hofes. Er enthält eine Wappenkartusche im Knorpelstil, aus Sandstein, mit dem
gekrönten Monogramm A (Herzogin Augusta, Gemahlin Herzog Johann Adolfs).
TORHAUS, „Cornilssches Haus“. Im Südwesten des Schlosses. Rechteckbau mit Tor- 282
durchfahrt in der Mitte der Breitseite. Zweigeschossig, mit schönen Renaissancegiebeln an
den Schmalseiten und in der Mitte der Breitseiten. Am Ostgiebel in Mauerankern: A 612.
(Anno 1612). Weiß verputzt.
Südportal, Sandstein. Architektonischer Aufbau mit gekuppelten Pilastern, die in Quader 2 84
aufgeteilt sind. Scharrierung in S-Mustern. Sockel mit Löwenmasken, im Gebälk Masken
von Fabelwesen. Fries mit stark verwitterter Inschrift („Name und Titel Herzog Johann
Adolfs und anscheinend noch einmal die Zahl 1612“). Reiche Rollwerkbekrönung, deren
Mitte im 18. Jhdt. durch eingebrochenes Fenster zerstört wurde. Damals auch der runde
Torbogen verengert (zweiflügelige Tür mit Oberlicht). Seitlich von der Rollwerkbekrönung,
über den Pilastern, stehen vor Nischen zwei Statuen: links Venus, auf dem Arm ein
Taubenpaar, mit Amor, rechts Athena, mit der Linken den Schild mit dem Gorgoneion
haltend, der rechte Arm fehlt. Die Figuren sind Heidtrider zugeschrieben (Theodor Rie-
werts, Das ehemalige Pfortenhaus des Schlosses zu Husum, Kieler N. Nachr. v. 20. 8. 1931);
man vergleiche die Freifiguren des Berliner Kamines, dessen Andromeda jedoch einen
anderen Kopftyp zeigt. Den Husumer Torfiguren nächstverwandt ist die auf Nordstrand
befindliche weibliche Figur, vergl. dort.
Nordportal wesentlich schlichter. Bogen und Pilaster einfach gequadert, Scheitelstein
(verrutscht) mit Löwenmaske, in den Zwickeln vorspringende Büsten bärtiger Krieger.
Bekrönung fehlt.
,,KAVALIERHAUS“. Backsteinrohbau, rechteckig, die Schmalseiten (Norden und Süden)
mit erneuerten Treppengiebeln, der nördliche mit Lisenen und Horizontalgesimsen, ein
weiterer in der Mitte der östlichen Breitseite (ebenfalls erneuert). Backsteinformat
26x13x8 cm, Läuferschicht mit Binderschicht abwechselnd. — An der Westseite etwas
vorspringender Treppenturm, Tür mit Resten von Renaissance-Schnitzerei (Rundbogen
mit Rankenwerk). Nördlich anschließend niedriges Nebengebäude mit Staffelgiebel.
PORTAL. Aus dem Anfang des 17. Jhdts., in der nördlichen Mauer des ehemaligen 283
äußeren Schloßhofes. Die Außenseite schlicht, Backstein, die Innen-(Süd-)seite aus Sand-
stein. Rundbogen, im Scheitelstein Löwenkopf mit Ring, in den Zwickeln Engelsköpfe.
Pilastereinrahmung. Quader des Bogens und der Pilaster abwechselnd schlicht diamantartig
und dicht „scharriert“. Sockel der Pilaster mit Löwenkopf in Beschlägwerk. Kämpfer mit
 
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