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Joldelund

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|gggg ROMANIK BBB 13. IAHRH. |||| BAROCK J|jJ NEUZEIT gg UNBESTIMMT

Abb. 18. Joldelund, Grundriß der Kirche

licher Anbau (von 1861?) mit Glockenstube, Satteldach. Ausmalung von Schiff und Chor
mit gotisierendem Rankenwerk 1913 durch Kirchenmaler W. J. Schaberschul, Lübeck.
AUSSTATTUNG. Altar: Stipes und Mensa mit Holz verkleidet. An der Ostseite
Feldsteinmauerwerk erkennbar.
Altaraufsatz spätgotisch, mit Gemälden von 1601. Triptychon, Eiche, Maße des Mittel-
stückes 201,5 x 174, t- 28,8 cm. — Im Mittelteil Rest des spätgotischen Maßwerks erhalten:
Flacher Bogen, in den Zwickeln Reliefs von Sonne (links) und Mond. Die vertieft liegen- 83
den Rückwände von Mittelteil und Flügeln lassen ein punziertes Muster des ehemaligen
Goldgrundes erkennen, aus dem an den Flügeln erkennbar ist, daß hier je drei Figuren
in zwei Reihen gestanden haben. Die Flügel unten verkürzt. An den Außenseiten die alten
Teilungsleisten noch vorhanden. Mittelteil durch predellenartigen Einsatz verkürzt. Be-
merkenswerte Gemälde eines unbekannten Meisters: Im Mittelschrein Abendmahl, lockere 139
Gruppierung der Apostel um einen parallel zur Bildebene gestellten Tisch, diesseits des
Tisches vier Jünger, darunter Judas, aufspringend, mit rotem Lockenhaar. Christus mit
Gloriole. In barocken Rollwerkkartuschen Einsetzungsworte des Abendmahls, Sockelbrett
mit Stifterinschrift: . .haben dieses Altar staffieren lassen sei. Hans Jessen aus Süder-
huß ... 1661“. Diese Inschrift wurde bei der letzten Renovierung von einem anderen
Brett übertragen, wobei irrtümlich 1601 in 1661 geändert wurde. Die ursprüngliche In-
schrift ist in einem Aktenstück im Pastoratsarchiv wiedergegeben, danach unsere Datierung
der Gemälde auf 1601. — Im linken Flügel figurenreiche Kreuzigung, im rechten Aufer-
stehung, je 147,5 x 74 cm.
Taufe: Unter dem Chorbogen Taufstein, Granit, aus einem Stück, aus der Er-
bauungszeit der Kirche, h. 83,3 cm, Dm. 68,5 cm. Zylindrische Cuppa, mit einfacher
Schräge, übergehend in nach unten konischen Schaft.
Kanzel: An der Südwand des Schiffs bemerkenswerte Kanzel. Korb mit spätgotischen 116
Teilen, wohl im späten 16. Jhdt. zur Kanzel verarbeitet. Der Korb besteht aus drei Seiten
eines Achtecks, die dritte Seite um ein schmales Feld verlängert, daran anschließend
Brüstung mit Gitter und rechtwinklig dazu Treppe. Den Kanzelkorb trägt eine aus der
Mauer ca. 60 cm vorspringende, 15 cm dicke Feldsteinplatte. Eichener Kanzelfuß: Rund- 118
pfeiler mit flachem Kapitell und gewölbeartig zum Kanzelkorb überleitendem Zwischen-
 
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