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Nordstrand

iiz
unten Judas Thaddäus, Johannes d. Täufer, Apostel, Bischof. Im Mittelfeld und in den
Flügeln Kielbogengehänge, deren Nasen meist abgebrochen. Fassung der Figuren und
durchbrochene Bekrönung vom Ende des 19. Jhdts. Die Flügel nicht mehr beweglich, das
äußere Flügelpaar am inneren befestigt.
Predella, h. 63,5, br. 306, t. 55 cm. Mit Mittelnische, diese rot ausgemalt mit schwarzen
8 5 Rosetten. In der Nische Gruppe der Anna selbdritt mit Joachim und Joseph hinter Brüstung.
h. 50,5 cm, barock bemalt mit Spuren alter Fassung. In der Barockzeit (1686) wurde die
Annengruppe durch Gemälde des Abendmahls ersetzt (Öl auf Eiche, 47,5 x 5 3 cm), an dessen
Stelle nun wieder die spätgotische Annengruppe getreten ist. Beiderseits der Nische in
Fraktur Einsetzungsworte des Abendmahls.
105 Taufe: Taufstein, 15. Jhdt., h. 100, Dm. 78 cm. Namurer Marmor. Achteckige Pokal-
form mit stark profiliertem Schaft und ausladender Cuppa (vgl. Bordelum).
Taufschüssel aus Messing, Dm. 47 cm. Form eines tiefen Tellers. An der Fahne bezeich-
net Elsabe Harsens (Tochter des Pastors Harsen, die 1737 starb).
Unter der Kanzel Rest eines Taufsteins des 13. Jhdts. von der Kirche Nordstrandisch-
Moor. Muschelcuppa stark zerstört. Gotländer Kalkstein. Dm. 89 cm.
132 Kanzel von 1605, an der südlichen Triumphbogenwand. Hervorragende Arbeit des
„Eiderstedter Typus“ (ausführlich beschrieben bei Feddersen, Nordelbingen 4, 1925,
S. 600/05.) Instandgesetzt 1921. Eiche, gebeizt und gefirnißt, Teile vergoldet. — Korb
aus vier Seiten eines Sechsecks mit anschließendem weiteren Feld. Über Achteckpfosten
und sechs schöngeformten Voluten. Architektonischer Aufbau, h. 142,5 cm. Jedes Feld
von zwei Freisäulen eingerahmt, deren Schäfte im unteren Teile Beschlagwerk, Figuren
und Fruchtgehänge enthalten. Felder zweigeteilt, über Bogenfeld schmales querrecht-
eckiges Feld. In den Bogenfeldern Reliefs mit auf die Darstellung bezüglichen latei-
nischen Unterschriften, die vom Schnitzer teilweise verballhornt sind. Von links nach rechts:
1. Sündenfall, nach Stich von Goltzius nach Spranger, 2. Alter und Neuer Bund. Unter einem
halb dürren, halb belaubten Baume sitzt auf einem Sarge „Adam“, der sterbliche Mensch,
der sich vom Alten Bund, vom Gesetz (Moses, Eherne Schlange) abwendet und sich für
den Neuen Bund, das Evangelium (Johannes d. Täufer, auf den Gekreuzigten, im nächsten
Felde, zeigend) entscheidet. Am Baum Kartusche mit „ANO 1605“. 3. Kreuzgruppe mit
Magdalena vor Stadtprospekt. 4. Auferstehung. 5. Jüngstes Gericht. In den querrecht-
eckigen Feldern Rollwerkkartusche und die vier schreibenden Evangelisten. Im Sockel
Antiquainschrift: DISSEN PREDICK STOL HEBBEN SALIGE LEVE MELFSENS
ERVEN WEGEN ERER SVSTER SALIGE ANNA HVMMERS GADE THON EREN
UNDE DISSE KERCKEN THOM ZIERDE MAKEN VNDE SETTEN LATEN,
im Fries Luc. 11,28, Ar.no 1605. An den Sockeln der Freisäulen Löwenköpfe und drei
Wappen: 1. halber Löwe nach rechts, 2. Querband mit Weinranke, darüber M L, 3.
gleiches Wappen mit BL. — Schalldeckel fehlt.
59 Triumphkreu^ am Chorbogen, Anfang des 15. Jhdts. Höhe des Corpus 170, des Kreuzes
258 cm. Eiche, mitneueremÖlfarbenanstrich. Kopf mit offenenAugen, von edlem Ausdruck,
schlanker Körper. Strenger, herber Gesamtcharakter. Der Corpus an einfachem Kreuz,
das auf einem größeren mit vertieften Rundmedaillons und krabbenartigen rundbogigen
Ansätzen befestigt ist. In den Medaillons gemalte Evangelistensymbole, barock.
 
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