Nordstrand
D9
1. Kasel mit der Darstellung der Himmelfahrt Christi. Übliche Form mit Kopfausschnitt, 177
mit gerundeten Ecken. Der helle Brokatstoff zeigt auf cremefarbenem Seidengrunde
als Muster aus Goldfäden zwei durch Schleife verbundene Zweige mit großer Blüte darüber.
Einfassung der Kante mit schmaler Goldlitze.
Auf der Rückseite ist ein Kreuz aufgelegt, auf der Vorderseite ein senkrechter Streifen
in bunter Seiden-, Gold- und Stilberstickerei auf Leinengrund, eingefaßt durch breite Gold-
litze. Rückseite: Im Querbalken — 17 cm h., 46 cm br. — Darstellung der Himmelfahrt
Christi. Leuchtende Farben von sehr guter Erhaltung. Die 12 Apostel mit Maria. Vom auf-
fahrenden Christus nur Rock und Füße sichtbar. Über ihm Flachbogen mit dreiteiligem
Nischengewölbe. In dem senkrechten Streifen unter Nischenarchitektur oben ein Diakon,
unten der hl. Augustin. Das untere Viertel dieser Darstellung fehlt, auch die Hauptdar-
stellung wurde erst nachträglich in die Form des wagerechten Kreuzbalken eingepaßt. Auf
dem Streifen der Vorderseite zwei vollständige Felder mit je einem stehenden Bischof in
Kielbogenarchitektur. Außerdem Verzierung des vorderen Streifens oben mit zwei Bruch-
stücken, die vier Männerhalbfiguren unter Flachbogen und auf dem Kopf stehend ein
kurzes Kielbogenstück enthalten, unten mit einem weiteren größeren Kielbogenstück.
Die Stickerei ist aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, die Kasel selbst wohl aus dem
17. Jahrhundert.
2. Kasel mit der Darstellung der Einsetzung eines Bischofs. Die Form wie bei der ersten 179
Kasel, die Vorderseite ist etwas kürzer. Der Stoff ist neuer roter Samt. Auf der
Rückseite ist ein Kreuz aufgelegt, auf der Vorderseite senkrechter Streifen, Seiden-, Gold-
und Silberstickerei. Der gestickte Besatz auf der Rückseite hatte ursprünglich Gabelkreuz-
form (vgl. J.Braun, Die liturgische Gewandung 1907, S. 215) und wurde später abgeändert
zur Form des lateinischen Kreuzes. Die Hauptszene stellt die Einsetzung eines Bischofs
dar. Der Bischof, dem zwei weitere Bischöfe mit grünem Pluviale die Mitra aufsetzen,
sitzt in blauem Pluviale mit gefalteten Händen da. Er liest aus einem grün eingebun-
denen Buch, das ein rot gekleideter Diakon vor ihm aufgeschlagen hält. Im Hintergrund
und seitlich rechts und links je drei weltliche Würdenträger in der Tracht um 1520. Die
Architekturdarstellung wie bei Kasel 1. Die unteren Ecken des Querbalkens sind abge-
schrägt, in diesen Dreiecken sind weitere Figuren aus größerer zerschnittener Komposition
eingefügt. Darunter zwei kleinere Darstellungen: 1. Der Bischof im Gespräch mit einem
Mann in bürgerlicher Tracht. 2. Abgeschnittene Szene, in der der Bischof und ein
Kardinal kniend zu einem Engel aufblicken. Auf dem Streifen der Vorderseite drei
Felder mit stehenden Heiligen in architektonischer Umrahmung. Oben Hl. Barbara
mit abgeschnittenem Kopf, darunter weibliche Heilige mit Winkelmaß, darunter der
Apostel Thomas.
Die Farben der Seidenstickerei sind im Gegensatz zu denen der Kasel 1 changierend.
Im Stilcharakter ist die ganze Stickerei ebenfalls etwas vorgeschritten, sie wird gegen 15 20
entstanden sein.
Unter den in der Theresienkirche bewahrten Paramenten sind folgende hervorzuheben::
1. Weiße Garnitur, 18. Jhdt. a) Antependium, 106x195 cm. Auf weißem Leinen Nadel-
malerei in Wolle. Aus Füllhorn aufwachsende Blumen in lockerer Verteilung, Voluten-
ornamente. Einfassung mit Klöppelspitze, br. 8,5 cm. Wellenranke mit Stegen. —
b) Velum (Kelchtuch), 53 x 57 cm. Woll- und Golddrahtstickerei auf weißem Atlas. Lamm
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1. Kasel mit der Darstellung der Himmelfahrt Christi. Übliche Form mit Kopfausschnitt, 177
mit gerundeten Ecken. Der helle Brokatstoff zeigt auf cremefarbenem Seidengrunde
als Muster aus Goldfäden zwei durch Schleife verbundene Zweige mit großer Blüte darüber.
Einfassung der Kante mit schmaler Goldlitze.
Auf der Rückseite ist ein Kreuz aufgelegt, auf der Vorderseite ein senkrechter Streifen
in bunter Seiden-, Gold- und Stilberstickerei auf Leinengrund, eingefaßt durch breite Gold-
litze. Rückseite: Im Querbalken — 17 cm h., 46 cm br. — Darstellung der Himmelfahrt
Christi. Leuchtende Farben von sehr guter Erhaltung. Die 12 Apostel mit Maria. Vom auf-
fahrenden Christus nur Rock und Füße sichtbar. Über ihm Flachbogen mit dreiteiligem
Nischengewölbe. In dem senkrechten Streifen unter Nischenarchitektur oben ein Diakon,
unten der hl. Augustin. Das untere Viertel dieser Darstellung fehlt, auch die Hauptdar-
stellung wurde erst nachträglich in die Form des wagerechten Kreuzbalken eingepaßt. Auf
dem Streifen der Vorderseite zwei vollständige Felder mit je einem stehenden Bischof in
Kielbogenarchitektur. Außerdem Verzierung des vorderen Streifens oben mit zwei Bruch-
stücken, die vier Männerhalbfiguren unter Flachbogen und auf dem Kopf stehend ein
kurzes Kielbogenstück enthalten, unten mit einem weiteren größeren Kielbogenstück.
Die Stickerei ist aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, die Kasel selbst wohl aus dem
17. Jahrhundert.
2. Kasel mit der Darstellung der Einsetzung eines Bischofs. Die Form wie bei der ersten 179
Kasel, die Vorderseite ist etwas kürzer. Der Stoff ist neuer roter Samt. Auf der
Rückseite ist ein Kreuz aufgelegt, auf der Vorderseite senkrechter Streifen, Seiden-, Gold-
und Silberstickerei. Der gestickte Besatz auf der Rückseite hatte ursprünglich Gabelkreuz-
form (vgl. J.Braun, Die liturgische Gewandung 1907, S. 215) und wurde später abgeändert
zur Form des lateinischen Kreuzes. Die Hauptszene stellt die Einsetzung eines Bischofs
dar. Der Bischof, dem zwei weitere Bischöfe mit grünem Pluviale die Mitra aufsetzen,
sitzt in blauem Pluviale mit gefalteten Händen da. Er liest aus einem grün eingebun-
denen Buch, das ein rot gekleideter Diakon vor ihm aufgeschlagen hält. Im Hintergrund
und seitlich rechts und links je drei weltliche Würdenträger in der Tracht um 1520. Die
Architekturdarstellung wie bei Kasel 1. Die unteren Ecken des Querbalkens sind abge-
schrägt, in diesen Dreiecken sind weitere Figuren aus größerer zerschnittener Komposition
eingefügt. Darunter zwei kleinere Darstellungen: 1. Der Bischof im Gespräch mit einem
Mann in bürgerlicher Tracht. 2. Abgeschnittene Szene, in der der Bischof und ein
Kardinal kniend zu einem Engel aufblicken. Auf dem Streifen der Vorderseite drei
Felder mit stehenden Heiligen in architektonischer Umrahmung. Oben Hl. Barbara
mit abgeschnittenem Kopf, darunter weibliche Heilige mit Winkelmaß, darunter der
Apostel Thomas.
Die Farben der Seidenstickerei sind im Gegensatz zu denen der Kasel 1 changierend.
Im Stilcharakter ist die ganze Stickerei ebenfalls etwas vorgeschritten, sie wird gegen 15 20
entstanden sein.
Unter den in der Theresienkirche bewahrten Paramenten sind folgende hervorzuheben::
1. Weiße Garnitur, 18. Jhdt. a) Antependium, 106x195 cm. Auf weißem Leinen Nadel-
malerei in Wolle. Aus Füllhorn aufwachsende Blumen in lockerer Verteilung, Voluten-
ornamente. Einfassung mit Klöppelspitze, br. 8,5 cm. Wellenranke mit Stegen. —
b) Velum (Kelchtuch), 53 x 57 cm. Woll- und Golddrahtstickerei auf weißem Atlas. Lamm