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196 Olderup
AUSSTATTUNG. Altar: Stipes aus Backstein, h. 110, br. 145, t. 103 cm. Mit Stich-
bogennische an der Südseite, h. 61, br. 47, t. 60 cm.
*Der Altaraufsatz, 1929 hier aufgestellt, stammt aus Kl. Jörl(Kr. Flensburg). Triptychon,
um 1430. Eiche, bemalt, h. 141 cm. — Mittelteil mit Schnitzerei, br. 134 cm, dreigeteilt.
Hochrechteckiges Mittelfeld mit figurenreicher Kreuzigung, Kreuz Christi fehlt, die beiden
Schächer 1927 ergänzt. Die Figuren unter dem Kreuz in zwei Gruppen, aus je einem Stück
geschnitzt. Bemalung barock, mit gotischen Resten. Ebenfalls barock der gemalte Hinter-
grund mit Architekturlandschaft. Seitlich je zwei Statuetten übereinander, links Petrus mit
Buch und Johannes, rechts Paulus und Jakobus d. Ä. Maßwerkschleier mit Kielbogen und
Maßwerk.
Flügel mit Barockmalerei von 1738. Auf den Innenseiten links: Christus in Gethsemane,
darunter Text in Fraktur Matth. 26, V. 39. Rechts: Christus als Auferstandener in Man-
dorla, unter dem leeren Grab Tod und Schlange, Unterschrift: „Ich trette die Kelter
alleine. Ich habe sie gekeltert in meinem Zorn und Zutreten (= zertreten) in meinem
Grimm Esaia 63 (V. 3)“. Auf den Außenseiten links: Glaube (FIDES) mit Kelch und
Kreuz, rechts Hoffnung (SPES) ohne Attribut. Sowohl die gotischen Schnitzereien als
auch die Barockmalereien derb. Verbrannt 1937.
140 *Früher als Altaraufsatz verwandt, später an der Chorbogenwand ein Gemälde des Abend-
mahls. Angeblich aus der Husumer Schloßkapelle, schon von Laß (1750) erwähnt. 17. Jhdt.
Öl auf Leinwand, 182 x 167 cm. Schlichter Rahmen. Christus und die Jünger in annähernd
symmetrischer Anordnung um den parallel zur Bildebene gestellten Tisch gruppiert, der
in starker Aufsicht gegeben und reich mit kostbaren Gefäßen besetzt ist, (Ciborium vor
Christus, Messingleuchter mit knorpligem Fuß, Gläser usw.). Kühle, gebrochene Farben,
Christus mit blaßviolettem Kleid und rotem Mantel. Rechts hinter den Jüngern Figur des
Wirtes. — Rechts vorn offenbar Selbstbildnis des Künstlers. Der Maler, der für das
Bild einen Stich von Cornelius Cort frei benutzte, ist angeblich Johann Ayerschettel
in Husum. (Th. Riewerts, Ein anonymer schleswig-holsteinischer Maler des 17. Jahr-
hunderts, in: Die Heimat, Jhg. 41, 1931, S. 99—103). 1937 verbrannt.
101 Taufe : Im Chore steht die Taufe, aus der Erbauungszeit der Kirche. Romanisch, An-
fang des 13. Jhdts. Granit, h. 76, Dm. 77,5 cm. Auf dem im Boden steckenden quadratischen
Sockel kurzer konischer Schaft mit Riefelungen. Wulst und Kehle leiten über zur an-
nähernd zylindrischen Cuppa, an deren leicht geschrägter Wandung sind in flachem Relief
Rundbogenstellungen mit vorstehenden Kämpfern und Treppensockeln. Diesen Bogen
entspricht ein umgekehrter Bogenfries darüber.
*Taufdeckel, 17./18. Jhdt. Föhrenholz, Aussägearbeit, h. 53 cm. Auf kreisförmiger Platte
Krone aus 6 Volutenbügeln, dazwischen Aufsätze. Verbrannt.
Taufstein und Deckel neuerdings rot und blau gestrichen.
Taufschüssel, Messing, in Form eines tiefen Tellers, h. 7, Dm. 37,8 cm. 18. Jhdt.?
*Handtuchhalter an der Chornordwand, Eichenholz, h. 77, br. 66,5 cm. 2. Hälfte des
17. Jhdts. — Hölzerne geriefelte Stange zwischen schmalen geschuppten Konsolen, architek-
tonische Bekrönung mit Fries und gebrochenem steilen Giebel. Verzierter Unterhang.
Flachschnitt und Aussägearbeit. Bäuerliches Knorpelwerk. Verbrannt.
*„Zinnerne Gießkanne, welche 4 yftb wiegt und ein drellenes Handtuch 6 Ellen lang und
% breit“ (Inventar von 1764), nicht mehr vorhanden.
 
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