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Kern, Rolf
Die Külsheimer Fehde 1463 — Heidelberg, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.55109#0005
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Einleitung.

aum eine Stunde Weges, von dem alten Kloster
1 Bronnbach an der Tauber entfernt, liegt das badi-
sche Städtchen Külsheim. Freundlich grüsst es
von der Hochebene der Abhänge des Odenwaldes herab den
Wanderer, der von dem stillen Tauberthal den Höhen zu-


schreitet. Umgeben von Wäldern, reich an Quellen, die durch
Schluchten den Weg in die Tauber suchen, ist Külsheim stets
ein beliebter Aufenthaltsort gewesen. Schon in alter Zeit
ist es gegründet, das „Heim des Kulo“,1) einst von den
Franken Kulonisheim, Kulensheim, Kulisheim, Kulssheim ge-
nannt, eine Stätte des Fehdewesens, das auch im Taubergau
in hoher Blüte stand. Das zerfallene Schloss,2) einst erbaut
von den Rittern, welche Külsheim als Pfandschaft des Erz-
stiftes Mainz in Besitz hatten, die Reste der alten Stadt-

mauern,3) im Städtchen selbst die an Häusern und an öffent-
lichen Brunnen angebrachten Wappen derer, die einst Herren
des Ortes waren,4 5) die Inschriften, denen das Auge überall
begegnet,3) das alles giebt Külsheim ein altehrwürdiges Ge-

') cf. Krieger, topogr. Wörterb. d. Grossh. Baden, pag. 361.
2) Das Schloss ist gegen Ende des 13. Jahrhunderts von den Herren
von Düren erbaut, cf. Aschbach, Gesch. d. Grf. v. Wertheim I, pag. 384.
3) Mit der Errichtung der Stadtmauern wurde 1292 begonnen.
4) Als Herren Külsheims finden wir unter anderen die Herren von
Düren, die Grafen von Wertheim; von 1292 an war Külsheim im Besitz
des Erzstiftes Mainz bis zum Jahre 1803; von 1803—1806 gehörte es zu
dem Fürstentum Leiningen.
Wir finden die Wappen derer von Brendel, von Henneberg, von
Isenburg, von Schönborn.
5) Die Inschriften stammen aus den Jahren 1570, 1592 und 1647.
 
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