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Kern, Rolf
Die Külsheimer Fehde 1463 — Heidelberg, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.55109#0007
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Die Beziehungen Külsheims zu Würzburg
und Mainz.

Das Christentum ward in die Gegend von Külsheim wohl
zuerst von jenen irisch-schottischen Missionaren gebracht,
deren Mut und Ausdauer, wie deren wirtschaftlichen Sinn
wir noch heute bewundern. Die von ihnen im Taubergau
gegründeten freien Missionsstationen brachte Bonifatius unter
römische Hoheit. Er hatte in seiner Stellung als erster
römischer Bischof von Mainz (745) Gelegenheit und Macht-
fülle genug, die weltlichen Fürsten zu grösseren Schenkungen
an die Kirche zu bewegen. Auf seinen Einfluss ist es wohl
zurückzuführen, dass im Jahre 752 nach der Entthronung des
merowingischen Königs Childerichs III. der mächtige Haus-
maier Pipin, welcher der Kirche mehr nützen konnte, von
dem Papste Zacharias zum König der Franken gekrönt wurde,
und dass er als solcher im Jahre 755 die Reichsgüter im
Taubergau dem im Jahre 741 gegründeten Bistum Würzburg
bereitwilligst überliess. So kam die Ansiedelung Külsheim
ebenfalls unter die Oberhoheit Würzburgs. Dieser Besitz
wurde in den späteren Jahren durch die fränkischen Könige
der Kirche Würzburgs stets von neuem bestätigt.1) Im Laufe
der Zeit muss hierin aber eine Aenderung eingetreten sein.
Wir finden nämlich am Anfänge des 12. Jahrhunderts ein
fränkisches gräfliches Geschlecht als Besitzer des Ortes. Diese
„Herren von Külsheim“, welche im Jahre 1144 zuerst ur-
kundlich genannt werden, machten der Kirche Würzburgs
und den würzburgischen Klöstern reiche Schenkungen. So

*) Eine solche Bestätigung fand durch Ludwig den Frommen statt,
an den Bischof Wolfger von Würzburg, den 19. Dezember 823. cf. Arch.
d. hist. Ver. für U.-Franken VI, 3, pag. 180.
 
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