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Kern, Rolf
Die Külsheimer Fehde 1463 — Heidelberg, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.55109#0034
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Anton von Wittstatt, am 18. Dezember 1475.1) Sein Sohn
Hans übernahm die Erbschaft und die Rechtsnachfolge. Er
gab sich mit dem 1470 zwischen seinem Vater Anton und
dem Grafen von Wertheim geschlossenen Vergleich nicht zu-
frieden, sondern machte die Forderungen geltend, die er als
Erbe laut Verkaufsbrief vom 2. Juni 1436 und dessen Er-
neuerung vom 3. März 1463 zu erheben berechtigt war. Am
7. Juli 1478 veröffentlichte er eine Erklärung, dass sein Vater
von den Einwohnern von Külsheim während der Zeit der
Befehdung der beiden Erzbischöfe nicht als Herr von Küls-
heim geachtet worden sei, sondern dass der Graf Johann von
Wertheim Schloss und Stadt erobert und alsdann für sich
behalten habe.2) Erzbischof Diether erkannte den Inhalt
dieser Erklärung an und ermahnte den Grafen von Wertheim,
seinen Amtmann und Centgrafen von Külsheim zu entfernen
und Stadt und Schloss freizugeben, damit das Stift dieselben
als Pfandschaft wiederum an die Erben des Anton von Witt-
statt übergeben könne. Allein mit dieser einfachen Verfügung
war weder dem Grafen von Wertheim, noch dem Hans von
Wittstatt gedient: Ersterer verlangte seine Kriegskosten-
entschädigung und letzterer forderte Schadenersatz für den
Verlust aller Abgaben, Steuern u. s. w., die ihm während
der Besetzungszeit Külsheims durch den Grafen von Wertheim
nicht zugekommen seien. Endlich wurden die streitenden
Parteien einig, den Pfalzgrafen Philipp zum Schiedssprüche
aufrufen zu wollen.3) Diesem war schon zuvoi’ die Lösung

*) Das Totenbuch des Klosters Bronnbach verzeichnet den Anton
von Wittstatt als am 18. Dezember 1475 verstorben. Er ist begraben
vor den Stufen des Langschiffes der Kirche zu Bronnbach.
2) Anl. 15. Vgl. löw. werth. gern. Archiv: Haussachen No. 75. Das
Original des Reverses des Hans von Wittstatt über den Kauf von Stadt
und Schloss Külsheim im Jahre 1436 ist im Besitz des Altertumsvereins
der Stadt Mannheim.
3) Während der Jahre 1477—1479 wurde zwischen dem Pfalzgrafen
Philipp und dem Grafen Johann von Wertheim eine sehr rege Korrespon-
denz geführt. Dieselbe befindet sieh teilweise im fürstl. löwenst. werth.
gemeinsch. Archiv. Mainz No. 6. Abschrift eines Briefes cf. die Anlage 16.
 
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