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Kunstgewerbliche Rundschau: Verkündigungsblatt des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine — 1.1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.8036#0045
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XHII. Iahrgang.

München, den fö. 1894-

Nr. 6.

Bezug der „Zcirscbrifc" fammr der „'Runftgewerbliclien Aundfcbcnl": Durch den
B^chbcindel. die f)ost oder die Geschcifisstelle M. Schorß Berlng, München. Aöniginstr. Ö5,
Ulk. s6 p- a.: die Mitglieder des Bnyer. Isunstgewerbe'!?ereins (Icchresbeitrng Mk.)

wenn dieselben spätestens vierzehn ^age nach Erfchcincn der folgenden d-lummer
auf dem vereinssekretariat angemeldet werden. .

^eratlSgebcr: Bayer. Aunstgewerbe-Verein, (f)fandbausstraße c). — Tvcdakrion:
prof. L. Gmelin, Luisenstraße !(8). — Druck: Rnorr Hirtk; sämmtliche in München.
Berlag: M. Schorß, München, Aöniginstraße 55.

dem vortrag, welchen am ;2. Dezember v. I. das greise
Lhrenmitglied des bayerischen AuNstgewerbe-Vereins. prof.
Or. I. Scpp, in dcr wochcnversammlung des vercins
gehalten hat, entnehmen wir das Folgende:

„Die Aupferplastik bildet einen bcsondcren Aunstgewcrbczweia,
welchen besonders Miinchen sich angelegen sein läßt. Schon die Griechen
kannten die Toreutik: in Silber und Gold oder Aupfer, sei es Masken
oder Panzer und Beinschienen über lholzmodellen ausznhämmern; die
mittelalterlichcn Rüstungen sind dagegcn mcist aus Eisen getrieben,
dazu tauschirt. von Lxoche machender Bedeutung hinsichtlich figür-
licher Treibarbeit in Aupser ist die ;sI? errichtete Lolossalstatue des
hl. Larolus Borromäus zu Arona, welche bei Meter b;öhe auf
i;2 Mcter hohem Sockel steht, mit einer Treppe im Innern bis zum
Aopse, der allein 6'/- Moter im Umfang mißt. thändo und Füße sind
dabei in Bronze gegossen; inan war dcr lhohlarbcit mittels licgendem
Amboß und Prelleisen noch nicht mächtig. Iwanzig Iahre später
höhlte der Auxferschmiedgeselle G. F. Aüpper von kfanau nach
dem Vorbilde des Farnesischen lhercules den sog. großen Lhristoph auf
der Mlhelmshöhe bei Aassel aus, wolcher ;o Nteter hoch als Sinn-
bild deutscher Größe und bfeldenkrast auch dom da inhaftirten Aaiser
Napoleon III. auffallen mußte."

„Der ncueren Zeit gehört das „lfermannsdcnkmal" bei Dctmold
zum Andenkcn an dio varnsschlacht an. Die Utcter hoho Bild-
säule des Befreiers Arminius auf zo Uteter hoher Auppel über der
Z2H6 Fuß hohen Grottenburg, ist oine ganz einzige Schöxfung des
unermüdlichen Bildhauers Lrnst Bandel aus Ansbach, Zöglings
der Ntünchner Akademie, und 2;o Zentncr Aupser sind zu den Platten
verwcndet, welche um den Riesenkörpcr merklich sichtbar vernietet
wurden. Größer, d. h. höher ist allerdings noch die Göttin der Frei-
heit, nach dem Utodell des Llsäßers Bartholdy, von ZZ Uteter
lföhe auf -^8 Uteter hohem Postament, wclche mit der Rechten eine
Fackel 9-^ Nteter über den Lrdboden emporhält — ein Geschenk des
republikanischen Frankrcichs an Nordamcrika sür dcn lfafencingang
von New-Vork. lföher als dcr Thurm dcs nencn Bcrliner Rath-
hauses und so hoch, als wo der lfclm der Aölner Domthürme auf-
sitzt, steigt man in ihr hinauf und genießt auf der 2-/- Nteter breiten
Fläche für die Fackel den Ausblick auf die neue lveltstadt und über
Land nnd Nteer."

St. Iacobus.

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