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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.7024#0036

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h

32 N-

Zwei Skizzen zu Lüllunge» von Kchalen, entworfen von p. Ziegler.

In Kupfer getrieben oder in Messing auszuführen. Die Ränder glatt oder mit ein-
geätzten einfachen Ornamenten. Sehr paffend für ein Buffet und sehr billig herzustellen.

Glanz herzustellen. Der Farbstoff wird in zott Theilen kochendem
Master, dem man zuerst t Theil Soda zugesetzt hat, aufgelöst, und
komme» 2 Theile Farbstoff auf ;oo Theile Master für sehr satte Töne,
l Theil Farbstoff auf dieselbe (Quantität Master für hellere Nüancen.

die verlangte» Nüancen geben, die natürlich schon von
vornherein unbrauchbar sind, haben andere die üble Eigen-
schaft , auf dem Leder zu flecken, die wenigsten aber
sind beständig, d. h. sie verblassen an der Luft, besonders
aber wenn sie längere Zeit dem Sonnenlichte ausgesetzt
sind. Für die reingelben Töne eignet sich arn besten das
Martiusgelb (Binitronaphtol als Ealcinm oder Nat
rinmsalz). Es stellt ein orangerothes Pulver dar, wel-
ches sich in heißem Master vollständig, ohne Rückstand
zu hinterlassen, zu einer reingelben Flüssigkeit löst und ist
eine der beständigsten und haltbarsten Farben. — Es
wird t Theil Martinsgelb in \oo Theilen kochendem
Master in einem irdenen oder hölzerne» Gefäß (jede Be
rührnng mit irgend einem Metall muß vermieden werden)
anfgelöst, durch Umrühren mit einem hölzernen Stab
wird die Lösung beschleunigt. In dieser für den ange-
deuteten Zweck gerade richtigen Eoncentration ist die
Farbe nach dem Auskühlen für den sofortigen Gebrauch
fertig. Für die Herstellung der orangen Töne in röthester
Nüance, in welcher Jeugleder verlangt wird, ist die
Aurantia (das Ammoniaksalz des hexanitrodiphenylamins)
zu empfehlen. Dieser Farbstoff komnit als hellrotstes
Pulver in den Handel, ist ebenfalls beständig und wird
ganz in derselben Weise, wie das Gelb in kochendem
Master, und zwar \ Theil Farbstoff auf \20 Theile
Master, gelöst. Mit gleich günstigem Erfolg eignet sich
für röthliche Grangetöne auch das Phosphinorange.
Man löst dasselbe durch Kochen von t Theil Farbstoff
mit HO Theile» Master auf, läßt es eine» Tag ruhig stehen
und gießt die klare Farblösung von dem sich bildenden
Bodensatz ab. Für den Gebrauch verdünnt man diese
Lösung mit weiteren SO Theilen Master. Die Zwischen-
töne vom reinen Gelb bis zum äußersten gangbaren
Rothorange stellt man durch Mischung der Lösungen von
Martiusgelb mit jener von Aurantia her, woraus man durch
versuche den verlangten und gewöhnlich bemusterten
Farbenton sich sestzustellen hat. Man erleichtert sich
dieses für die Folge sehr, wenn man sich die verschie-
denen Mischungsverhältnisse notirt und diesen Notizen
Musterstücke von dem mit den betreffenden Mischungen
gefärbten Leder beigibt. Alle angegebenen Farbstoffe
särben direct und bedürfen keines Grundirungs- oder
Beizmittels, sind ächt und färben nicht ab. Das Fär-
ben selbst erfolgt in der Meise, daß man die Leder trocken
auf eine entsprechend große Tafel legt und die kalte
Farbe mittelst einer langhaarigen Bürste gleichmäßig auf-
trägt — welche letzte Operation allerdings einige Nebung
und Aufmerksamkeit von Seiten des Arbeiters voraus-
setzt. Es ist äußerst schwierig, mittelst eines einzigen
Anstriches die ganze haut gleichmäßig und streifenlos
zu färben; man thut daher bester, die oben angegebene
Farbenlösung mit den gleichen Theilen Wasser weiter
z» verdünnen und dainit zwei Anstriche zu geben, wo
bei der zweite Anstrich erfolgt, nachdem der erste bereits
getrocknet ist. Diese zwei Anstriche genügen aber voll-
ständig bei Anwendung der angegebenen Farbstoffe,
Dem Aeugleder wird gewöhnlich ein mehr oder minder
intensiver Glanz gegeben und zwar durch Ausreiben mit
einem Flanell oder durch Glaciren mit Zuhilfenahme von
Wachs, Leresin oder Stearin. Zum Färben bereits ge-
schnittener Lederriemen, welches der Riemer und Täsch-
ner selbst vornimmt, ist die von obiger Fabrik hergestellte
Grangefettfarbe darum ganz enrpfehlenswerth, weil
das Glanzmittel mit denr Farbstoff combinirt ist, so daß
ein einmaliges Ueberstreichen genügt, um Farbe und
Man streicht die Farbstofflösnng lauwarm init Bürste oder Schwamm
auf das Leder und zwar darum warm, weil dieselbe in der Kälte zu
einer gelatinösen Masse erstarrt. Nach dem Trocknen tritt auf dem
Leder, durch leichtes Reiben mit Flanell, der gewünschte Glanz hervor..

fiC" Beilage: Mitglieder-Verzeichnitz dich Vager. Liu»stgewerbe-Vereins in München, Jahrgang 1880.

verantwortlicher Redakteur: vr. S. Lichtenstein. — Verlag von G. hirth in Leipzig üc München. - Druck von Knorr 6c hirth in München.
 
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