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Aus dem deutsih-fran;östfchen Knigge.

Die Panzerschiffe, die sich jetzt auf unsere» Werste» im Bau 6cfi»benr
werden nur eine Geschwindigkeit von IS Knoten erhalten, mährend die
neusten englischen und sranzösischen Schiffe 17 bis 18 Knoten laufen. Diese
geringe Geschwindigkeit hat, wie der Staatsseccetär Hollmann in der
Budgelcommission hervorhob, den Vortheil, das, die neuen Schisse beim Zu-
samnienwirken mit den vorhandenen alleren diesen nicht vorauseilen können

Es ist klar, dass beim Manövriren alles besser klappen wird, wenn ein
Schiff nicht schneller als das andere ist. Außerdem ist nicht so leicht zu be-
sürchten, daß ein Fahrzeug das andere anrennt und in den Grund bohrt.
Auch iverden bei geringerer Schnelligkeit Kohlen gespart, und das ist in
Hinsicht auf das stete Anwachsen dcS Marinectats höchst erwünscht.

Der Hauptvortheil der ivcisen Einrichtung zeigt sich aber erst im Fall
eines Krieges Natürlich können unsere Schisse den Kampf mit den schnelleren
und gewandteren Fahrzeugen des Feindes nicht ausnehmen und ziehen sich
in die Häfen zurück, wo sie durch Torpedos und Strandbatterien hinreichend
gesichert sind. Der Gegner liegt draußen auf der unwirthlichen See und ist
zu völliger UnthLtigkeit vcrurtheilt, weil er wegen der flachen Küste auch
nicht an eine Landung denken kan» Wagt er cs doch, gegen die Torpedos
anzugehen, oder bricht, ivas leicht möglich ist, ein Sturm auS, so kann er
schwere Verluste erleiden, während wir mit völlig intaktem Material aus dem
Kriege hcrvorgehen. Wird unsere Flotte in so zweckmäßiger Weise verwandt,
so brauchen wir auch den Wettlauf in der Construclion immer schwererer
Schiffsgeschützc nicht iveiter mitzumachen, und damit iverden wieder namhafte
Summen erspart.-

Solllc man wegen der Taufnamen für die vier neuen Panzerschiffe in
Verlegenheit sei», so schlage» wir vor, sie Schnecke, Seestern, Qualle
und Auster zu nennen.

Der Biekgcivandte.

Nenne den Man» mir, o Muse, den vielgeivandten, der klug sich
Zivischen der Scylla drückt und der Charybdis hindurch.

Windthorst ist er genannt, als parlamentarischem Meister
Reichen die Palme ihm sämmtlichc Boten des Reichs.

Streckt die begehrliche Hand die Negierung aus, jo erklärt er:

„Nicht zu tragen verinag schwerere Lasten das Volk!

Nein, nicht fllttre ich weiter den unersättlichen Moloch,
lind mit entschlossenem Sinn sprech' ich ein kräftiges Nein!"

Wenn dann die zweite Lesung genaht, so spricht er: „Es fordert
Doch die Regiening nichts, was sie für nöthig nicht hält.

Schwer zwar wird es mir sehr, doch was Hilst'ch. wir'müssen unS fügen.
Weil es die Pflicht so gebeut, sprech' ich mit Seufzen mein Ja."

Also zeigt er dem Hans, wie man sich mit der Regiening
Gut stellt- mib es doch auch nicht mit dem Volke verdirbt.

In Nr. 24 der „Landeszeitnng für das Fürstenthnm Neuß ä. L-" ist

„Vor allem ist sehr mächtig gewesen daS dünkelhafte Benehmen der auf
ihren Kriegsruhm pochenden Altprcußen und die zur Schau getragene souveräne
Verachtung französischen Wesens und französischer Einrichtungen. Wer die
Altpreußen in ihren, Auftreten gegen »icdergetrctene Völker oder Bolksstämmc
nur einmal beobachtet hat, der ivciß auch, daß ihre gewöhnliche Art und
Weise schon beleidigend werden kann, wo man mit ihnen nichts zu schassen
hat. Wie viel stärker aber tritt die ganze Kraft ihrer Brutalität hervor, >»o
sie einem Franzosen ,c. gegenüber stehen und die Macht des Preußenthums
rühmen."

Auch von Heinrich d. U.?

Der socialdemokratische Abgeordnete Heine hat in einer Volksversamm-
lung die Berliner Droschkenkutscher darüber belehrt, daß sie sich der Social-
dcmokratie anschließcn müssen, um eine Besserung ihrer socialen Lage herbei-
znführen. Natürlich werden besonders die Besitzer der Droschken II. Klaffe
nnt dem Zukunstsstaate, der alle Klaffennnterschiede auch unter den Droschken
aushebt, einverstanden sein. Aber sie sollten doch an die Concurrenz denken,
welche ihnen im Zeitalter der allgemeinen Glückseligkeit durch die auSrangirlcn
Professoren, Theologen, Steuerbeamten und Ofsiciere erwachsen muß, nachdem
Herr Bebel in seinem Buche „Die Frau" z. B. den Professoren die ebenso
nützliche wie nervenstärkende Beschäftigung der Lalrinenabfuhr als wünschens-
werthe Möglichkeit in Aussicht gestellt hat. Vielleicht besinnen sich die Rosse-
lenker noch und stellen Untersuchungen darüber a», ob wirklich die social-
deniokratischen Agitatoren oder die Gardelieutenants mehr Droschke sahren.

I. Inr Wsstcrurcrnt.

A. Mein Herr, ich sehe, Sie haben kein Feuer zu Ihrer Cigarette
Darf ich Ihnen vielleicht damit aushelfen?

B. Wie, mein Herr, Sie unterstehen sich, mit einem brennenden Streif
holz vor meinem ritterliche» Schnurrbart henimzufnchteln. Ich ersuche gjt
die? völkcrwidcrrechtliche Verfahren sosort cinzustellcn, widrigenfalls ich ^
die Ehre geben tverde, Ihnen umgehend eine runter zu hauen.

II. gm 'g'fer&eßalmnjagen.

A. Mein gnädiges Fräulein, ich sehe mit Bedauern, daß Sie da draus,»
auf dem Perron den Unbilden der Witterung ausgesetzt sind. Darf ich
vielleicht meinen Sitzplatz da drinnen im Wagen anbieten?

B. Ich bin empört, mein Herr! Wie können Sie cs wagen, mein,»
Entschließungen vorzugrcifen und mir ein Verfahren auszunöthigen, zu dm
ich meine Einwilligung nicht gegeben habe. Wenn Sie noch weiter arj
Ihrer dreisten Zumuthung bestehen, so bin ich gezwungen, mich an da,
Schaffner zu wenden.

III. Aus dar Straße.

A. Mein Kind, was weinst du denn so? Du hast dich gewiß verlaus«.
Wo wohnst du denn? Ich werde dich nach Hause bringe».

B. Aeh, aeh, du alter böser Onkel du!

A. Aber so sei doch artig, komm, gib mir ein Händchen.

B. (nach A schlagend). Ich will aber nicht artig sein. Ich will abn
ungezogen sein. Ich will mich verlausen haben. Geh weg, du alter Kinder-
sänger, sonst sage Ich es dem Schutzmann.

Bergleichs,veife.

Eine Sonne ohne Glanz,
Eine Kirnieß ohne Tanz,
Ein Haushund, der stumm,
Ein Grog ohne Rum,

Ein Winter ohne Schnee,
Ohne Wasser ein See,

Ohne Wasser ein Fluß,

Eine Treibjagd ohne Schuß,
Ohne Pulver ein Gewehr,
Ohne Führer ein Heer,

Ein Feuer, das nicht brennt,

Und ei» Wasser, das nicht näßt,

Ein Pferd, das nicht rennt,

Und ein Wagen, der sitzt fest,

Und ein Büßer, der nicht büßt,

Und ein Essig, der nicht sauer,

Und ein Zucker, der nicht süßt,

DaS halte derTeufcl aus auf die Daun!
DaS ist die Bismarck'sche Politik,
Doch ahne Bismarck mid ohne Tilg.

Irische Blätter beklagen sich darüber, daß Parnell für seine persönlich!!,
Ausgaben 6400 Pfund ans dem Nalionalfonds verbraucht habe.

Wollen denn die Irländer das Vergnügen, einen ungekrönten König zu
besitzen, ganz umsonst haben? Könige kosten inimer viel, mit und ohne
Krone. Wenn nun Parnell so unbescheiden gewesen wäre, sich eine eigene
Frau zu halte», statt sich mit derjenigen zu begnügen, die er mit seinem
Freunde O'Shea zusammen hatte — ivas dann?

Bestimmungen üöer Verladung und Beförderung lebender
Fhiere auf Kisenöahnen.

1. Spitzmäuse müssen einzeln verpackt iverden. Sie sreffcn sichsonst
unter einander auf und man findet die Kiste, wenn sie ankommt, völlig leer.

2. Krebse müssen, weil sie rückwärts gehen, nach der entgegengesetzten
Richtung befördert tverde».

3. Schlangen können gerollt iverden, Störche nicht.

4. Käfige, welche Eulen oder Uhus enthalten, brauchen Nachts nicht er-
leuchtet zu werden. Diese Thicrc sehe» im Dunkeln am besten.

5. Giraffen werden auf der Seite liegend in flachen Kisten bejördcri.
Wenn sie stehend fahren, werden ihnen leicht durch Brücken oder beim Passiren
von Tunneln die Köpfe abgeriffen.

6. Igel dürfen nicht mit Tauben zusamnien in derselben Kiste verschiilt
werden. Oder man schraube sic ivcnigstcns an die Kistenwände an.

7. Gelehrten Circushunden kann man dreist etwas Geld mitgeben.
Ebenso Füchsen und Brandfüchsen.

Brofessor Lieöreichs neues Wittel.

Kein Zweifel, das Kantharidin
Wird den Bacillus unterkriegcn;

Das Mittel soll und muß ja zieh»,

Dafür kennt man die span'schcn Fliegen.


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