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Vera/Miik

Athen. E. K.: Vergl. „Kladd." Nr. 28.
Briefkasten unter Berlin.

Berlin. I. T.: Von Champagnerfreuiiden
wird empfohlen die Marke „Dentz u. (bZelder-
mann" (Ay in der Champagne) Dieselbe fand,
wie nns mitgetheilt wird, unter den Champagner-
marken, die auf dem groben Festessen in Guildhall
zu London jervirt wurden, besonderen Beifall. —
I. K.: Von dem eben verstorbenen Wantrup
sagt das „Berliner Tageblatt": „Seine Veden und
seine Gedichte — in einem derselben pries er die
jchwarzweiße Fahne als „so reinlich und so zweifels-
ohne — boten den damals noch witzigen „kladde-
radatsch" den dankbarsten Stofs." — Herr Arthur
Levyfohn gefällt sich uns gegenüber in ebenso
unverschämten wie perfiden Anzapfungen. Wir
vermuthen, daß er den „Kladderadatsch" nie witzig
gefunden hat. Verständnis; für Witz ist seine Sache
nicht, seine ganze Veranlagung geht mehr auf
faulen Zauber und Mumpitz sowie auf Misrhandlung
der deutschen Sprache. — Marchio - Beroli-
nenjis. Sie haben ganz recht, der richtige Ber-
liner, der freilich selten geworden ist. jagt nicht:
„Komm zu mich!" sondern „Komm bei mich!"

Bonn. Yeritas: Es geht nicht an. da wir
von dem Verfasser selbst die Fortsetzung erwarten.

Braunschweig. E. V. und 19 andere: In
den „Braunschweigijchcn Anzeigen", im „Braun-
schweiger Tageblatt" und in der '..Braunschweigischen
Landes-Zeitung" ist folgendes Inserat zu finden:
„Für Herrn Kanimerherrn von Münchhausen
in Gr.-Vahlbera suche ich auf sofort eine Amme.
Näheres: Wendenthorpromenade 10, Professor
Ehlers." — Ist es möglich, das; man in so zartem
Aller schon Kammerhcrr fein kann? Der Schlüssel
muß ja dem Säugling große Beschwerden machen.

Breslau. Dr. F.: Besten Dank! In Nr. 860
des „Berliner Tageblatts" schreibt Herr Arthur
Levyfohn: „Deutlicher schon wird d e Sache, um
die es sich hier handelt, wenn man sich vergegen-
wärtigt, das; nichts dem Menschen näher liegt.' als
für alle Nebel, die ihn bedrücken, einen Sünden-
bock zu finden und auf diesen loszuschlagen."
Weshalb so happig? Warum immer gleich los
schlagen. Herr Levylohn? Wenn Sie dem Bock
Ihre Sünden aufs Haupt legen und ihn in die Wüste
schicken, so genügt dies. Aus Ihrer Pariser Corre
spondcntcnzeit her sollten Sie übrigens noch wissen,
was für eine gefährliche Sache es um das Schlagen
ist. Man gehl ihm lieber aus dem Wege. Nicht
wahr?

Colmar. O. W.: Was für schöne lange Titel
gwt es doch in den Reichslanden! Nach dem
„Elfüfsischen Tageblatt" sind im Schöffengericht
von Colmar als Schöffen thälig: Meliorationsbau-
inspector Elsässer und Enregistrements-Einnehmer
Häm merle.

Dresden. Dr. D.: Mit Dank benutzt.

. Frankfurt a. O. R. N.: Der „Nieder-
schlesische Anzeiger" vom 21. Juli bringt an der
Spitze seiner „Tagesschau" in Form eines Original-
Artikels einen dem verstorbenen Wantrnp ge
widmeten Nachruf, worin sich eine Gemeinheit
gegen den „Kladderadatsch" findet. Dieser „Original
Artikel" ist bis auf die einleitenden 7 Worte nnd
Eine kurze Bemerkung in der Milte aus dem
„Berliner Tageblatt" gestohlen. Eine saubere
Gesellschaft!

Hamburg. I. H. S.: In der heißen Jahres-
zeit wird es den Zeiiungsredacteuren schwer, den
Politischen Theil ihrer Blätter zu füllen. Wir
wundern uns daher nicht darüber, das; die „Ham
burgische Börsen-Halle" (Nr. 311) unter der lieber
schrijl „Politische Telegramme" die Nachricht von
dem in Berlin erfochtenen Siege des Ringkämpfers
Abs über den Ringkämpfer Sörensen bringt.
Oder hält das Blatt den Sieg des Deutschen über
den Dünen wirklich für ein politisches Ereignis;?

Hildburghausen. S.: Durch Bekannt-

machung in der Hildburghaujenschen ..Dorfzeitung"
ladet der ..Fest - Ausschuß" zum XIII. Mittel-
deutschen Bundesschießen ein, das in den Tagen
vom 19.—26. Juli in Erfurt stattfinden sott, und
bemerkt im Besonderen: „Der große, am 19. Juli

stattfindende Festzug verspricht ein imposantes,
falbenprächtiges Schauspiel zu werden." — Und
das wird bekannt gemacht in der Nummer vom
21. Juli. Das kommt vom Probe-Essen nnd
Trinken!

Zröln. R. R.: Eine Ausnahme darf nicht
gemacht werden.

Btöuigsbcrg. B: Die „National-Zeitung"
(Nr. 418) schreibt in einem Bericht über die
Breslauer Nennen: „Das Wetter war wenig
freundlich, namentlich hatte sich der Hochadel
Schlesiens in sehr großer Anzahl eingesunden"
Der Einfluß des hohen Adels aus das Weiter ist
uns nicht recht klar, wie ja überhaupt in der
Meteorologie noch vieles dunkel ist.

Luckenwalde. U.: In einem Mordbericht
sagt die „Luckenwalder Zeitung" vom 7. Juli:
„Zwei zufällig in der Wohnung schlafende junge
Leute ivurden ebenfalls ermordet, einer derselben
lebensgefährlich." Es ist tröstlich, daß mildere
Formen der Ermordung aufzukommen scheinen, die
das Leben nicht gefährden.

Meschede. Alter Abonnent: Zur Mit-
theilung im Briefkasten nicht geeignet.

München. M. P.: Folgenden Mustersatz ent
nehmen wir der „Augsburger Abendzeitung" vom

9. Juli:

„Würzbürg, 8. Juli. Gestern Abend gegen
10 Uhr siel vom Dache eines Hauses in der
Augustinerstraße, aus welches derselbe vom Fenster
seiner Mansardenwohnung aus. welche er von innen
verrammelt hatte, gestiegen war. der an Ver-
folgungswahnsinn leidende 27 Jahre alte frühere
Buchhalter in einem hiesigen größeren Herrenkleider-
Maaßgejchäst. Carl Claus von Jsney, dessen Ehe-
frau sich seil etwa 8 Tagen, angeblich zur Pflege
einer erkrankten Verwandten, von ihm entfernt
hatte, nachdem er beim Falle sich noch bis zur Höhe
des 2. Stockwerks an den am Hanse vvibeilausenden
Telephondrähten, welche schließlich rissen, halle
hallen können, auf die Straße und erlitt lebens-
gefährliche Verletzungen."

Nürnberg. N. N.: In seiner „Gedenktafel"
vermerkt der Nürnberger „General-Anzeiger" vom
14. Juli: „Am 14. Juli 1769: Erstürmung der
Pastillen zu Paris."

Potsdam. N.: Vom Vorstande der „Gesell-
jchast für modernes Leben" in München ging uns
zu: „Sommerfest. Ein moderner Musen
A lmanach Mit Originalbeitrügen von Hermann
Bahr, Otto Julius Bierbaum, Julius
Brand, M. G. Conrad, Marie Conrad-
Ra mlo u. f. w. u s. >v." Ein harmloses und
anspruchsloses Büchlein, das manches Drollige
enthält. Unter den vielen ganz unschuldigen Sachen
nimmt sich die von Hermann Bahr gespendete
Zote in franzöjelndem Geschmack wie ein Kaktus
unter Gänseblümchen aus — Von „Otto Lud -
wigs gesammelten Schriften" (Leipzig, Verlag
von Fr. W Grunvw) gingen uns die 15. und

10. Lieferung zu. — Aus Richard Wilhelmis

Verlag in Berlin wurde uns zugesandt: „Die
kommunistische Gesellschaft. Lehren und
Ziele derSocialdemolratie. Von Otto Hammaun,
Dr. jur." — Aus dem Verlag der Druckerei Gl öß
in Dr- sden ging nns zu: „B u l g a ri s ch e Politik.
Von * * * 3. Auslage."

Rostock. Verwunderter: lieber Argentinien
hat der „Kladd." sich in Wort und Bild in den
Nummern 12, 16 und 17 dieses Jahres mit ge-
nügender Deutlichkeit ausgelassen

Nottwcil. S A.: Eineu sehr stolzen Ton
stimmt F. Sch. (Friedrich Schiller?) der Barde
der „Schivarzwalder Bürger-Zeitung" an in einem
Gedicht zur Begrüßung des Prinzen Hermann
von Weimar. ' Das Gedicht, ein Akrostichon, ist
überschrieben: „Prinz Hermann sei will-
kommen uns!" Die fünfte Strophe lautet:

„In aller Anwesenden Augen sch ich die Begeisterung

thronen.

Leb ruhig, Alldentschland, so lange dich solche Männer

bewohnen:

Lagt Frankreich nur westwärts, die Russen nur ostwärts

rumoren,

Zrommt'S weiter einmal, beim Himmel, ihr struppiger Barl

wird geschoren."

Soimeberg i. Th. I: Leider müssen wir
doch sagen: Mit Dank abgelehnt.

Strirtzburg i. C. P.: In Nr. 5,75 der
„Köln. Zeitung" findet sich folgendes Inserat:
„Activer deutscher Cavalleric-Ofsicier,
Graf, mit allem Stammbaum, evg., in vollständig
geordneten Verhältnissen, vermögend und Mitte
Zwanzig, jucht zwecks Heirath die Bekanntschaft
einer anmnlhigen Dame von tadellosem Miif, bis
22 I. alt, mit einem disponiblen Vermögen von
minimal 3 Millionen Mark. Verschwiegenheit
zugesagt und verlangt. Geneigte Anträge des.
Ha ajenstein & Vogler. Köln a. Rh., sub 974
r. K." DnS Inserat ist offenbar durchaus ernst-
haft gemeint, nicht ganz so ernsthaft vielleicht die
Versicherung, daß die Verhältnisse des Grasen voll-
ständig geordnet sind. Daß derselbe eine bestimmte
und nicht zu niedrig angesetzte Summe fordert,
halten wir für sehr verständig. Wenn man einmal
aus dem Heirathen ein Geschäft macht, muß es
sich doch lohnen.

St. Petersburg. L.: In einer von I. Norden
geschriebenen „Plauderei von der Berliner Kunst-
Ausstellung" („St. Petersburger Zeitung", Nr.
169) wird Adolf Menzel genannt „der alte
Herr, dessen Künstlergröße noch seine ungewöhnliche
körperliche Kleinheit übertrifst." — Darüber wird
der alte Herr sich amüjiren.

Trarbach. Abonnent: In den Nummern
518 und 520 der „Kölnischen Zeitung" läßt ein-
undderselbe Correspondent Nancy einmal an der
Mosel und einmal an der Maas liegen. Nancy
liegt aber an der Menrthe.

Wcilburg W.: Von Frist Reuter sagt
das „Tägliche llnterhaltungsblatt zum Wiesbadener
General-Anzeiger" (Nr. 160 : „In Jena hatte er
sich au den burschenschastlichen Bestrebungen be-
theiligt, in Berlin ward er 1833 wegen dema-
gogischer llmtriebe, oder wie er selbst sagt, „wegen
offenbaren heimlichen Königsmordes", verhaftet
und zum Tode verurlheilt. Dom König zu dreißig-
jähriger Festungshaft begnadigt, hat er bis 1870
im Gefängnis; zugcbracht." — Demnach wäre ihm
noch etwas Festungsstrafe zugelegt worden nnd er
hätte im Ganzen 37 Jahre gesessen. Nein, ganz
jo schlimm ist es Fritz Reuter doch nicht ergangen.
Wäre das wahr mit den 37 Jahren, so würde er
wohl noch etwas mehr über seine „Festungslid",
sonst aber gewiß nur wenig geschrieben haben.

Wengern. Mießnick: Wir wollen keine
Reclame für das Blättchen machen. Herzlichen
Grus; von Advlar.

Wesel. H. S.: ' ach Mittheilung der „Weseler
Zeitung" kam es beim dortigen Schöffengericht u a.
auch zur Verhandlung „gegen den Tagelöhner
H. B. von Holten wegen am 22. December 1^90
zu Obrighoven erfolgten Bedrohung des Entztvei
fchlagens der Knochen des angesprochenen Mädchens."

Wismar. Lästerecke im Rathskeller:
Nach der „ofsiciellen Fremdenlifie" des „Hamburger
Fremdenblatts" vom 18. Juli ist daselbst in»
„Hamburger Hof" Se. kgl. Hoheit Friedrich
Franz 11., Großherzog von Mecklenburg Schwerin
eiugekehrt, außerdem eine Großfürstin Anastasius
und der Oberstlientenant n Flügel-Adjnt. Baron
Mallzahn n. hohem Gefolge und Dienerschaft."
— Was hat der hochselige Großherzog mit so
sonderbarer Begleitung jetzt noch in Hamburg zu
suchen?

Zweibrüikcn. N. N.: Der „Pfälzische Merkur"
vom 10. Juli meldet aus Afrika: „Der bekannte
Araberhäuptling Tippo Tipp ist mit einer ge
wattigen Elfenbein-Karnivane in Bagamoyo an
gekommen. Mit den Deutschen steht er sehr gut,
um so schlechter aber mit den Engländern, da
Stanley ihm einen Prozeß an den Hals gehängt
hat. In Folge der großen Elsenbeineinsuhr in
Deutsch-Ostasriia tritt übrigens Hamburg als
scharfer Konkurrent von London ans. das bisher
den Houpt-Elfenmarkt der Welt hatte." — Der
alte Jrrlhnm, daß das Elfenbein von den Beinen
der Elfen herkoinmt!

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