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1886.

dem Scheitern des Tabaks-Monopols
legte in diesem Jahre die Regierung dem
Reichstage einen Gesetzentwurf, betrefsend
die Ciuführung des Branntwein-Monopols, vor.
Auch dieses wurde von der Mehrheit des Neichs-
tags abgelehnt. Auch das Gentrum war durch
die nahe Aussicht auf einen Sieg gegen die pren-
ßischen Kirchengesetze nicht zu gewinnen. Auf
diesem Gebiete suchte ss-ürst Bismarck den ss-rieden
in den katholischen öandestheilen herzustellen, wo-
bei er anch hoffte, die CentrumSpartei zu versöhnen
nnd ihre grundsätzliche Opposition in andern poli-
tischen Fragen zu brechen. Die Centrumspartei
nahm Alles, gewährte aber Richts. Das Bild in
Rr. 18„Derllnersüttliche" zeigt die nie zu befriedigende
Begehrlichkeit der Clerikalen. Rach dem Borgange
des Herrenhauses, welches im März die in der

neuen Regierungsvorlage enthaltene Aufhebung
der wichtigsten Bestimmungen in den kirchenpoliti-
schen Gesetzen von 1873 beschlossen hatte, wurden jetzt
die Abänderungen auch im Abgeordnetenhause von
der Mehrheit angenommen. Nur die Nationallibe-
ralen verharrten auf dem bei ihren frühern Ab-
stimmungen eingenommenen Standpunkt. Die Trei-
kvnservativen, wie auch die Deutschfreisinnigen
stimmten getheilt. Hiermit waren die wichtigsten
Bestimmungen der Maigesetze begraben, aber die
Begehrlichkeit der Centrumsstaction war damit noch
keineswegs besriedigt.

Der Reichstag hatte aufs neue die von der
:1>egierung geforderte Nerlängerung des Socialisten-
gesetzes zu berathen; doch wurde die Berlängerung
wiederum nur auf zwei Iahre bewilligt.

Drr Unersättliche.

— Für wen ist denn das große Atück?

— Für dich, inein tieber.

— Ach, man so wenig?

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