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Knackfuß, Hermann; Rubens, Peter Paul [Ill.]
Rubens — Künstler-Monographien, Band 2: Bielefeld, Leipzig: Verlag von Velhagen & Klasing, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.60845#0022
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Gonzaga dar, die beiden anderen die Taufe und die Verklärung Christi. Bei der Ein-
nahme von Mantua durch die Franzosen im Jahre 1798 wurden die drei Gemälde ent-
führt. Das mittlere kam später, in zwei Stücke zerschnitten, in die Stadt zurück, wo es
gegenwärtig in der Bibliothek der Akademie aufbewahrt wird; die Verklärung ist in das
Museum zu Nancy gekommen, die Taufe Christi befindet sich seit 1876, leider stark über-
malt, im Museum zu Antwerpen. — Von Kaiser Rudolf II. erhielt Rubens im Jahre
1605 den Auftrag, zwei Gemälde von Correggio zu kopieren.

Vom Spätherbst 1605 bis zum Sommer 1607 verweilte Rubens wieder irr Rom.
Seinem Eifer, das Studium der Antike und der großen römischen Maler fortzusetzen^

Abb. 11. Die Kreuzaufrichtung. Zeichnung mit schwarzer Kreide und Rötel auf grünem Papier,
mit Wasserfarben angetuscht nnd mit weißen Lichtern gehöht Im Louvre zu Paris
Nach einer Originalphotogruphie von Braun, Clämeut <L Cie. in Dörnach i. E, Paris und New Aork (Zu Seite 20)


legte der Herzog von Mantua keilt Hindernis in den Weg. Die Ausdehnung des Ur-
laubs wurde durch einen Auftrag begründet, den Rubens in Rom bekam: die Anfertigung
des Hochaltargemäldes für die eben fertig gewordene Kirche der Oratorianer, die heute
noch gewöhnlich als die „Neue Kirche" (Cbiesu Mova) bezeichnet wird. An eine heftige
Krankheit, die Rubens damals infolge von nicht genügender Berücksichtigung der klimatischen
Verhältnisse Roms, durchmachte, erinnert ein einzigartiges Bild im Suermondt-Museum
zu Aachen: ein in weiter Landschaft stolzierender prächtiger Hahn; den hat Rubens, in
scherzhafter Aufnahme der antiken Sitte, dem Gott der Heilkunde Hähne zu opfern, für
den deutschen Arzt I)r. Faber, dem er seine Genesung verdankte, gemalt. Das Bild für
die Chiesa Nuova war noch nicht fertig, als der Herzog von Mantua dem langen Urlaub
 
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