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Kodlenz haden sich ia der jüngstn» Zrit aufs ersrmlichste enl«ickelt,
und find wir fest überzeugt, daß dle mit dem cvdlenzer Hülfsvereine
eingegangene eng« Verbindung von den schönsten Hrsolgen für die
Sache de< Vereins begleitet sein werde. Die umfassendere Aufgabe,
welche sich der Verein in Düsseldorf gestellt hat, die Bestrebuugen im
HerzogthumeBerg doct möglichft zu concentriren, hat selbstredend eine
so schleunige Entwickelung und Ordnung aller Verhälknisse nicht zu-
lassen können. Jndessen ist von der füc den 15. d. Mts. anberaumten
General-Vcrsammlung eine glückliche Erledigung der Aufgabe zu er-
warten, und sehen wir mit sroher Erwartung den Mittheilungen der
Resultate entgegen, welche nach den bisherigen auSgezei'chneten Ergeb-
nissen der JahreS-Collecten im dortigen Regierungsbezirke kaum an-
der« als glänzend vorausgesetzt werden können. Die HülfSvereine in
Essen, Bergheim, Kerpen, Düren, Eschweiler, Stollberg, Merzig, in
der Bürgermcisterei Hürth, in den Kreisen Siegburg und Saarbrücken
sind mit ihrer definikiven Constituirung nun gleichfalls vrrgegangcn;
vvn acht derselben werden wir Jhnen hcute die Statuten vorlegen,
um übcr den förmiichen Anschluß an den hiesigen Ccntral-Vercin nach
Maßgabe des h. 26 des StatutcS Beschluß zu fassen. Die meisten
dcrselben haben schon nicht unansehnliche Beiträge zur Vereins-Casse
abgeliefert, alle sind mit den Ei'nfammlunqen in ihrem Wl'rkungSkreise
thätig beschäftigt. Dic uns gewvrdenen Mittheilungcu derecktigen zur
Erwartung, daß die Dombausache dic kräftigste uud nachhaltigste
Unterstützung in dem guten Geiste und der Thatkraft diescr Vereiuc
sinden werde.

„Dcr Hülfsverein rn Arnsbrrg für das Herzogthum Westfalcn,
welcher sich bereits einer Anzahl vvn 206 Mitgliedern, die 1 Thlr. und
mehr conlribuiren, crfreut, hat durch Vcrbreilüng eincs Aufrufes wei-
tere Bemühungen für die Vcreinssachc eintretcn lasscn. Die uns vor-
gelegten Statuten desselben geben, che fie zur Beschlußnahme über
seine Verbindung mit dem Central-Vereine dem Vorstande^vorgelegt
werden können, noch zu einigen Rückfragrn Vccanlassung, welchc am
geeignetsten bei den für das Fest erwarketen Deputirken gemacht wcr-
den dürften. Der westfälische Dombau-Vrrcin zu Münster, welcher
vorläufig auf diese Stadl und ihre nächste Umgebung seine Wirksam-
keit beschränken ;u müssen glaubt, hat uns von der Wiederaufnahme
seiner durch manchcrlei Hi'nbernisse augenblicklich gestörten Thätigkeit
noch kein« nähcre Nachrichten mitgetheill.

„Ueber die Wirksamkeit des bcrliner Vereins für den kölner Dvm-
bau habcn uns die in den öffentlichen Blättern enthaltcnen Mitthei-
lungcn über die General-Versammlung vom 27. Juli welche wir
dem „Domblatt" Nr. 6 einverleibt haben, erwünschte Kenntniß gege-
ben. Mit Vergnügen baben wir aus der Rede des Vorsihenden cnt-
nommen, daß es dic Absicht di'eseS Verekncs ist, die mit dem Schrei'ben
vom 9. April d. I. angeknüpfte und von unö mit aufrichtiger Frcudc
ausgenommene Verbindung fortan sorgsältig zu pflegen. Die Hülfs-
vereine in Wetzlar, Tricr und St. Goar sind eben im Begriffe, sich
definiti'v zu organisiren, und müssen wir hoffen, Zbnen rccht bald er-
freuliche Kunde von dortigen Erfolgen bringen zu können.

„Von drm Hülssvereine in Coesfeld entbehren wic seit der uns
gewordenen Mittheilung vom 31. März alle fcrneren Nachrichten; der
Domdau-Berein in Frankfurt a.M. hal fich bisher in eine amtliche
Derbinbung mil uns noch nicht gesetzt, und find wir heutc noch cbcn
so wenig im Stande, Jhnen über die Erfolge der im Großherzozthum
Baden, namentlich in Freiburg und Hcidelberg, hcrvorgetretenin
Bestrebungen für unscr Unternehmen nähcren Bericht zu erstatten.

,,Zm Auskandc sind die Bestrebungen der Deutschen in Paris,über
welche wir Jhnen bereits in dem letzren Monaksberichte Mitlheilung
gcmacht, von der erfrculi'chsten Art, weniger ,'n Beziehung «uf die
Höhe des zu crwartenden Ertrages, als wegen der unter den dorr
lebenden deutfchen Künstlern und Literaten, welche zunächst ihre Theil-
nahme dem Unternehmen zugewendct haben, sich kund gebendeu vater-
ländischen Gcsinnung. Mir denselbcn wetteifern die in Rom sich auf-
haltenden deutschen Künstlcr, welche, wie schon im „Domblatt" mit-
getheilt wurde, nicht nur einen Verein für den kölner Dombau gebil-
det und sich zu jährlichm Beiträgen anheischig gemacht, sondern auch
durch Veranstaltung eines Conccctcs die der Vcreinscasse bereils zu-
gefloffene, wohrlich nicht gecingfügige Unterstützung von 615 Thlrn.
10 Sgr. überwlesen haben.

„Die Erhebung der Beiträge von den auswärtigcn Mitgliedern,
welche sich zur Aeit dcr großen Wahlversammlunq unserm Verein an-
geschlossen haben, geht auf di« befriedigendste Weise von Statten, und
müssen wir insbesvndere den Mi'tgliedern des Vorstandes, welche da-
bei ihre gütige Vermittlung haben eintreten lassen; unsern verbind-
lichsten Dank wiederholt abstatten.

„Wie wir schon in den früheren Monatsberichten anerkennmd her-
vorgehoben haben, fährt die katholische Pfarrgeistlichkeit fort, In ihren
Dekanats-Versammlungen eine thätige und erfolgreiche Milwirkung
für unserc Vereinszwecke an Tag zu legen; neuerlich haben die Herren
Pfarrer und Vicarien in den Dekanaten Jülich, Hersel, Bonn und
Düsseldorf ihren Beitritk zum Verein unter Einsendung der statulen-
mäßigcn und zum Theile höherer Jahresbciträge angemeldct, und darf
es nicht unerwähnt bleiben, daß bei dcn Bemühungen zur Bildung
von Hiilfsvereinen an allen Ortm die Pfarrgeistlichkeit in rühmlichcr
Weise an der Spitze steht und sich mit dem lebendigsten Eiser der
VcreinSsache annimmt.

,^Oi« dem Vereine seit «nferer letzten Ben'chterstatrsng zngekomme-
nen besondern Gaben und Geschenk« haben wlr in dem „Domblatt"
Nr. 6 zu Jhrer und des Publicums Kenntniß gebracht. Die in der
Dombauhallc eingehenden Geschenke zum Dombau sind zwar in ih-
rem Gesammtbetrage nicht so bedeutend, als sie im Verhaltnisse drs
äußerst zahlreichen Besuchs von Fremden sein könnten, indessen kom-
men fast täglich Kundgebungen von Begeisterung für das ehrwürdig«
Monument vor, welche geeignet stnd, die Üebcrzeugung zu befestigen,
daß der sortan wachsende Aufbau nichr nur Geldmittel in Anspruch
nehmm, sondern dcren auch in nicht unerheblicher Masse beizubringen
rm Stande sein wird. ?

„Am heuligen Tagc beläuft sich die Gesammt-Einnahme des Vereius «
in baarem Gclde auf 23,228 Thlr. 8 Sgr. 8 Pf.

„Die Geschäste des Verwaltungs-AuSschusses haben in der letzten
Zeit eine sehr bedeukende Ausdehnung gewonnen, wie dics bei dcr
namentlich so sehr erweiterten Verbindung m!t den auswärtigen Hülfs-
vereinen und Dombaufteunden, und bei den Vorbereitungen für daS
Grundstelnlegungsfest nicht anders erwortkt werden konnte. Jn 4'/»
Monat sind die Nummern unseres Journals auf mehr als 900
angcwachsen. Wir haben mit der Aushülfe eines beständig beschäftig- ^
tcn Diätars dcn ungestörtcn Fortganq dcS GeschästSbetricbs vermittei» /
können. Von nun an ist die Zuziehunq eines zweiten Diätars, na-/s
mentlich für die Zusammenstellüng der Liste der Vereins-Mitgiieber,
wclche vor dem Feste beendigt sein muß, unerläßlich.

„Das Eassen-Curatorimn hat wegen Besorgung der Cassen-Geschäfte
und weqcn ferncrec sicherer und rentbarer Unterbringung der Vereins-
gelder die erforderlichen Anordnungen gekroffen, thei'ls zu diesem Ende
die verfassungsmäßige Eimvirkung des Vcrwaltungs-Ausschusses veran-
laßt.— Zn Bezichung auf den äuZern Gkschäftsgang haben wir Jhnen
die höchst erfreuliche Mittheilung zu machen, daß Se. Durchl. der
Fürst von Thurn und Taxis sich bewogen gefunden haben, dem Ver-
eine die Portofrelheit in dem Umfange der thurn- und taxis'schen
Postverwaltung zu bewilligen. Das desfallflgc Schreiben lautet, wiesolgt:

„„Verchrlichcm Verwaltungs-Ausschuß des Central-Domdau.
Vereins hat unterzeichnete Stelle, in Bezug auf daS Im gefälligen
Schreiben vom.9. April d. Z. enthaltene Gesuch um portosreie
Beförderung der Correspondenz und der Geldsendungen des köl-
nlschcn Dombau-Vereins im Umfange der diesseitigen Postver-
waltung, die ergebenste Mittheilung zu machm, daß auf Jhren
diessallsigen gchorsamsten Antrag Sr. des Herrn Fürsten von
Thurn und Taxis Durchlaucht, wegen des hohen Jntereffes, das
die kölner Dombau-Angelegcnheit in ganz Deutschland erregt hat,
und da Höchstdieselben diese an und sür sich, noch mehr aber in
ihrcc Bedcutunq als eine Nationalsachc, der allseitigen Untcr-,
stützung sür vollkommen würdig »rachten, diesem Gesuch mittelst
höchster Entschließung vom 3. d. MtS. in der Weise gnädigst zu
willfahren geruht haben, daß sich die Portofreiheic im diesseitigen
PostverwaltungS-Umfange auf die von dem Vereine abzusendende
oder an ihn eingehende Correspondmz, so wie auch die demselben
zugehenden Geldbeiträge erstreckm soll, mit dem Vorbehalte deS
Widermfes und der Bedingung, daß die betreffenden Briefe und
unbeschwertm Adressen offm oder unter Kreuzband versendet und
je nach demGegmstande mit der Rudrik „Allgcmeine Angelcgenhei-
ten des Dombau-Vcrcins ;u Köln" oder „Geldbeiträge für des
Domdau zu Köln" bezeichnet wcrdm.

„„Frankfurt a. M., den 5. August 1842.

,,„Jn Abwesenheit des Gmeral-Post-Directors.

,,„Fr. v. Epplen. Mülier."" ^

„Der matericlle Voctheil, welchcr dadurch unserm Unternehmm er-
wächst, ist dabei noch ivmiger in Betracht zu zichen, als die in dieser
Begünstigung auSgesprochene Anerkennung der Wicktigkcit unsercS
Unternehmms.

„Die von dem Vorstande deschlossme Eingabe an d!e königliche Rc-
gierung, in wclcher die Suspmston dcr gewöhnlichm HauS-Collecte in '
Köln sür das laufendc Jahr beanlragt wicd, ist zur Zeit befördert wor-
dcn, und stcht die Entschließung der hohen Behörde zu erwartm.

„Das „Doniblatt", von welchem bisher 6 Nummcrn erschimm,
wird, wie wir dmken, seine Bestimmuna erfüllen; überall sindet cs
gewogenr Aufnahme. Jn fast 8500 Cxemplarm wird es mit der
„Kölnischm Aeitung" ausgcgebm und versandt; nahe an 400 Extra-
Abonnmtm, meistms auöwärts, sind demselbm bereitS geivonnen;
täglich erfolgen fernere Anmeldnngm.

„DerVcrwalkungS-Ausschuß, durchJhrsBerfügungen zum Zest-Comite
erweitcrt, hat seine bezügliche Thätigkeit ohne Verzng begonnen und in
mehrm Sitzungcn flch mit den Vorbereitungen, dem Entwurfe und der
Feststellung eines Fest-Programms beschäfkigt, welches Jhnm heute
wird vorgelcgt werdm. Auf die an die Hülfsvereine ergangmen Ein-
ladungm stnd bereits von vielm Seiten die freundlichstm Zusagen ein-
gegangrn; wic werdm fortfahrm, in dcm „Domblatt" die Namm der
Herren Deputlrtm bekannt zu machen. An die dret auswärtigm Eh-
rcnmitglieder des Vorstandes,<Se. Durchl. den Hcrzog Prosper von Aren-
berg, die Herrcn o.Sulpiz Boisseree und FranzLiSzt flnd gleichfalls Ein-
ladungm zur Betheiligung am Feste erlaffm wordm, welche von bciden
zucrst genannten Herrm, den einqeganqenm Schreiben gemäß, angenom-
men sind. Wir zweifeln auch nicht, daß Herr Liszt in den Festtagen unter
uns stin wird, und habm Ursache, zu hoffm, daß er durch stine Mitwir-
 
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