„Ein Verein, welchec sich bcrelts über zwei Provinzen, wie Rhcin-
land und Westphalen, hinerstreckt, muß etwas ins Leben rufen wol-
len, waS seiner würdig ist, was dem kommenden Geschlechte als Sporn^
zu Lhnlicher That dienen kann, und damit Alle aus dem Nolksbauej
reithätige Kraft vermS-
Meine Ansicht hat sich
z
V^-ersehen könncn, was der gute Wille und die
gen, wenn eine große Jdee den Jmpuls gibt.
dahin festgestellt, daß der kölner Central-Brriin mit Einschluß sciner
Hülfsvereine einen besonders hccvorspringenden, bedeutenden Theil des
Bauwerkes übcrnehmen und aus scincn Mitteln allein zu voilenden
streben müsse. — Welcher Theil dics sein solle, das ist eine weitcce
Frage, deren speciellere Erörterung zu weit weg von dem Gegenstande
dieses Berichtes führen würde; ich kann indeß nicht umhin, noch die
Ueberzeugung hier auszusprechcn,' daß unsecem Vereine sehr viele und
darunter sehc reichliche Quellen zu fließen aufhören würden, wenn der
zu wählende Bautheil nicht zu der Kirche, im engeren Sinne des
Wortcs, gehörte. Nach dcr Kirche würden die Thürme wie von
Xi selber aufwachsen, vor decKirche gebaut, könnten sie das Wachslhum
derselben leicht auf immer ersticken. Wir dücfen niemals und am al-.
lerwenigsten in dieser Frage außer Acht lassen, daß unser Verein seine
Lebensnahrung einzig und allcin aus der guten Gesinnung und der
freien Mitwirkung ziehen muß, daß er nur dann in gesundem Gedei-
^-hen sich erhaltcn kann, wenn er seine Wurzeln in die Herzen deo-
Bürger getriebcn und gesestet hat.
„Aus diesec Belrachkung ergibt sich für mich der Schluß, daß jede
Zerkheilung der Vereinskräste möglichst zu vermeiden sei. Es scheint
mir indeß, daß, in Anbetracht der oben dargelegten ganz besondern
Umstände und Verhältniffe, so wie des verhällnißmäßig nicht bcdeu-
tenden Betrages, dcr füc die Herstellung der Engel verlangte Auschuß
von dem Vorstande dennoch zu bewilligen wäre, jedoch nur in der
Voraussetzung, daß dann eine weitere Zerspliterung der
Mittel des Vereines nicht Statt habe.
„Sollte aber auch noch ein Theil dieser Mittel anderweitig, etwa
auf die Thürme, verwendet werdcn müssen, so würde mein Gukachtcn
gegen dic Verwendung von Vcreinsmitteln zur Ausschmückung des
Ekores gehen, so sehnlich ich dieselbc auch in der beabsschtigten Wcise
gefördert zu sehen wünschte. — Dcnn so groß der Werth deffen auch
sein mag, was durch die Verwilligung dieser Geldmittel erzielt würde,
einen wcit höhern, ja, den allerhöchsten Werth glaube ich darauf le-
gen ;u müssen, daß der Verein in möglichst kurzer Frist ein
möglichst großartiges und in die Augen fallendes Re-
sultat seines Wirkens hinstelle.
„Es ist mcine unerschütterliche Ueberzeugung, daß das ganze Streben
des Vereins hierauf gerichtet seicn, daß cr alles aufbieten muß, was
nur immer in scinrn Kräften steht, damit baldmöglichst durch die
Einweihung des vollendeten Jnnern der Religion und dem
Vaterlande wieder ein Fest bereitet werde, wo möglich größer und
hehrer noch als dasjenige, welches noch jetzt alle Herzen durchbebt, des-
sen hohe Bedeutung durch die Worte Sr. Majcstät des Königs — in
welchem Gott uns lange cinen gnädigen Protector erhalten möge —
mit unauslöschlichen Zügen in die Geschichte eingeschcieben ist."
Dieser Bericht dcs Herrn Reichensperger wird Vecanlassung zu
einer ausführlichen Discussion über die Frage, welchem Theile des
Dombaucs die Veceinsgelder des Central-Dombau-Vereins zugewendet
werden sollen. Herr Regierungs- und Baurath Zwirner verbreitet
sich dabei über die Eigenthümlichkeit der einzelnen Bautheile und über
ihren archilektonischen Zusammenhang. Sodann sprechen die Herren
Reichensperger, SulpizBoisseröe, Biercher, vouAmmon,
Affessor ReichenSpergcr von Coblenz und Notar Gormanns von
Erkelcnz ihrc Ansichten über diesen Gegenstand aus. Die übereinstimmende
^Ueberzeugung der ganzen Vcrsammlung concentrirt stch in dem Einen
Entschluß, das Werk mit allen Mitt'eln und mit ganzer Kraft und so
zu fördern, daß der König mit den Vereinen in Gemeinschast fort-
baue, und dicsen Entschluß auch bei der Verwendung der Geldec
überall zu realisiren.
Herr D- Leiden gibt Folgcndes schriftlich zu Protocoll:
Seine Durchlaucht, dcr Herr Fürst von Mettcrnich-Winne-
burg, welcher so eben aus meinem Hause abgereis't ist, ducchdrungen
von der großartigen Jdee, die uns leitet, hat mich beauftragt, in sci-
nem Namen und zum Eingedächtniß seines Hiersci'ns bei Gelegenheit
der feierlichen Grundstcinlegung, eine Summe von 100 Ducaten in
die Vcreins-Casse cinzuzahlen, und ich beehre mich, die anwesende
hochansehnliche Versammlung ganz ergebenst in Kenntniß zu setzen,
daß ich diesem hohen Befehle sofort Folge zu leisten nicht verfeh-
len wcrde.
Beim Schlusse dieser Mittheilung erhebt sich Herc Essingh und
jeigt der Versammlung an, daß auch Seine Kaiserliche Hoheit der
Herr Erzherzog Johann von Oesterreich dem Dombau-Vereine
300 Ducalcn zustelle, und daß ec den chrenvollen Auflrag habe, diese
Gabe dem Vcreine baar zu überweisen, was sofort erfolgt.
Die Versammlung gibt sich bei diesen Mittheilungen dem lautesten,
tiefgefühlten Danke gegen die hohen, großherzigen Geber hin, und er-
kennt es für eine Erfüllung der schönsten Pflichten, diesen ihren Dank
hier zum bleibenden freudigen Andcnken zu documentiren.
Hierauf nimmt der Herr Erzbischof von Geissel das Wort und
entläßt die Versammlung mit folgendem Scheidegruß:
„Meine verehrten Herren! Jn «nserer alten heiligen Stadt
Köln haben wic gestern ein so schönrs, inha'^reichcs Fest began-
gen, wie es in solcher Großartigkeit und Bedeutsamkeit im Laufe
der Zeiten nur selten wiederkehrt; und diesrs Fest habcn Sie,
aus der Nähe und Ferne zu uns gekommen, mit uns gctheilt
sund durch Jhre Gegenwart crhobcn und verschönert. Als Ehcen-3
jDräsident deS Central-Dombau-Vereins-Vorstands fühle ich mich ge-
drungen, Jhnen dafür unsern warmen Dank hiermit abzustattcn.^
Aus allem, was Sie bei diesem Fest gesehen und gehört, konnten Sie
die Beweggründe ermesscn, die uns bescelen, und den Geist er-
kennen, in welchem wir handeln, damit das größte und kunst-
reichste GotteShauS auf deutscher Erde seincr Vollendung cntge-
gengeführt werde. Sie haben dabci aber auch wahrgenommen,
welcher Mittel wir noch bedürfen, diese Vollendung zu erreichen.
Das Erfordcrniß ist groß, fast unermeßlich. Allein die Mittel
zur vollständigen Errcichung des schönen Zweckes liegen in Ihrem
Herzen und in Jhrer Hand, und in dem Herzen und in der
Hand allrc Brüdcr aus allen deutschcn Gauen. Wenn Sie uns
so einig und warm, so kräftig und ausdaucrnd, wie bisher un-
terstützen, dann dürfen wir hoffen, daß der Tag kommen werde,
an welchem die Ki'cche und das Vakerland sich der Vcllendung
des großen Werkes erfreuen können. Wir hier in Köln werden
fortfahren, das Gotteswerk mit allen Kräftcn zu fördern, und
wir wünschen dabei, die Wärme, die uns für den Bau des Do-
mes durchglüht, in Jhce Brust übcrzugießen, damit Sie dicselbe
in Jhre Heimat tragen, sie in immer weitern Kreisen vcrbrei-
ten und eine immer regere Theilnahme an dem Ausbau ves alt-
«hrwürdigen Gotteshauses hervorrusen. Den Hcrren Geistlichen
> aber, welche ich zu meiner Frcude zahlreich unter Jhncn vcrsam-
mell sehe, möchte ich insbesondere ein dringcndcs Wort zurusen.
Zch lege Zhncn die Unterstützung des Dombaucs warm anS
Herz, nicht allein weil bi'er von dem Baue einer Kirche di'e Rede
ist, sondern auch deßhalb, weil uns Geistlichen die Födecung je-
des Guten, Edlen und Schöncn ein besondcrec Beruf ist und
uns besondcrs wohl ansteht; und weil hier dicseS vorzüglich dcr
Fall ist, wo es den Ausbau eincs Tcmpels gill, zur Verherr-
lichung Gottes, zur Ehre unseres erhabencn königlichen ProtectorS
und der Zhm vecbündeten Fürsten deutscher Nation und zum
Ruhme deS gesammten Vaterlandes. — Meine verehrten Herren!
Jch habe gestern Sie alle mir dem Gruße des Fricdens freudig
bewillkommt, und heute, in der Stunde des Scheidens gebe ich
Jhnen denselben Friedensgruß mit auf den Weg in Zhre Hei-
mat. — Dcr Segen Gotces geleite Sie! —"
Der Präsident des Vorstandcs sand sich am Schlusse dcr Sitzung
in der Versammlung ein, die Anwesenden freundlichst begrüßend und
hoch erfreut über die Huld und Gnade Seincr Maiestät, wie sie sich
so eben von Ncucm für das große Unternehmen ausgesprochen und
kundgegeben habe.
Hiecmit ist das gegenwärtige Protocoll geschlossen, laut verlcsen und
nach erfolgter Genehmigung von den Anwesenden unterzcichnct wordcn
zu Köln, wie Eingangs, Abends 7 Uhr.
Herr Erzbischof von Geissel, Hochwelchcr sich nach den obigen
Abschiedsworten aus der Vcrsammlung zurückzog, hat dem Prvtocoll,
nach später gcnommener Einsicht, seine Genehmigung und Unterschrift
ertheilt. . (gez.) -j- Johanncs von Geissel.
v. Wittgensteln. — Kerp. — Jungbluth, Advocat-Anwalt. — N»u-
kirchen. — HenneS. — Jungbluth. — Mcyer. — Sulpiz
Boisseröe. — Mobis. — Biercher. — Paul Franck. — v.
Mohr. — Engelmann. - Böcking. — Deckers. — Zwirner.
— Löher. — v. Ammon. — I. I. Neumann.— Seydlitz.
— Lehrer Nolden. — Sitt. — Essellen. — P. Fr. Reichensper-
ger.—I. B. Haass.—Rolshausen.— Pütz, Oberlehrer auS
Düren. — Sleven, Pfarrer. — Christ, Advocat-Anwalt. —
Manegold, Pfarrer. — Jul. Pfeiffer, Adv.— C. Vohl.—
I. I. Boden. — W. Bartman. — Keßler. — l). D'Ester.
— F. Eg. Gr. v. Fürstenberg-Stammheim. — Matth.
Neven. — Compes. — Reichcnspcrger. — Maubach, Netar
in Königswinter. — Schramm. — I. M. Farina. — Mltt-
weg. — Bloemer.
Beim Grundsteinlcgungsfeste
für den Fortbau deS kölner Domes, am 4. Sept. 1842,
stnd als Deputirte von auswärtigen Dombau-Vcreinen erschienen.
Vom Vereine zu Aachen die Herren: Dompropst v. Claessen;
Director der höhern Bürgerschule, v. Kri'bben; Apothcker o. Mon-
heim; Psarrer Trost; Advocat-Anwalt Justizrath Jungbluth;
cat-Anwalt Küchen; Caplan Neukirchen; Stadtralh Dahmen.
Zu Altenkirchen: Advocat-Anwalt Pfeiffer.
Zu Arnsberg: RegierungS-Präfldenl Keßler; Zustizrath 0.
mer; Geh. Regierungsrath Dach.
Als Repräsenlanten der baierischen Vereine: Rcgierungs-
pcäsident Fürst von Wrcde zu Speier; Fceiherr von Welten aus
München; Consul Bartels aus Nürnberg; Consuk Kuetgens von
Aachen; Freiherc von Münster aus Würzburg; Appellationsgerichts-
rath FuchS.
Advo-
Som-
land und Westphalen, hinerstreckt, muß etwas ins Leben rufen wol-
len, waS seiner würdig ist, was dem kommenden Geschlechte als Sporn^
zu Lhnlicher That dienen kann, und damit Alle aus dem Nolksbauej
reithätige Kraft vermS-
Meine Ansicht hat sich
z
V^-ersehen könncn, was der gute Wille und die
gen, wenn eine große Jdee den Jmpuls gibt.
dahin festgestellt, daß der kölner Central-Brriin mit Einschluß sciner
Hülfsvereine einen besonders hccvorspringenden, bedeutenden Theil des
Bauwerkes übcrnehmen und aus scincn Mitteln allein zu voilenden
streben müsse. — Welcher Theil dics sein solle, das ist eine weitcce
Frage, deren speciellere Erörterung zu weit weg von dem Gegenstande
dieses Berichtes führen würde; ich kann indeß nicht umhin, noch die
Ueberzeugung hier auszusprechcn,' daß unsecem Vereine sehr viele und
darunter sehc reichliche Quellen zu fließen aufhören würden, wenn der
zu wählende Bautheil nicht zu der Kirche, im engeren Sinne des
Wortcs, gehörte. Nach dcr Kirche würden die Thürme wie von
Xi selber aufwachsen, vor decKirche gebaut, könnten sie das Wachslhum
derselben leicht auf immer ersticken. Wir dücfen niemals und am al-.
lerwenigsten in dieser Frage außer Acht lassen, daß unser Verein seine
Lebensnahrung einzig und allcin aus der guten Gesinnung und der
freien Mitwirkung ziehen muß, daß er nur dann in gesundem Gedei-
^-hen sich erhaltcn kann, wenn er seine Wurzeln in die Herzen deo-
Bürger getriebcn und gesestet hat.
„Aus diesec Belrachkung ergibt sich für mich der Schluß, daß jede
Zerkheilung der Vereinskräste möglichst zu vermeiden sei. Es scheint
mir indeß, daß, in Anbetracht der oben dargelegten ganz besondern
Umstände und Verhältniffe, so wie des verhällnißmäßig nicht bcdeu-
tenden Betrages, dcr füc die Herstellung der Engel verlangte Auschuß
von dem Vorstande dennoch zu bewilligen wäre, jedoch nur in der
Voraussetzung, daß dann eine weitere Zerspliterung der
Mittel des Vereines nicht Statt habe.
„Sollte aber auch noch ein Theil dieser Mittel anderweitig, etwa
auf die Thürme, verwendet werdcn müssen, so würde mein Gukachtcn
gegen dic Verwendung von Vcreinsmitteln zur Ausschmückung des
Ekores gehen, so sehnlich ich dieselbc auch in der beabsschtigten Wcise
gefördert zu sehen wünschte. — Dcnn so groß der Werth deffen auch
sein mag, was durch die Verwilligung dieser Geldmittel erzielt würde,
einen wcit höhern, ja, den allerhöchsten Werth glaube ich darauf le-
gen ;u müssen, daß der Verein in möglichst kurzer Frist ein
möglichst großartiges und in die Augen fallendes Re-
sultat seines Wirkens hinstelle.
„Es ist mcine unerschütterliche Ueberzeugung, daß das ganze Streben
des Vereins hierauf gerichtet seicn, daß cr alles aufbieten muß, was
nur immer in scinrn Kräften steht, damit baldmöglichst durch die
Einweihung des vollendeten Jnnern der Religion und dem
Vaterlande wieder ein Fest bereitet werde, wo möglich größer und
hehrer noch als dasjenige, welches noch jetzt alle Herzen durchbebt, des-
sen hohe Bedeutung durch die Worte Sr. Majcstät des Königs — in
welchem Gott uns lange cinen gnädigen Protector erhalten möge —
mit unauslöschlichen Zügen in die Geschichte eingeschcieben ist."
Dieser Bericht dcs Herrn Reichensperger wird Vecanlassung zu
einer ausführlichen Discussion über die Frage, welchem Theile des
Dombaucs die Veceinsgelder des Central-Dombau-Vereins zugewendet
werden sollen. Herr Regierungs- und Baurath Zwirner verbreitet
sich dabei über die Eigenthümlichkeit der einzelnen Bautheile und über
ihren archilektonischen Zusammenhang. Sodann sprechen die Herren
Reichensperger, SulpizBoisseröe, Biercher, vouAmmon,
Affessor ReichenSpergcr von Coblenz und Notar Gormanns von
Erkelcnz ihrc Ansichten über diesen Gegenstand aus. Die übereinstimmende
^Ueberzeugung der ganzen Vcrsammlung concentrirt stch in dem Einen
Entschluß, das Werk mit allen Mitt'eln und mit ganzer Kraft und so
zu fördern, daß der König mit den Vereinen in Gemeinschast fort-
baue, und dicsen Entschluß auch bei der Verwendung der Geldec
überall zu realisiren.
Herr D- Leiden gibt Folgcndes schriftlich zu Protocoll:
Seine Durchlaucht, dcr Herr Fürst von Mettcrnich-Winne-
burg, welcher so eben aus meinem Hause abgereis't ist, ducchdrungen
von der großartigen Jdee, die uns leitet, hat mich beauftragt, in sci-
nem Namen und zum Eingedächtniß seines Hiersci'ns bei Gelegenheit
der feierlichen Grundstcinlegung, eine Summe von 100 Ducaten in
die Vcreins-Casse cinzuzahlen, und ich beehre mich, die anwesende
hochansehnliche Versammlung ganz ergebenst in Kenntniß zu setzen,
daß ich diesem hohen Befehle sofort Folge zu leisten nicht verfeh-
len wcrde.
Beim Schlusse dieser Mittheilung erhebt sich Herc Essingh und
jeigt der Versammlung an, daß auch Seine Kaiserliche Hoheit der
Herr Erzherzog Johann von Oesterreich dem Dombau-Vereine
300 Ducalcn zustelle, und daß ec den chrenvollen Auflrag habe, diese
Gabe dem Vcreine baar zu überweisen, was sofort erfolgt.
Die Versammlung gibt sich bei diesen Mittheilungen dem lautesten,
tiefgefühlten Danke gegen die hohen, großherzigen Geber hin, und er-
kennt es für eine Erfüllung der schönsten Pflichten, diesen ihren Dank
hier zum bleibenden freudigen Andcnken zu documentiren.
Hierauf nimmt der Herr Erzbischof von Geissel das Wort und
entläßt die Versammlung mit folgendem Scheidegruß:
„Meine verehrten Herren! Jn «nserer alten heiligen Stadt
Köln haben wic gestern ein so schönrs, inha'^reichcs Fest began-
gen, wie es in solcher Großartigkeit und Bedeutsamkeit im Laufe
der Zeiten nur selten wiederkehrt; und diesrs Fest habcn Sie,
aus der Nähe und Ferne zu uns gekommen, mit uns gctheilt
sund durch Jhre Gegenwart crhobcn und verschönert. Als Ehcen-3
jDräsident deS Central-Dombau-Vereins-Vorstands fühle ich mich ge-
drungen, Jhnen dafür unsern warmen Dank hiermit abzustattcn.^
Aus allem, was Sie bei diesem Fest gesehen und gehört, konnten Sie
die Beweggründe ermesscn, die uns bescelen, und den Geist er-
kennen, in welchem wir handeln, damit das größte und kunst-
reichste GotteShauS auf deutscher Erde seincr Vollendung cntge-
gengeführt werde. Sie haben dabci aber auch wahrgenommen,
welcher Mittel wir noch bedürfen, diese Vollendung zu erreichen.
Das Erfordcrniß ist groß, fast unermeßlich. Allein die Mittel
zur vollständigen Errcichung des schönen Zweckes liegen in Ihrem
Herzen und in Jhrer Hand, und in dem Herzen und in der
Hand allrc Brüdcr aus allen deutschcn Gauen. Wenn Sie uns
so einig und warm, so kräftig und ausdaucrnd, wie bisher un-
terstützen, dann dürfen wir hoffen, daß der Tag kommen werde,
an welchem die Ki'cche und das Vakerland sich der Vcllendung
des großen Werkes erfreuen können. Wir hier in Köln werden
fortfahren, das Gotteswerk mit allen Kräftcn zu fördern, und
wir wünschen dabei, die Wärme, die uns für den Bau des Do-
mes durchglüht, in Jhce Brust übcrzugießen, damit Sie dicselbe
in Jhre Heimat tragen, sie in immer weitern Kreisen vcrbrei-
ten und eine immer regere Theilnahme an dem Ausbau ves alt-
«hrwürdigen Gotteshauses hervorrusen. Den Hcrren Geistlichen
> aber, welche ich zu meiner Frcude zahlreich unter Jhncn vcrsam-
mell sehe, möchte ich insbesondere ein dringcndcs Wort zurusen.
Zch lege Zhncn die Unterstützung des Dombaucs warm anS
Herz, nicht allein weil bi'er von dem Baue einer Kirche di'e Rede
ist, sondern auch deßhalb, weil uns Geistlichen die Födecung je-
des Guten, Edlen und Schöncn ein besondcrec Beruf ist und
uns besondcrs wohl ansteht; und weil hier dicseS vorzüglich dcr
Fall ist, wo es den Ausbau eincs Tcmpels gill, zur Verherr-
lichung Gottes, zur Ehre unseres erhabencn königlichen ProtectorS
und der Zhm vecbündeten Fürsten deutscher Nation und zum
Ruhme deS gesammten Vaterlandes. — Meine verehrten Herren!
Jch habe gestern Sie alle mir dem Gruße des Fricdens freudig
bewillkommt, und heute, in der Stunde des Scheidens gebe ich
Jhnen denselben Friedensgruß mit auf den Weg in Zhre Hei-
mat. — Dcr Segen Gotces geleite Sie! —"
Der Präsident des Vorstandcs sand sich am Schlusse dcr Sitzung
in der Versammlung ein, die Anwesenden freundlichst begrüßend und
hoch erfreut über die Huld und Gnade Seincr Maiestät, wie sie sich
so eben von Ncucm für das große Unternehmen ausgesprochen und
kundgegeben habe.
Hiecmit ist das gegenwärtige Protocoll geschlossen, laut verlcsen und
nach erfolgter Genehmigung von den Anwesenden unterzcichnct wordcn
zu Köln, wie Eingangs, Abends 7 Uhr.
Herr Erzbischof von Geissel, Hochwelchcr sich nach den obigen
Abschiedsworten aus der Vcrsammlung zurückzog, hat dem Prvtocoll,
nach später gcnommener Einsicht, seine Genehmigung und Unterschrift
ertheilt. . (gez.) -j- Johanncs von Geissel.
v. Wittgensteln. — Kerp. — Jungbluth, Advocat-Anwalt. — N»u-
kirchen. — HenneS. — Jungbluth. — Mcyer. — Sulpiz
Boisseröe. — Mobis. — Biercher. — Paul Franck. — v.
Mohr. — Engelmann. - Böcking. — Deckers. — Zwirner.
— Löher. — v. Ammon. — I. I. Neumann.— Seydlitz.
— Lehrer Nolden. — Sitt. — Essellen. — P. Fr. Reichensper-
ger.—I. B. Haass.—Rolshausen.— Pütz, Oberlehrer auS
Düren. — Sleven, Pfarrer. — Christ, Advocat-Anwalt. —
Manegold, Pfarrer. — Jul. Pfeiffer, Adv.— C. Vohl.—
I. I. Boden. — W. Bartman. — Keßler. — l). D'Ester.
— F. Eg. Gr. v. Fürstenberg-Stammheim. — Matth.
Neven. — Compes. — Reichcnspcrger. — Maubach, Netar
in Königswinter. — Schramm. — I. M. Farina. — Mltt-
weg. — Bloemer.
Beim Grundsteinlcgungsfeste
für den Fortbau deS kölner Domes, am 4. Sept. 1842,
stnd als Deputirte von auswärtigen Dombau-Vcreinen erschienen.
Vom Vereine zu Aachen die Herren: Dompropst v. Claessen;
Director der höhern Bürgerschule, v. Kri'bben; Apothcker o. Mon-
heim; Psarrer Trost; Advocat-Anwalt Justizrath Jungbluth;
cat-Anwalt Küchen; Caplan Neukirchen; Stadtralh Dahmen.
Zu Altenkirchen: Advocat-Anwalt Pfeiffer.
Zu Arnsberg: RegierungS-Präfldenl Keßler; Zustizrath 0.
mer; Geh. Regierungsrath Dach.
Als Repräsenlanten der baierischen Vereine: Rcgierungs-
pcäsident Fürst von Wrcde zu Speier; Fceiherr von Welten aus
München; Consul Bartels aus Nürnberg; Consuk Kuetgens von
Aachen; Freiherc von Münster aus Würzburg; Appellationsgerichts-
rath FuchS.
Advo-
Som-