Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1855 (Nr. 119-130)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1521#0037
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Amtliche Mtttheilungen des Genttal Domban-Vereins»

mit geschichtlicben, artistischen und literarischen Beiträgm,

herausgegkbtll vom Vorstande.

Nr. 1S7. Koln, Sonntag 30. September 1833.

DaS „Äölner Domblatt" erscheint monatlich. Der PränumerationS-Preis, deffen Brutto-Ertrag der Dombau-BereinS-Caffe zufließt, beträgt hier wie
auswärtS (bei allen kgl. vreuß. Post-Anstalten) L« Sgr. für den Jahrgang. — Alle Zuschriften an den Central-Verein werden offen oder unter Kreux.
band mit der Rubrik: „Allgemeine Angelegenheiten des Dombau-BereinS zu Äöln", so wie Geldsenduagen mit der Bezeichnung; „Teldbeiträge färdcu Domda»
in Köln", erbeten.

Amtliche Mittheilungen.

Programul fur die Festlichkeitcn am Süd-Portale des Domes

bei Gelegenheit der Anwesenheit

Seiner MajeMt des Körrig-Proteetors

am 3. October 1855.

Die Vereins-Mitglieder und Dombau-Freunde vcrsammeln sich mit dcm Vorstande des Central-Dombau-Vereins gegen 1t Uhr auf
dem freien (Krakamp'schen) Platze an dcr Westseite des Domes, vor dem Haupt-Portale, aus welchem zugleich ein Musikcorps aufgestcllt
ist. Der Platz ist festlich geschmückt und an seinen beidcn Zugängcn von Fettenhcnncn hcr, an der Litsch und am Wallrassplatze militärisch
und policeilich abgesperrt. Ei'ne gleiche Sperre besteht an der Südscite des Domes unter der Hacht und auf dem Domhofe selbst, ostwärtS
zwischcn der nördlichen Scite dcr Werkhütte und der hervortrctenden Ecke des gegenüber (südlich) gelegencn Hauses.

Die Vereins-Mitgliedcr sind daher ersucht, sich im Secretariate mit Einlaßkarten zu versehen und sich cintretenden Falles an die
als Ordnungsführer designirten Mitglieder des Vorstandes,Herren Böcker, Scheper, Bürgermeister Schaurte und Wolff, um Ein-
laß zu wcnden.

Se. Masestät dcr König-Protector, in Begleitung Jhrcr Majestät dcr Königin, mit hohem Gefolge, werden nach beendigtem Feste
der Grundsteknlegung an der neucn Rheinbrücke durch daö Trankgaffen-Thor die Trankgaffe hinauf, von unter Fettenhennen hcr, gcgen 12
Uhr vor dem Haupt-Poitale LeS Domes cintreffen.

Die Bewohner dcr Trankgaffe, unter Fettenhcnnen, des Domklosters und Domhofcs wcrden Lhre Häuser festlich ausschmücken.

Während der Abfahrt Jhrer Masestäten vom Rhci'ne bis zur Ankunft am Domc crtönen die Domglocken.

Nach der Bestimmung Sr. Eminenz dcs Hcrrn Cardi'nals und Erzbischofs werden Se. Eminenz an dcr Spitze des hochwürdigsten
Mekropolitan-Domcapitcls die Majestätcn bcim Ei'ngange des Domes empfangcn und Allerhöchstdicselben durch den Dom zum Süd-Portale
geleiten. Der Vorstand schließt sich dem Königli'chen Gefolge an, während dcn ü brigcn Bereins-Mitgliedern dcr Eintritt in
d en Dom nicht gestattct werden kann. Diese begeben sich inzwischen mit dem Musikchor an derSpitze auswärts um den Dom
zum Süd-Portale und stellen stch dort hinter der für di'e Majestätcn errichtcten Tribune gcordnet bis zur Hacht auf. Das Musikchor blcibt
in der Nähe der Tn'bune vor dem Eiscn'schen Hause stehcn, der Borstand mit dem Vereins-Banner unmittclbar zur Seite dcr Tribune.

Der Platz ist festlich geschmückt, und die Krcuzblume, welche später das Norb-Portal zieren wird, beim Süd-Portale zur näherca
Anschauung auögestellt.

Während die Majestätcn und hohen Herrschasten aus dcm Süd-Portale hervortrcten und die Tribune einnehmen, stimmen die Dcrekns-
Mitglicder das Lied: „Laßt Gesanges Jubcl" unter Musikbegleitung an. Der Präsivcnt des Vorstandes spricht hierauf Sr. Majestät, als
Schutzherrn des Baucs, in kurzen Wortcn den Dank des Vercins für die Förderung des herrlichen Wcrkcs aus.

Die Werkleute in ihren Festkleibern sind in der ganzen Höhe des Süd-Porta!s biö zur Spitze an geeigncten Stellen aufgestellt und
harren des Zeichcns ihres Meistcrs Zwirner zum Schlussc der Kreuzblume.

Dcr Meister sprichr Sr. Majcstät die Bedeutung dcs heutigen Tages für den Dom und die Stadt Köln aus und überreicht den
Majestäten eine zum Einschluffe in dic Kreuzblume bcstimmte Urkunde und daö Duplicat dcrselben, welches zur Aufbewahrung im Archive
des Central-Dombau-Vereins diencn soll, zur Allerhöchfteigcnhändigeu Bollzichung. Diese Urkunde, welche zugleich nach erbctener und erlangter
Gcnchmigung Sr. Majcstät von den anwcsenden höchstcn und hohcn Personen, Sr. Eminenz dem Herrn Cardinat und Erzbischofe und
den Mi'tglicdcrn dcü hochwürdigsten Capitcls, dem Bürgermcister, dcm Dombaumeister, dem Präsivcnten und den Mitgliedern des Vor-
standes vollzogen werden soll, wird nebst dcm Facsimile der am 4. Sept. 1842 aufgenommcncn Urkundc übcr die Grundsteinlegung, dem
Statute dcS Ccntral-Dombau-Verekns, dem Domblatte, welchcs die Bcschrekbung des Festcs der Grundsteinlegung vom 4. Scpt. 1842 cnt-
hält, in eine Kapsel cingeschloffen, zur Hshe befördert und in den für sie unter der Spitze Ler Kreuzblume vorbchaltcnen Raum nicderge-
legt. Auf ein Zeichen des Meistcrs wird sodann dke Spitze der Kreuzblumc als Schluß des Portals, untcr Absingung des Werkgesellen-Licdcs:
„Wcnn am Dom Ler Chor erglüht", durch die Werkleute niedergclaffen und eingesetzt. Das Gcläutc der Domglocken verkündet die glück«
liche Becndigung dieser Arbeit.

Ein durch Herrn Eisen photographisch vorbereiteter Abriß des Süd-Portals in seiner Vollendung wird Sr. Majestät zur
Ennnerung an das Fest ehrfurchtsvoll angeboten.

Köln, den 27. September 1855. Der Borstaud des Central-Dombau-BereinS.
 
Annotationen