M o n a t s f ch r i f t.
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Kölner
Amtliche Mittheilungen des Central Domban Bereins,
mit geschichtlichen, artistischen und literarischen Beiträgen,
herausgcgeben vom Vorstan-e.
Nr. 2«3.
Köln, Sonntag 2. Februar
1862.
DaS „Kölner Domelatt" erscheint monatlich. Der Prännmerations-Preis, deffen Brutto-Ertrag der Dombau-Bereins-Caffe zufließt, beträgt hier
wie auswärts (bei allen kgl. xreuß. Post-Anstalten) 10 Sgr. für den Jahrgang. — Alle Zuschriften an den Central-Verein werden offen oder »nter
Kreuzband mit der Rubrik: „Allgemeine Angelegenheiten des Dombau-Vereins zu Köln", so wie Geldsendnngen mit dcr Lezeichnung: „Geldbeiträge
für den Dombau zu Köln", erbeten.
Amtliche Mittheilungen.
Zweihundert und fünfzigstes Protocoll
d e s
Central-Dombau-Vereins-Vorstan-es,
verhandelt zu Köln im großen RathhauSsaale Donnerstag, 80. Januar 1862,
Nachmittags 4 Uhr.
Anwesend die Herren: Esser II-, Präsident; v. Baudri, v. A.
Reichensperger, v. Wittgenstein, Aldenhoven, DuMont ssnior,
Neveu, Ricolovius, Voigtel, Esser II. )r., Chr. Herriger, Bart-
mann, Roggen, v. Haass I, DuMont sr., Böcker, Verhagen.
Pütz, Merlo, Krenser, Stupp; Meuser, Protocollführer.
Entschuldigt die Herrcn: Gaul, Berghaus, Braubach, Franck,
Heuser, v. Vill, Schaurte, Michels, Breuer, GroSman, Scheper,
Pepps, Haanen.
Bei Eröffnung theilt der Präsident mit, daß die HerrenMinister des
Handels und des Cultus, so wie auch der Herr Ober-Präfident der Rhein-
provinz die Gewogenheit gehabt haben, durch Schreiben vom 22. resp. 25.
Januar d. I. dem Verwaltungs-Ausschnffe die Anzeige zu machen, daß Herr
Voigtel zum Königlichen Landbaumeister ernannt und ihm die Stelle als
Dombaumeister übertragen worden sei. Er spricht seine Freude über diese
Ernennung aus, die, wie er überzeugt sei, mit allgemeiner Befriedigung
werde entgegengenommen werden, da Herr Voigtel unter des unvergeß-
lichen Zwirner's Leitung schon viele Jahre beim Dombau thätig gewesen
und mit der Technik dcs großen Bauwerkes vertraut sei, daher die Garantie
gewähre, daß er dasselbe im Geiste und mit der Liebe und Treue des ver-
storbenen Meisters wcitcr fördern werde.
Er deutet an, wie beneidenswerth die ncue Stellung sei, die Herr
Voigtel erlangt habe, und wie viele Fach- und Kunstgenossen wünschen
möchten, sich der selrene» Aufgabe widmen zu können, und wie dieS ein
Sporn für den neuen Dombaumeister sein werde, dieselbe gewiffenhaft zu
löscn. Schließlich glaubt er im Sinne des Vorstandes zu handeln, wenn er
dem Herrn Dombaumeister Boigtel den aufrichtigen Glückwunsch des Vor-
standes und die Erwartung auf die Fortdauer der freundschaftlichen Be-
ziehungcn ausdrücke, die in crfreulicher Weise bis heute bestanden haben,
und er knüpft dara» die Hoffnung, daß es dem neuen Dombaumeister, der
die Gränzen deS jugendlichen Alters kaum überschritten habe, vergönnt sein
werde, die Kreuzesblume auf die Tbürme zu setzen.
Der Vorstand nimmt diese Mittheilung mit lebhaftem Jntereffe ent-
gegen, da er in der Ernennung des Herrn Boigtel eine Garantie für die
tüchtige Leitung des Dombaues erblickt.
Hcrr Dombaumeister Boigtel dankt in kurzen, iynigen Worten dem
Vorstande für das ihm ausgedrückte Bertrauen; er hosst, daß es ihm gelin-
gen werde, demselbcn zu entsprechen, und es zu erleben, daß er mit den
Mitgliedern des Vorstandes stch der Vollendung des DomeS freuen dürfe.
ES wird hierauf das Gaben-Verzeichniß des laufenden Monats ver-
kündet. Demgemäß sind eingegangen:
Thlr. Sgr. Pf.
1) Aus den Collecten pro 1861 in den Pfarrbezirken
St. Cunibert, St. Ursnla, St. Columba, St. Georg,
St. Maria-Schuurgaffe, St. Andrcas, St. MauritiuS 153 21 3
2) Jahresbeitrag pro 1861 für den verstorbenen Herzog
ProSper Ludwig »on Arenberg .... 10VV — —
3) Jahresbeitrag Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
von Mccklsnburg-Schwerin . . . . . 100 — —
Thlr. Sgr. Pf.
4) Prämien-Antheil der Feuer-Versicherungs-Gesellschaft
„Colonia" pro 4. Quartal 1861 . . . . 172 — —
5) Aus der Diöcese Münster cin fernerer außerordent-
licher Beitrag von.109 15 —
6) Von den Hülfs-Vereinerr . . . . . 608 7 11
7) Von auswärtizen Bereins-Mitgliedern . . 34 11 —
8) Aus dcn Dombüchsen an den beiden Rheinbröcken . 5 4 —
9, Zinsen von deponirten Bereinsgeldern . . . 244 25 —
10) An Zeugen- und Erpertengebühren ... 8 19 6
Summa 2436 13 8
Außerdem an eingezogenen 5 ^Obligationen der Stadt
Köln, zum Portalfenster-Fonds gehörig (Capital 4300 Thlr.) 4476 3 3
und an Vereins-Depofitengeldern, die nicht zu ihrenZwecken
verwendet werden konnten . . . ., . . 234 11 7
Thlr. 7146 28 6
Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin
werden auf Grund der eingezahlten «uuime von 100 Thlr. und des §. 21
des Statuts für das laufende Jahr zum Ehren-Mitgliede deS VorstandeS
proclamirt.
Der für Rechnung des Nachlaffes des hochseligen Herrn Herzogs
Prosper Ludwig von Arenberg bestimmungsmäßig für das Jahr 1861
noch eingezahlte Beitrag von 1000 Thlr. gibt Veranlaffung, dem edlen
Verstorbenen und seiner unausgesetzt bewiesenen Theilnahme am Dombau
noch einmal ein Wort ehrenvoller Erinnerung zu widmen, das im Borstande
beifällig aufgenommen wird. — Auch der Kölnischen Feuer-Versichcrungs-
Gesellschaft Colonia wird gelegentlich des vorerwähnten Beitrags ausden
Prämien-Antheilen für die stete Wiederholung dieser erheblichen Gaben der
Dank im Protocolle ausgedrückt.
Bezüglich der in der leßten Sitzung besprochenen Frage über den s. g.
Portalfensterfonds theilt dcr Prasident mit, daß nach Rücksprache mit
Sr. Eminenz und dem hochwürdigsten Domcapitel derfenige Theil dessel-
ben, wclcher bisher in 5 Ä städtischen Obligationen angelegt war, jetzt zu
der Caffe des Vereins eingezogen worden ist, jedoch mit der Maßgabe,
daß zur Zeit der Herstellung des Fenstcrs im Nordportalc die so übernom-
mene Summe im Betrage von 4476 Thlr. 3 Sgr. 3 Pf. (4300 Thlr. Ca-
pital und 176 Thlr. 3 Sgr. 3 Pf. Zinsen) mit den bis dahin laufenden
Zinien, welchc das Bankhaus S. Oppenheim jr. L Cp. dem Bereine für
seine Depofiten zu vergüten pflegt, zu dem benannten Zwecke verwcndet
werden soll.
Die Vereins-Caffe hat f-rner den Antrag gestellt, mehrere bisher ver-
waltete Vereins-Depofitengelder, deren genaue Bestimmnng theils nicht an-
gegcben war, theils aus anderen Mitteln des Vsreins jetzt erfolgt ist, im
Ganzen incl. der Zinsen einen Betrag von 234 Thlr. 11 Sgr. 7 Pf. aus-
machend, zur Vereins-Caffe zu ziehen und sck extiaoräinLria in Einnahme
zu stellcn. Dieser Antrag wird vom Vorstande genehmigt.
Der Präsident verlies't darauf folgende Acceptations-Urkunde:
Johannes
der heiligen Romischen Kirche untcr dem Titel des heiligen LaurentiuS
auf dcm Viminal
Cardinal-Priester von Geissel,
durch Gottes Barmherzigkeit und d s hciligen Apostolischen StuhleS Gnade
Erzbischof von Köln,
desselben heiligen Apostolischen Stuhles geborner Legat ic.
Nachdem der Vorstand dcs hiefigen Central-Donibau-Bereins beschloffen
hat, aus den eingegangenen Bereins- und sonstigen Beiträgen zum Fortbau
des kölner Domcs pro 1861 eine Summe von 46,000 Thlr. zu überweisen
und diese Gelder von dem BerwaltungS-AuSschuffe des Central-Dombau-
Vereins bercits wirklich au die Dombau-Casse abgelicfcrt worden sind,haben
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Kölner
Amtliche Mittheilungen des Central Domban Bereins,
mit geschichtlichen, artistischen und literarischen Beiträgen,
herausgcgeben vom Vorstan-e.
Nr. 2«3.
Köln, Sonntag 2. Februar
1862.
DaS „Kölner Domelatt" erscheint monatlich. Der Prännmerations-Preis, deffen Brutto-Ertrag der Dombau-Bereins-Caffe zufließt, beträgt hier
wie auswärts (bei allen kgl. xreuß. Post-Anstalten) 10 Sgr. für den Jahrgang. — Alle Zuschriften an den Central-Verein werden offen oder »nter
Kreuzband mit der Rubrik: „Allgemeine Angelegenheiten des Dombau-Vereins zu Köln", so wie Geldsendnngen mit dcr Lezeichnung: „Geldbeiträge
für den Dombau zu Köln", erbeten.
Amtliche Mittheilungen.
Zweihundert und fünfzigstes Protocoll
d e s
Central-Dombau-Vereins-Vorstan-es,
verhandelt zu Köln im großen RathhauSsaale Donnerstag, 80. Januar 1862,
Nachmittags 4 Uhr.
Anwesend die Herren: Esser II-, Präsident; v. Baudri, v. A.
Reichensperger, v. Wittgenstein, Aldenhoven, DuMont ssnior,
Neveu, Ricolovius, Voigtel, Esser II. )r., Chr. Herriger, Bart-
mann, Roggen, v. Haass I, DuMont sr., Böcker, Verhagen.
Pütz, Merlo, Krenser, Stupp; Meuser, Protocollführer.
Entschuldigt die Herrcn: Gaul, Berghaus, Braubach, Franck,
Heuser, v. Vill, Schaurte, Michels, Breuer, GroSman, Scheper,
Pepps, Haanen.
Bei Eröffnung theilt der Präsident mit, daß die HerrenMinister des
Handels und des Cultus, so wie auch der Herr Ober-Präfident der Rhein-
provinz die Gewogenheit gehabt haben, durch Schreiben vom 22. resp. 25.
Januar d. I. dem Verwaltungs-Ausschnffe die Anzeige zu machen, daß Herr
Voigtel zum Königlichen Landbaumeister ernannt und ihm die Stelle als
Dombaumeister übertragen worden sei. Er spricht seine Freude über diese
Ernennung aus, die, wie er überzeugt sei, mit allgemeiner Befriedigung
werde entgegengenommen werden, da Herr Voigtel unter des unvergeß-
lichen Zwirner's Leitung schon viele Jahre beim Dombau thätig gewesen
und mit der Technik dcs großen Bauwerkes vertraut sei, daher die Garantie
gewähre, daß er dasselbe im Geiste und mit der Liebe und Treue des ver-
storbenen Meisters wcitcr fördern werde.
Er deutet an, wie beneidenswerth die ncue Stellung sei, die Herr
Voigtel erlangt habe, und wie viele Fach- und Kunstgenossen wünschen
möchten, sich der selrene» Aufgabe widmen zu können, und wie dieS ein
Sporn für den neuen Dombaumeister sein werde, dieselbe gewiffenhaft zu
löscn. Schließlich glaubt er im Sinne des Vorstandes zu handeln, wenn er
dem Herrn Dombaumeister Boigtel den aufrichtigen Glückwunsch des Vor-
standes und die Erwartung auf die Fortdauer der freundschaftlichen Be-
ziehungcn ausdrücke, die in crfreulicher Weise bis heute bestanden haben,
und er knüpft dara» die Hoffnung, daß es dem neuen Dombaumeister, der
die Gränzen deS jugendlichen Alters kaum überschritten habe, vergönnt sein
werde, die Kreuzesblume auf die Tbürme zu setzen.
Der Vorstand nimmt diese Mittheilung mit lebhaftem Jntereffe ent-
gegen, da er in der Ernennung des Herrn Boigtel eine Garantie für die
tüchtige Leitung des Dombaues erblickt.
Hcrr Dombaumeister Boigtel dankt in kurzen, iynigen Worten dem
Vorstande für das ihm ausgedrückte Bertrauen; er hosst, daß es ihm gelin-
gen werde, demselbcn zu entsprechen, und es zu erleben, daß er mit den
Mitgliedern des Vorstandes stch der Vollendung des DomeS freuen dürfe.
ES wird hierauf das Gaben-Verzeichniß des laufenden Monats ver-
kündet. Demgemäß sind eingegangen:
Thlr. Sgr. Pf.
1) Aus den Collecten pro 1861 in den Pfarrbezirken
St. Cunibert, St. Ursnla, St. Columba, St. Georg,
St. Maria-Schuurgaffe, St. Andrcas, St. MauritiuS 153 21 3
2) Jahresbeitrag pro 1861 für den verstorbenen Herzog
ProSper Ludwig »on Arenberg .... 10VV — —
3) Jahresbeitrag Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
von Mccklsnburg-Schwerin . . . . . 100 — —
Thlr. Sgr. Pf.
4) Prämien-Antheil der Feuer-Versicherungs-Gesellschaft
„Colonia" pro 4. Quartal 1861 . . . . 172 — —
5) Aus der Diöcese Münster cin fernerer außerordent-
licher Beitrag von.109 15 —
6) Von den Hülfs-Vereinerr . . . . . 608 7 11
7) Von auswärtizen Bereins-Mitgliedern . . 34 11 —
8) Aus dcn Dombüchsen an den beiden Rheinbröcken . 5 4 —
9, Zinsen von deponirten Bereinsgeldern . . . 244 25 —
10) An Zeugen- und Erpertengebühren ... 8 19 6
Summa 2436 13 8
Außerdem an eingezogenen 5 ^Obligationen der Stadt
Köln, zum Portalfenster-Fonds gehörig (Capital 4300 Thlr.) 4476 3 3
und an Vereins-Depofitengeldern, die nicht zu ihrenZwecken
verwendet werden konnten . . . ., . . 234 11 7
Thlr. 7146 28 6
Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin
werden auf Grund der eingezahlten «uuime von 100 Thlr. und des §. 21
des Statuts für das laufende Jahr zum Ehren-Mitgliede deS VorstandeS
proclamirt.
Der für Rechnung des Nachlaffes des hochseligen Herrn Herzogs
Prosper Ludwig von Arenberg bestimmungsmäßig für das Jahr 1861
noch eingezahlte Beitrag von 1000 Thlr. gibt Veranlaffung, dem edlen
Verstorbenen und seiner unausgesetzt bewiesenen Theilnahme am Dombau
noch einmal ein Wort ehrenvoller Erinnerung zu widmen, das im Borstande
beifällig aufgenommen wird. — Auch der Kölnischen Feuer-Versichcrungs-
Gesellschaft Colonia wird gelegentlich des vorerwähnten Beitrags ausden
Prämien-Antheilen für die stete Wiederholung dieser erheblichen Gaben der
Dank im Protocolle ausgedrückt.
Bezüglich der in der leßten Sitzung besprochenen Frage über den s. g.
Portalfensterfonds theilt dcr Prasident mit, daß nach Rücksprache mit
Sr. Eminenz und dem hochwürdigsten Domcapitel derfenige Theil dessel-
ben, wclcher bisher in 5 Ä städtischen Obligationen angelegt war, jetzt zu
der Caffe des Vereins eingezogen worden ist, jedoch mit der Maßgabe,
daß zur Zeit der Herstellung des Fenstcrs im Nordportalc die so übernom-
mene Summe im Betrage von 4476 Thlr. 3 Sgr. 3 Pf. (4300 Thlr. Ca-
pital und 176 Thlr. 3 Sgr. 3 Pf. Zinsen) mit den bis dahin laufenden
Zinien, welchc das Bankhaus S. Oppenheim jr. L Cp. dem Bereine für
seine Depofiten zu vergüten pflegt, zu dem benannten Zwecke verwcndet
werden soll.
Die Vereins-Caffe hat f-rner den Antrag gestellt, mehrere bisher ver-
waltete Vereins-Depofitengelder, deren genaue Bestimmnng theils nicht an-
gegcben war, theils aus anderen Mitteln des Vsreins jetzt erfolgt ist, im
Ganzen incl. der Zinsen einen Betrag von 234 Thlr. 11 Sgr. 7 Pf. aus-
machend, zur Vereins-Caffe zu ziehen und sck extiaoräinLria in Einnahme
zu stellcn. Dieser Antrag wird vom Vorstande genehmigt.
Der Präsident verlies't darauf folgende Acceptations-Urkunde:
Johannes
der heiligen Romischen Kirche untcr dem Titel des heiligen LaurentiuS
auf dcm Viminal
Cardinal-Priester von Geissel,
durch Gottes Barmherzigkeit und d s hciligen Apostolischen StuhleS Gnade
Erzbischof von Köln,
desselben heiligen Apostolischen Stuhles geborner Legat ic.
Nachdem der Vorstand dcs hiefigen Central-Donibau-Bereins beschloffen
hat, aus den eingegangenen Bereins- und sonstigen Beiträgen zum Fortbau
des kölner Domcs pro 1861 eine Summe von 46,000 Thlr. zu überweisen
und diese Gelder von dem BerwaltungS-AuSschuffe des Central-Dombau-
Vereins bercits wirklich au die Dombau-Casse abgelicfcrt worden sind,haben