damalS mit einem Einfalle drohten. Die Beseitigung dieser Gefahc wäre
. schon an und sür fich eine Entschädigung gewesen, die mehr alS übecwog;
eS wurde aber auch durch andere Wohlihalen, namentlich durch ein groß-
artigeS KcankenhauS zur Aufnahme der erkcankten Pilgec gesorgt, welcheS
der Papst reichlich bedachte. DieseS KcankenhauS, dem man eine besondere
Apolheke beifügte, hatte aber auch noch anderwärtig reiche Geschenke erhalten
und namentlich für seine kostbare Apotheke 3VÜ Basen von Fayence von
dem Herzoge Guidibaldo von Ucbino, auf denen fich, nach Art der limoger
Arbeit, werthvolle Zeichnungen, Darstellungen auS derMythologie, befanden,
die man lange für Wsrks des Rafael Sanzio gehalten, gegenwärtig aber
von Aunstkennern a!S Werks Rafael Ciala s bezeichnet werden. Die piemon-
tefische Räuber-Regierung, die fich auS keinem Befitz, auS keinem Rechte et-
waS macht. hat die Anstalt dieser kostbaren Werke becaubt und sie nach Turin
schleppen laffen.
Die unter ClemenS VII. begonnene Kuppel unmittelbar über dem hei-
ligen Hause wurds mit Blei gedeckt, daS heilige HauS selbst aber, daS in
seinem Dachwerk gelitten, mil neuen Arbeiten zu seinem Schutze versehen.
Aber leider zeigten flch, alS die schweren Bleiplatten aufgelegl wurden, Risse
in der großen Kuppel über der Kirchs deS heiligen HauseS, die bei ihrem
möglichen Einsturze auch diesem selbst den Untergang drohten. Der Papst,
von der großen Gefahr benachrichtigt, schickte daher augenbticklich den be-
rühmten Antonio S. Gallo docthin. der nach einsr Berathung mit Necucci
bald die Ursache des UebelS darin fand, daß die Pseiler, welche daS Werk
tragen sollten und vielleicht ursprünglich nicht einmal darauf berechnet waren,
zu schwach seien, daher einer Berstärkung bedürften, die auch bald in Angriff
genommen wurde, indem man zu gleichec Zelt auch dem Ganzen mittelS
Anlegung eiserner Ringe sine größere Festigkett zu geben suchte. Die Gefahr
war aber so groß und die Sorge so allgemein, daß die anwesenden Pilger
aller Nationen selbst mit Hand anlegten, Steine schoben, Lasten trugen und
fich an die Maschinen stellten. Auch reiske Paul m. zweimal dorthin, um
sowohl die Reparaturen an der Kirche, alS den Bau an dem päpstlichen
Palaste zu beschleunigen, den wir noch gegenwärtig alS ein großeS Pcacht-
werk bewundern und der in seiner edlen Einfalt wohl von wenigen in
Europa, waS Gcoßartigkeit deS EindruckeS anbetrifft, ecreicht wird.
Der Nachfolgec Paul'S III., JuliuS III., that zwar nichtg NamhafteS
für den Bau, aber er schenkte ihm doch nichtS desto weniger seine Sorgfalt
und bsreicherte die Kirche in andecer Weise. ES zeigten fich aber während
seiner Regierung oft wunderbare Ecscheinungen in demselben, die ihn immer
mehr und mehr verherrlichten und die Aufmerksamkeit der größten Männer
der Lhristenheit auf fich lenkten, welchc die Kirche auch mit kostbacen Ge-
schenken bedachten, deren Namen zwar in den Zahrbüchern von Loreto ver-
zeichnet stehen, deren Bedeutsamkeit und Werth wir aber gegenwärtig bloß vom
Hörensagen kennen, da fie in den wilden Zeiten der franzöfischen Revoluiion
die Beute cuchlosec Kcieger geworden, welche die Geschenke der frommen
Andacht, die der seligsten Jungfrau gewidmeten Diamanten an die Leibec
loser Krauenzimmer hingen und in sonstigec Weise vergeudeten, und so daS
erreichten, wonach die Tücken in früheren Zeiten vergeblich gestrebt.
AehnlicheS, wie unter JuliuS III., geschah auch untec dem Pontificate
Paul'S IV., der noch als Cardinal seine künftige Bestimmung in dem heiligen
Hause vorbsdeutet erhielt. Sein Nachfolger PiuS IV., der mit den Bewoh-
nern von Recanati in Bezug auf Loreto nicht zufrieden war, weil diese ihre
Schuldigkeit nicht gethan hatten, erklärte Loreto von Neuem für eine von
iener unabhängige und sslbststäridige Stadt, fand jedoch Recanati mit einer
Geldentschädigung ab, die ihr wahrscheinlich wegen früher ausgewendeter
Kosten zum Schutz und zur Wehrhaftigkeit von Loreto zukam. Außecdem
aber verwandte er besondere Sorgfalt auf die Erweiterung und Verschönerung
deS GotteSdiensteS in dem heiligen Hause und der dazu gehörigen Kirche,
ergänzte die etwaS zurückgekommene Anzahl der Canoniker daselbst und wies
auch den von JuliuS III. berufenen Jesuiten neue Einkünfte an. Unterdefsen
häuften fich die sowohl unter diesem Papste, alS unter Papst PiuS V. und
Tregor XIII. in Loreto geschehenen Wunder immer mehr und die Zahl der
Geschenke, welche die fromme Dankbarkeit und Vecehrung dorthin sandte,
vermehrte fich in gleichem Grade, besonderS in den Tagen des JubiläumS.
ES konntc kaum Zemand gefunden werden, der unter den vorhandenen
Umständen mehr für das heilige HauS zu thun geneigt gewesen wäre, alS
Papst SirtuS V. Ec selbst war aug der Picener-Mark gebürtig, und hielt
fich schon deßhalb der Patronin deS Landes zu Loreto besonderS verpflichtet.
Ec gab daher dem Orts Stadtrecht und zierte ihn mit einem BischofSfitze,
ja, er ist gleichsam alS der eigentliche Erbauer der gegenwärtigen Stadt zu
betiachten. Auch reinigte er die Gegend von Räubern und voir den nach-
theiligen Einflüffen einer ungesunden Luft, worüber noch immec geklagt wurde.
Wegen dieser Verdienste um die Stadt und daS Land wurds ihm auch von
dem Cardinal GalluS, dem damaligen Patron von Loreto, in Berbindung
mit den Bewohnern der Picentener-Mark und von Loreto die prächtige
Statue gesetzt, welche noch gegenwärtig in koloffaler Größe den schönen
Vorplatz vvr der Airche schmückt und die von Calcagni in Bronze gegossen
wurde. Auch der schöne Springbrunnen, worin Jtalien namentlich so VieleS
geleistet hat, stammt auS jener Zeit, so wie auch SixtuS V. den Grund zu
einem neuen, noch immer nicht vollendeten päpstlichen Palaste legte. Er hatte
aber auch die Freude, den von Gregor XIII. begonnenen Baue der Fa?ade
der Kirche zu vollenden, worin man von dem alten Baue deS Bramante
sicherlich nichtS wieder erkennt. Der Fayadenbau an den neueren Kirchen
JtalienS, wie namentlich auch Roms, gehöct überhaupt nicht zu ihren glück-
lichsten Erscheinungen und hat nicht wenig dazu beigetragen, den Ungeschmack,
wodurch fich so manche Airche auch im AuSlande auSzeichnet, zu fördern.
Die Kirche selbst erhielt durch die Thätigkeit deS genannten Cardinals
eine andere Zierde, nämlich die schönen Bronzsthüren, welche Hieronhmo
Lombardi goß und die an Schönheit den berühmten Thüren an dem Bap-
tisterium zu Florenz, von denen Michel Angelo behauptete, daß fie vecdient
hätten, die Thüren deS ParadieseS zu sein, nach dem Urtheile einzelner Kunst-
verständigen nicht nachstehen.
Zur Bollendung deS Ganzen fehlte nuc noch ein würdiger Aufgang
mittelS einer schönen Treppe und die Latecne auf der Kuppel, Dinge, die
ebenfallS in Angriff genommen und zu Ende geführt wurden. Die Laterne
wurde auf acht Säulen von neun Fuß Lange auS ionischem Rarmor
'erbaut.
Wie der äußere Bau der Kirche während der Zeit, die zwischen ihrer
ersten Gründung und ihrer Bollendung liegt, manchen der suSgezeichnetsten
Künstler beschäfiigt hatte, so nahm auch die innere Ausschmückung die vollen-
delsten Meisterhände in Anspruch. Die Kuppel und die Tewölbe malte
Christoforo Romalli, genannt Pomeranzio, in Fcesco, und die darunter lie-
genden Capellen enthalten unter Anderem Gemälde von Zucchino, eine Ver-
kündigung von Baroccio, und Maria, Blumen windend, von unserer LandS-
männin Ängelica Kaufmann; ferner in der Gegend der Sacristei die seligste
Jungfrau, als Kind untec den Kindecn mit Handarbeiten beschäftigt, von
Guido Reni, und eine Geburt MarienS von Schidone. Die große Saccistei selbst
enthielt zur Zeit Bilder von Paul Veronese, Tintoretto, Guido Reni, Mutiani
Tearini, Schidone, Cantarini, Kanelli, Thaddeo Zuccario, Baroccio, Par-
megianino, Andrea del Sarto und Rafael Sanzio, so wie der päpstliche
Palast daS berühmte Bild von Titian: Christus und die Ehebrecherin, und
eine Geburt MarienS von Annibal Caracci. Aber alle diese Dinge, wo find
die jetzt hin? Wo ist der Säbel König SobieSky'S von Polen, wo Scepter
und Krone der Königin Christine von Schweden, die zur Zeit hier aufge-
hängt, wo so viele andece Sachen, welche die fromme Andacht und Ber-
ehrung gegen has heilige HauS hier niedecgelegt?
Zum Beste« des kölner Dombaues
ist erschienen und im VereinS-Secretariate (RathhauSplatz Nr. 3) vorräthig;
Der kölner Dvm,
eine Kunstbetrachtung.
Vortrag,
gehalten zur Feier -es Geburtstages Sr. Maj. -es Kömgs
in der Akademie der Wissenschaften zu Berlin
von
Adolph Trendelenburg,
Secretär derselben.
Köln, 1853. Preis 5 Sgr.
D i e
neuen Glasgemälde
im Dome zu Köln,
ein
Weihe-Geschenk Sr. Majestät des Königs Ludwig I.
von Bayern,
beschrieben
von
Ernst Weyden.
Dritte Auflage, vermehrt durch eine kurze Geschichte der
Glasmalerkunst, so wie durch Andeutungen über die altm
Fenster des kölner Domes im hohen Chore und im nördlichen.
Nebenschiffe des Langhauses.
Mit Abbildungen.
Köln, 1854. Preis 10 Sgr.
Berantwortlicher HeranSgeber: I. I. Nelles in Köln.
CommisfionS-Verlag und Druck von M. DuMont-Schauberg in Köln.
(Expedition der Zölnischen Zeitung.)
. schon an und sür fich eine Entschädigung gewesen, die mehr alS übecwog;
eS wurde aber auch durch andere Wohlihalen, namentlich durch ein groß-
artigeS KcankenhauS zur Aufnahme der erkcankten Pilgec gesorgt, welcheS
der Papst reichlich bedachte. DieseS KcankenhauS, dem man eine besondere
Apolheke beifügte, hatte aber auch noch anderwärtig reiche Geschenke erhalten
und namentlich für seine kostbare Apotheke 3VÜ Basen von Fayence von
dem Herzoge Guidibaldo von Ucbino, auf denen fich, nach Art der limoger
Arbeit, werthvolle Zeichnungen, Darstellungen auS derMythologie, befanden,
die man lange für Wsrks des Rafael Sanzio gehalten, gegenwärtig aber
von Aunstkennern a!S Werks Rafael Ciala s bezeichnet werden. Die piemon-
tefische Räuber-Regierung, die fich auS keinem Befitz, auS keinem Rechte et-
waS macht. hat die Anstalt dieser kostbaren Werke becaubt und sie nach Turin
schleppen laffen.
Die unter ClemenS VII. begonnene Kuppel unmittelbar über dem hei-
ligen Hause wurds mit Blei gedeckt, daS heilige HauS selbst aber, daS in
seinem Dachwerk gelitten, mil neuen Arbeiten zu seinem Schutze versehen.
Aber leider zeigten flch, alS die schweren Bleiplatten aufgelegl wurden, Risse
in der großen Kuppel über der Kirchs deS heiligen HauseS, die bei ihrem
möglichen Einsturze auch diesem selbst den Untergang drohten. Der Papst,
von der großen Gefahr benachrichtigt, schickte daher augenbticklich den be-
rühmten Antonio S. Gallo docthin. der nach einsr Berathung mit Necucci
bald die Ursache des UebelS darin fand, daß die Pseiler, welche daS Werk
tragen sollten und vielleicht ursprünglich nicht einmal darauf berechnet waren,
zu schwach seien, daher einer Berstärkung bedürften, die auch bald in Angriff
genommen wurde, indem man zu gleichec Zelt auch dem Ganzen mittelS
Anlegung eiserner Ringe sine größere Festigkett zu geben suchte. Die Gefahr
war aber so groß und die Sorge so allgemein, daß die anwesenden Pilger
aller Nationen selbst mit Hand anlegten, Steine schoben, Lasten trugen und
fich an die Maschinen stellten. Auch reiske Paul m. zweimal dorthin, um
sowohl die Reparaturen an der Kirche, alS den Bau an dem päpstlichen
Palaste zu beschleunigen, den wir noch gegenwärtig alS ein großeS Pcacht-
werk bewundern und der in seiner edlen Einfalt wohl von wenigen in
Europa, waS Gcoßartigkeit deS EindruckeS anbetrifft, ecreicht wird.
Der Nachfolgec Paul'S III., JuliuS III., that zwar nichtg NamhafteS
für den Bau, aber er schenkte ihm doch nichtS desto weniger seine Sorgfalt
und bsreicherte die Kirche in andecer Weise. ES zeigten fich aber während
seiner Regierung oft wunderbare Ecscheinungen in demselben, die ihn immer
mehr und mehr verherrlichten und die Aufmerksamkeit der größten Männer
der Lhristenheit auf fich lenkten, welchc die Kirche auch mit kostbacen Ge-
schenken bedachten, deren Namen zwar in den Zahrbüchern von Loreto ver-
zeichnet stehen, deren Bedeutsamkeit und Werth wir aber gegenwärtig bloß vom
Hörensagen kennen, da fie in den wilden Zeiten der franzöfischen Revoluiion
die Beute cuchlosec Kcieger geworden, welche die Geschenke der frommen
Andacht, die der seligsten Jungfrau gewidmeten Diamanten an die Leibec
loser Krauenzimmer hingen und in sonstigec Weise vergeudeten, und so daS
erreichten, wonach die Tücken in früheren Zeiten vergeblich gestrebt.
AehnlicheS, wie unter JuliuS III., geschah auch untec dem Pontificate
Paul'S IV., der noch als Cardinal seine künftige Bestimmung in dem heiligen
Hause vorbsdeutet erhielt. Sein Nachfolger PiuS IV., der mit den Bewoh-
nern von Recanati in Bezug auf Loreto nicht zufrieden war, weil diese ihre
Schuldigkeit nicht gethan hatten, erklärte Loreto von Neuem für eine von
iener unabhängige und sslbststäridige Stadt, fand jedoch Recanati mit einer
Geldentschädigung ab, die ihr wahrscheinlich wegen früher ausgewendeter
Kosten zum Schutz und zur Wehrhaftigkeit von Loreto zukam. Außecdem
aber verwandte er besondere Sorgfalt auf die Erweiterung und Verschönerung
deS GotteSdiensteS in dem heiligen Hause und der dazu gehörigen Kirche,
ergänzte die etwaS zurückgekommene Anzahl der Canoniker daselbst und wies
auch den von JuliuS III. berufenen Jesuiten neue Einkünfte an. Unterdefsen
häuften fich die sowohl unter diesem Papste, alS unter Papst PiuS V. und
Tregor XIII. in Loreto geschehenen Wunder immer mehr und die Zahl der
Geschenke, welche die fromme Dankbarkeit und Vecehrung dorthin sandte,
vermehrte fich in gleichem Grade, besonderS in den Tagen des JubiläumS.
ES konntc kaum Zemand gefunden werden, der unter den vorhandenen
Umständen mehr für das heilige HauS zu thun geneigt gewesen wäre, alS
Papst SirtuS V. Ec selbst war aug der Picener-Mark gebürtig, und hielt
fich schon deßhalb der Patronin deS Landes zu Loreto besonderS verpflichtet.
Ec gab daher dem Orts Stadtrecht und zierte ihn mit einem BischofSfitze,
ja, er ist gleichsam alS der eigentliche Erbauer der gegenwärtigen Stadt zu
betiachten. Auch reinigte er die Gegend von Räubern und voir den nach-
theiligen Einflüffen einer ungesunden Luft, worüber noch immec geklagt wurde.
Wegen dieser Verdienste um die Stadt und daS Land wurds ihm auch von
dem Cardinal GalluS, dem damaligen Patron von Loreto, in Berbindung
mit den Bewohnern der Picentener-Mark und von Loreto die prächtige
Statue gesetzt, welche noch gegenwärtig in koloffaler Größe den schönen
Vorplatz vvr der Airche schmückt und die von Calcagni in Bronze gegossen
wurde. Auch der schöne Springbrunnen, worin Jtalien namentlich so VieleS
geleistet hat, stammt auS jener Zeit, so wie auch SixtuS V. den Grund zu
einem neuen, noch immer nicht vollendeten päpstlichen Palaste legte. Er hatte
aber auch die Freude, den von Gregor XIII. begonnenen Baue der Fa?ade
der Kirche zu vollenden, worin man von dem alten Baue deS Bramante
sicherlich nichtS wieder erkennt. Der Fayadenbau an den neueren Kirchen
JtalienS, wie namentlich auch Roms, gehöct überhaupt nicht zu ihren glück-
lichsten Erscheinungen und hat nicht wenig dazu beigetragen, den Ungeschmack,
wodurch fich so manche Airche auch im AuSlande auSzeichnet, zu fördern.
Die Kirche selbst erhielt durch die Thätigkeit deS genannten Cardinals
eine andere Zierde, nämlich die schönen Bronzsthüren, welche Hieronhmo
Lombardi goß und die an Schönheit den berühmten Thüren an dem Bap-
tisterium zu Florenz, von denen Michel Angelo behauptete, daß fie vecdient
hätten, die Thüren deS ParadieseS zu sein, nach dem Urtheile einzelner Kunst-
verständigen nicht nachstehen.
Zur Bollendung deS Ganzen fehlte nuc noch ein würdiger Aufgang
mittelS einer schönen Treppe und die Latecne auf der Kuppel, Dinge, die
ebenfallS in Angriff genommen und zu Ende geführt wurden. Die Laterne
wurde auf acht Säulen von neun Fuß Lange auS ionischem Rarmor
'erbaut.
Wie der äußere Bau der Kirche während der Zeit, die zwischen ihrer
ersten Gründung und ihrer Bollendung liegt, manchen der suSgezeichnetsten
Künstler beschäfiigt hatte, so nahm auch die innere Ausschmückung die vollen-
delsten Meisterhände in Anspruch. Die Kuppel und die Tewölbe malte
Christoforo Romalli, genannt Pomeranzio, in Fcesco, und die darunter lie-
genden Capellen enthalten unter Anderem Gemälde von Zucchino, eine Ver-
kündigung von Baroccio, und Maria, Blumen windend, von unserer LandS-
männin Ängelica Kaufmann; ferner in der Gegend der Sacristei die seligste
Jungfrau, als Kind untec den Kindecn mit Handarbeiten beschäftigt, von
Guido Reni, und eine Geburt MarienS von Schidone. Die große Saccistei selbst
enthielt zur Zeit Bilder von Paul Veronese, Tintoretto, Guido Reni, Mutiani
Tearini, Schidone, Cantarini, Kanelli, Thaddeo Zuccario, Baroccio, Par-
megianino, Andrea del Sarto und Rafael Sanzio, so wie der päpstliche
Palast daS berühmte Bild von Titian: Christus und die Ehebrecherin, und
eine Geburt MarienS von Annibal Caracci. Aber alle diese Dinge, wo find
die jetzt hin? Wo ist der Säbel König SobieSky'S von Polen, wo Scepter
und Krone der Königin Christine von Schweden, die zur Zeit hier aufge-
hängt, wo so viele andece Sachen, welche die fromme Andacht und Ber-
ehrung gegen has heilige HauS hier niedecgelegt?
Zum Beste« des kölner Dombaues
ist erschienen und im VereinS-Secretariate (RathhauSplatz Nr. 3) vorräthig;
Der kölner Dvm,
eine Kunstbetrachtung.
Vortrag,
gehalten zur Feier -es Geburtstages Sr. Maj. -es Kömgs
in der Akademie der Wissenschaften zu Berlin
von
Adolph Trendelenburg,
Secretär derselben.
Köln, 1853. Preis 5 Sgr.
D i e
neuen Glasgemälde
im Dome zu Köln,
ein
Weihe-Geschenk Sr. Majestät des Königs Ludwig I.
von Bayern,
beschrieben
von
Ernst Weyden.
Dritte Auflage, vermehrt durch eine kurze Geschichte der
Glasmalerkunst, so wie durch Andeutungen über die altm
Fenster des kölner Domes im hohen Chore und im nördlichen.
Nebenschiffe des Langhauses.
Mit Abbildungen.
Köln, 1854. Preis 10 Sgr.
Berantwortlicher HeranSgeber: I. I. Nelles in Köln.
CommisfionS-Verlag und Druck von M. DuMont-Schauberg in Köln.
(Expedition der Zölnischen Zeitung.)