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V. Die Anwendung der Holzverbindungen zu Holz verbänden.
weise der sog. Sattelhölzer (Fig. 103 a und b), d. h. man verdoppelt an der Unter-
stützungsstelle den Unterzug und macht ihn hiermit tragfähiger, schon deswegen, weil
das Zapfenloch für den Pfosten im Unterzug fortfällt. Die Sattelhölzer werden mit dem
Unterzug durch Bolzen verschraubt und am seitlichen Ausweichen durch Keile verhindert,
wie die Figur es zeigt. Ist das Sattelholz einige Meter lang, so wird es mit dem Pfosten
durch Kopfbänder oder Kopfbüge verbunden. (Fig. 103a und b.) Es ist dies eine
ganz allgemein angewandte Konstruktion. Während Fig. 103 in a die Anwendung eines
einfachen Pfostens als Stütze des Unter-
zuges zeigt, so ist in b die Verwendung
eines verdoppelten Pfostens veran-
schaulicht.
Wird das die Balkenlage tragende
Holz über statt unter dieselbe gelegt,
so führt es im Gegensatz zu der Be-
zeichnung „Unterzug" die Benennung
„Ueberzug". In diesem Fall müssen
die Balken mit Schraubenbolzen an den
Ueberzug aufgehängt werden.
Unterzüge und wohl auch Ueber-
züge werden neuerdings vielfach statt
aus Holz aus W'alzeisen genommen,
wobei das geeignetste Profil dasjenige
des T- oder Doppel- "f-Eisens ist.
Kopfbänder und Sattelhölzer sind,
nebenbei bemerkt, auch anderweitig in
Anwendung, so z. B. an Holzbaikonen.
Die vorerwähnte Konstruktion wird
hier gewissermafsen nur hälftig ver-
wertet und der kurze Pfosten kommt
auf einen Konsolstein aufzustehen. (Fig.
103 c.)
An Stelle der Kopfbänder oder
Büge treten häufig auch sog. Knaggen,
wie es in Fig. io3d und e veranschau-
^ licht ist.
Fig. 104. Balkenverankerungen. _______
Die Balkenverankerungen haben den Zweck, die Balken mit den Umfassungswänden
fest zu verbinden, wobei der verankerte Balken gewissermafsen eine grofse Zugstange vorstellt,
die selbstredend nicht gestofsen werden darf. Auch einseitige Verankerungen kommen vor, um
gewisse Bauteile fest mit dem Gebälke zu verbinden. Die Art der Verankerung kann überhaupt
sehr verschieden sein und demnach unterscheidet man verschiedenerlei Anker, so z. B. Schlüssel-
anker, Bügelanker, Winkelanker, Stichanker, Gabelanker etc.
Die gewöhnliche Art der Balkenverankerung ist folgende: Auf der oberen Fläche des
Balkens wird eine Eisenschiene mittelst Schraubenbolzen und Krampen befestigt (Oberanker,
(Fig. 104 a) oder die Befestigung erfolgt auf einer der Seitenflächen des Balkens (Seitenanker,
Fig. 104b). Die Flacheisenschiene ist 40 bis 60 mm breit und 10 bis 30 mm stark. Die gebräuch-
V. Die Anwendung der Holzverbindungen zu Holz verbänden.
weise der sog. Sattelhölzer (Fig. 103 a und b), d. h. man verdoppelt an der Unter-
stützungsstelle den Unterzug und macht ihn hiermit tragfähiger, schon deswegen, weil
das Zapfenloch für den Pfosten im Unterzug fortfällt. Die Sattelhölzer werden mit dem
Unterzug durch Bolzen verschraubt und am seitlichen Ausweichen durch Keile verhindert,
wie die Figur es zeigt. Ist das Sattelholz einige Meter lang, so wird es mit dem Pfosten
durch Kopfbänder oder Kopfbüge verbunden. (Fig. 103a und b.) Es ist dies eine
ganz allgemein angewandte Konstruktion. Während Fig. 103 in a die Anwendung eines
einfachen Pfostens als Stütze des Unter-
zuges zeigt, so ist in b die Verwendung
eines verdoppelten Pfostens veran-
schaulicht.
Wird das die Balkenlage tragende
Holz über statt unter dieselbe gelegt,
so führt es im Gegensatz zu der Be-
zeichnung „Unterzug" die Benennung
„Ueberzug". In diesem Fall müssen
die Balken mit Schraubenbolzen an den
Ueberzug aufgehängt werden.
Unterzüge und wohl auch Ueber-
züge werden neuerdings vielfach statt
aus Holz aus W'alzeisen genommen,
wobei das geeignetste Profil dasjenige
des T- oder Doppel- "f-Eisens ist.
Kopfbänder und Sattelhölzer sind,
nebenbei bemerkt, auch anderweitig in
Anwendung, so z. B. an Holzbaikonen.
Die vorerwähnte Konstruktion wird
hier gewissermafsen nur hälftig ver-
wertet und der kurze Pfosten kommt
auf einen Konsolstein aufzustehen. (Fig.
103 c.)
An Stelle der Kopfbänder oder
Büge treten häufig auch sog. Knaggen,
wie es in Fig. io3d und e veranschau-
^ licht ist.
Fig. 104. Balkenverankerungen. _______
Die Balkenverankerungen haben den Zweck, die Balken mit den Umfassungswänden
fest zu verbinden, wobei der verankerte Balken gewissermafsen eine grofse Zugstange vorstellt,
die selbstredend nicht gestofsen werden darf. Auch einseitige Verankerungen kommen vor, um
gewisse Bauteile fest mit dem Gebälke zu verbinden. Die Art der Verankerung kann überhaupt
sehr verschieden sein und demnach unterscheidet man verschiedenerlei Anker, so z. B. Schlüssel-
anker, Bügelanker, Winkelanker, Stichanker, Gabelanker etc.
Die gewöhnliche Art der Balkenverankerung ist folgende: Auf der oberen Fläche des
Balkens wird eine Eisenschiene mittelst Schraubenbolzen und Krampen befestigt (Oberanker,
(Fig. 104 a) oder die Befestigung erfolgt auf einer der Seitenflächen des Balkens (Seitenanker,
Fig. 104b). Die Flacheisenschiene ist 40 bis 60 mm breit und 10 bis 30 mm stark. Die gebräuch-