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g. Balustraden, Brüstungen und Füllbretter. 209

Die Brüstungen werden zu Balustraden, wenn der Abschlufs durch Baluster oder
Docken erfolgt, wie dieselben bereits besprochen worden sind. Im nicht wählerischen Sprach-
gebrauch geht das Wort Balustrade aber auch gelegentlich für andersartige Brüstungen.

Abgesehen von der Reihung von Docken kann die Brüstungsbildung auch in der Weise
erfolgen, dafs Schwelle und Brüstungsholz (die unten und oben durchlaufenden Horizontalhölzer)
in gewissen Abständen durch kleine Pfosten verbunden werden, wobei quadratische oder recht-
eckige Felder entstehen, die dann auf irgend eine Weise ausgefüllt werden. (Fig. 187.)

Für die etwaige Art der Ausfüllung sind auf Tafel 29 sechs verschiedene Beispiele gegeben
und drei weitere durch die Fig. 187. Mit Hilfe von Zwischenpföstchen, Querriegeln, Knaggen,
Bügen, Mittelrosetten und speichenartigen, gedrehten Teilen lassen sich auf diese Weise für
quadratische Felder ganz hübsche Lösungen finden, die durch richtige farbliche Behandlung eben-
falls nur gewinnen können. Selbstredend müssen bei derartigen Bildungen wieder Abfasungen,

Fig. 188.
Einzelheiten zu Tafel 29.

Kerbungen und Kannelierungen dabei sein. (Vergl. Fig. 188 mit den perspektivischen Einzelheiten
zu Taf. 29a und b.) Da die Holzverbindungen bereits weiter oben besprochen sind, so mögen
diese Andeutungen genügen.

Eine andere, ganz allgemein übliche Art der Ausfüllung, insbesonders für rechteckig ge-
staltete Felder ist diejenige durch Reihung von ausgeschnittenen Füllbrettern, auf Taf. 30 in neun
verschiedenen Beispielen vorgeführt. Diese Art erscheint besonders dann angezeigt, wenn die
Pfosten durchlaufen und das obere und untere Horizontalholz als Riegel zwischen dieselben ein-
gezapft werden, wie es vornehmlich an Veranden vorzukommen pflegt. Die genannten Riegel
werden dann in der Weise genutet, dafs die Füllbretter eingeschoben werden können. Liegt das
untere Verbindungsholz des Wasserablaufes wegen nicht auf dem Boden auf, so wird es am besten
als zweiseitige Leiste gestaltet und die Füllbretter greifen nach unten durch die Doppelleiste hin-
durch. In diesem Fall sorgt man dann gewöhnlich für einen besseren Abschlufs in dekorativer
Hinsicht, indem man die Füllbretter nach unten in irgend einer Schweifung ausschneidet. Dies

Krauth u. Meyer, Zimmermannsbuch. ^
 
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