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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0333

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Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins.

68;. Lehrlingsarbeit. Gürtelschließe; Entwurf und Ausführung von Luise Speer, bei Theodor peiden.

(Silberfiligran auf hellblauen! Tmailgrund mit Goldrand; Mittelstück bunter Reliefschmelz; in den Ecken weiß einaillierte Blumen mit Almandinen).

(lvirkl. Größe.)

Wonik M BilNlllHm KmflgkVkrßkvkrkms.

lMochenversammkungen.

Achtzehnter Abend — den 23. April — Vortrag von
Kunstmaler Ludwig L. Frenzel über: „Das Porzellan und seine
Dekoration mit Unter-
glasurfarben." Über
die Zeit, in der das
chinesische Porzellan er-
funden worden, war
man lange im un-
klaren, bis durch die
Forschungen vr. Fried-
rich lfirths, der von
J869—95 in China
weilte, mit großer Be-
stimmtheit der Anfang
des 7. Jahrhunderts
nach Christi Geburt
als Zeitpunkt der Lr-
findnng des Porzellans
festgestellt wurde. Die
ältesten bekannten Stücke
besitzen eine grünliche
Glasur (Seladon), die
bald durch Eisenoxydul
oder Kupferoxyd her-
gestellt wurde. Ihre höchste Blüte erreichte das Porzellan znr
Zeit der Mingdynastie (;3S8—\6m); die ersten europäischen
versuche ■— Venedig (1^70) und Ferrara (;568), „Medici-
Porzellan" — betrafen nur sogenanntes weiches Porzellan,
bis >709 das harte erfunden wurde. Die deutsche Porzellan-
fabrikation ist bis heute die bedeutendste geblieben, was am

besten durch die Exportziffer von so Millionen Mark bewiesen
wird. Ja, die berühmte Manufaktur zu Sevres bezieht gewisse
Geräte, die sie selbst nicht Herstellen kann, aus Berlin. Zur
farbigen Behandlung des Metalls dienen Metalle, bzw. Gxyde

oder Salze, deren An-
wendbarkeit aber von
der lviderstandsfähig-
keit gegen die Brenn-
temperaturen abhängig
ist; Sevres brennt seine
Porzellane bei ca. ;370°
gar, Berlin bei ;HZ0",
Kopenhagen bei noch
höheren Temperaturen.
Kupferoxydul (blutrot)
ist — wie Seladon —
nur bei niedrigeren
Temperaturen zu er-
reichen; ob das Feuer
mit Lnftüberfchuß oder
Luftmangel (rauchig) in
Anwendung kommt, ist
von großem Einfluß
auf die Farbe des
Porzellans, und die
Zusammensetzung der
Glasur selbst ans die Unterglasurfarben. Für letztere unter-
scheidet man viererlei Methoden der Behandlung. die Farben
(Metallsalze) befinden sich gelöst in der Glasur; 2. die Farb-
stoffe werden auf die fertigen Porzellane aufgebracht (z. T. in
Staubform aufgeblasen), worauf das betreffende Stück noch-
mals mit Glasur überzogen wird (Zwischenglasur.Malerei);

682. Lehrlingsarbeit. Gürtelschließe; Entwurf und Ausführung von
Georg Schrödl, bei Karl Rees.

(Goldfiligran mit großem Amethyst und anderen Halbedelsteinen.)

(lvirkl. Größe.)
 
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