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gelangten im bevorstehenden Sommer an eine der interessan-
testen Partien des Ganzen. Noch ist aber zu den nöthigen
Kosten dieses großartigen Unternehmens ein erklecklicher Theil
zu decken, obgleich Beiträge fortwährend eingehen.

Aachen. Die Arbeiten an dem Marmortempel, der zur
Erinnerung an de» Gottesdienst errichtet wird, dem die
Monarchen im Felde vor dem St. Adalbertsthor beim Aachner
Congreß beigewohnt haben, schreiten wacker vor. In der
daneben stehenden Bauhütte, worin sehr schöne italienische
und belgische Marmore geschliffen und verarbeitet werden,
ist das Modell des Tempels aufgestellt.

Nauplia. Oberst Touret, ein französischer Philhellene,
der sich seit 16 Jahren in Griechenland aufhält, hat es unter
den Auspicien des Königs unternommen, in der hiesigen Kirche
zur Verklärung den auf griechischem Boden gefallenen Phil-
hellenen ei» Denkmal zu stiften. Er hat zu diesem Behuf
in Paris die Eopie von einem Gemälde eines großen Meisters
bestellt.

Athen. Georg Vpsilanlis, der lehte der hcldenmüthigen
Brüder Ppsilantis, will seinem in Nauplia verstorbenen und
unter den Arcaden der St. Georgskirche daselbst beigeseyten
Bruder. Demelrios Ppsilanlis. ei» in Italien von einem
ausgezeichneten Künstler gefertigtes Marinordenkmal auf-
stellc» lassen.

Venedig. Die bei der Huldigung von Sr. Maj. dem
Kaiser dieser Stadt verheißene Aufrichtung eines Denkmals
ihres berühmtesten Malers Tizian wird nun erfolgen. Unter
den cingelaufenen Zeichnungen ist die Wahl geirvffen, und
die Ausführung durchaus venetianischen Bildhauern übertragen
worden. Das Denkmal, wofür die Summe von 26.000 st.
Convm. angewiesen ist, wird in architektonischer Form, mit
Sculpturarbeite» geziert, zuoberst mit der Statue Tizians,
in der Kirche aufgestellt werden, wo sich das Denkmal Ca-
»vva's befindet, und zwar gerade diesem gegenüber.

London. Das Modell zu der Reiterstatue des Herzogs
von Wellington von Wyatt, welche in Apslcy-Housc. dem
Palast des Herzogs gegenüber, aufgerichter werden soll, ist
vollendet. Der Feldherr ist gekleidet wie bei Waterloo, hat
die rechte Hand ausgestreckt und deutet mit dem Glas. Der
Künstler hat den Augenblick gewählt, als er. zu Lord Hill
sich wendend, ihm die Ankunft der Preußen mittheilt und
den Befehl zum allgemeinen Angriff erlheilt. Das Pferd ist
ein Bild vom Schlachtrosse des Herzogs, genannt Kopenhagen.
Die Höhe des ganzen Bildes vom Piedestal aus beträgt 2: Fuß.

Das Denkmal Walter Scotts bedarf zur Vollendung des
gvtlnschen Tburmes und der Marmorstatue des Dichters
außer den bereits eingegangcnen 11,000 Pfd. Sc. noch wei-
terer i«oo Pfd. Es ist daher im Sun eine neue Auffor-
derung zu Beiträgen ergangen. Die Königin und die meisten
Mitglieder der königl. Familie haben neuerdings Summen
eingesendet.

Manchester. Im März wurde hier der Grundstein zu
dem Obelisken gelegt, welcher von den Chartisten zu einem
Denkmal für das verstorbene radikale Untcrhausmilglied.
Henry Hunt, bestimmt ist.

Paris. E Die Ausführung eines Denkmals in der Jnva-
lidenkirche »ber den irdiuven Ueberresten des Kaisers ist nun-
mehr dem Baumeister Visconti übertrage» worden. Ma-
ro chetti wird die Reirerstatue Napoleons für den Hof des
Jnvalidenhauses fertigen.

Das Denkmal Moliöre's ist, bis auf die Skulpturen,
Im Verlag und unter Verantwortlichkeit

aufgeführt; eS nimmt die Höhe von vier Stockwerken ein
und bildet eine große Rische mit je zwei Säulen auf jeder
Seite, die ein Giebelfeld tragen. Letzteres wird mit einem
Genius, der den Kranz hält, und mit allegorischen! Bildwerk
und dramatischen Attributen verziert. Das Siandbild dcö
Dichters in der Nische wird ihn. sitzend in der Haltung des
Nachdenkens, darstellen; zu beiden Seiten sollen die Bildsäulen
der Cvmödie und Tragödie zu stehen kommen. Unten wird das
Wasser aus Masken in ein halbkreisrundeS Bassin fließen.
Ueber dem Giebelfclde solle» die Wvrte stehen: A Moliere.
Auf den Seiten des Fußgestells: hiß a Paris, Io is Janvicr
16 22, und: Alorl ä Paris, Io 17 Fevrier 16 73. Bekanntlich
steht das Monument in der Straße Richelieu, dem Sterbe-
Hause Molieres gegenüber.

Im Garten Luremburg hat man zu jeder Seite des
Teiches eine schöne marmorne Säule von 15 Meter Höhe
mit den Statuen einer Badenden und des Königs David
errichtet.

Zur Errichtung eines Denkmals für Nikolaus Pouffin
ist eine Unterschriftenliste eröffnet worden. Das Monument
soll sich in der Stadt Andelys, dem Geburtsoric des große»
Malers, erheben und in einer Erzstatuc bestehen, nach dem
Modell von In lic n. welches schon am 20. Floreal des JahresX
(10. Mai 1802) von einem Verein von Verehrern PouffinS
dazu bestimmt worden, aber bei der Ungunst der Zeiten seither
nicht zur Ausführung gekommen war. Das Standbild sollte
damals schon in einem Tempel ausgestellt werden, wozu der
Architekt Harou den Plan entworfen halte. In der Sitzung
der freien Gesellschaft der schönen Künste vom 3. Olt. 18 '11
trug Herr M i l 0 n darauf an, dem N. Pouffin ein Monu-
ment zu setzen. Auf den Vorschlag des Hrn. Norm and
des Aeltern wird das früher in Stocken gcrathene Unterneh-
men wieder aufgefaßt und zur Ausführung gebracht. 'Die
Stadt Andelys hat daö schöne Anerbieten willkommen geheißen
und sogleich 5000 Fr. als ihren Beitrag zu dem Werke be-
stimmt. Die Namen der ersten Unterzeichner vom Jahr 1802
wurden an die Spitze der neuen Snbscriptio» gesetzt, auf
deren glücklichen Erfolg man zuversichtlich rechnet.

Marschau. Die Rciterstatue des Fürsten Joseph Po-
niatowski, von Thorwaldscn modellirt und in Bronze
ausgeführt, war, wie die Sage lautet, zuerst von der Re-
gierung dazu bestimmt worden, nach Rußland gebracht zu
werden. Weil aber die Theilnehmer an der Bestellung, na-
mentlich die Schwester Pouiatowski's, die Gräfin Tuszkiewiez,
dagegen Einsprache einlegten, indem das Denkmal ihr Privat-
cigenkhum scy; soll der Befehl ergangen seyn. an Ort und
Stelle das Standbild und sein Modell zu zerschlagen. Es ist
zu hoffen, daß die Wahrheit das Gerücht widerlege. (Bekannt-
lich steht das Urmodcll der Statue. als Geschenk Thor-
waldsens, in dem Gerhardschcn Garten in Leipzig, wo sich
auch das Denkmal des polnischen Fürsten an dem Ufer, vor
welchem erst» den Fluthen den Tod erlitt, befindet.)

Kan». Der Prinz von Oranien hat der Amsterdamer
Commission zur Errichtung eines Denkmals für Rcmbrandt
500 fl. übersandt.

Kauwerkc.

Wien. Nachdem man die Habsburgische Familiengruft
bei den hiesigen Kapuzinern erweitert l>at, ist von der Re-
gierung auch zur Vergrößerung der Fronte dieses Klosters die
Summe von 20.000 fl. Convm. bewilligt worden.

der I. G Cotta'scheu Buchhandlung.
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