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Venedig. Memoria relativa ai cimiteri e specialmente
a qucllo di Venezia. 8. 2 4 S.
London bei Taylor u. Walton: A Dictionary of grcek
and roman Antiquities. Ediled by William Smith, Eh. D.
In Octav, iioo Seiten. Mit etwa 5vo Holzschnitte». Das
Werk ist nun in 8 Sectionen ober St Lieferungen vollendet.
I3rü|l*cl. Annuairc de la bibliotheque royale de Belgique.
5. Jahrgang, worin über das Münzcabinet und die Hand-
schriften, über Frescomalereien, über den Maler Roten-
i; a m in e r n. a. interessante Mrttheilunge» stehen.
Nekrolog.
Mainz. Der Bildhauer Scholl ist in noch jugendlichem
Alter dahier im April verstorben. Seine meisten Werke,
die einen tüchtigen Schüler Thorwaldsens beurkunde», sind
in der hiesigen Domkirchc und auf dem Gottesacker zu sehen.
München. Am 2g. Mai starb im Alter von so Jahren
Karl Friedrich v. Wiebeking, k. bayerischer Geheime-
rath, Comthur und Ritter mehrerer Orden, vieler Akademien
und gelehrter Gesellschaften Mitglied. Im I. 1805 nach
Bayern berufen, ward er zum Chef der Ministerialsection
für Straßen- und Wasserbau ernannt, und wirkte einfluß-
reich bis 1817, wo er penssonirt wurde. Er hinterläßt eine
Wittwe von 22 Jahren und zwei Söhne, den einen von
5t Jahren, den andern von ti Monate».
Gent. Der Maler D. v a u B a st ist so Jahr alt gestorben.
Vom. Am so. Marz starb hier der Maler Ha ach aus
Meißen im kaum zurückgelegtcn 28. Lebensjahre.
Paris. Am 5. Mai starb der Numismatiker Theodor
Edmund Mionnet, Mitglied des französischen Instituts
und Conservalor der Münzen und Antiken au der k. Biblio-
thek. Er war am i. Scpt. 1770 in Paris geboren. Schon
mit zwölf Lebensjahren war er mit der Mebaillenkunde und
mit de» berühmtesten Sammlungen vertraut. Im I. 17 95
erbat ihn sich Bartho'leiny zum Auilsgehülfen, und diesem
folgte er später in seinem Wirkungskreise. Vieljährige Leiden
haben ihn von Jugend auf begleitet und 14 Monate vor
seinem Tode hatte er besonders viel auszustehen. Doch legte
er noch fünf Tage vor seinem Ende die letzte Hand an die
Veröffentlichung eines Nachtrags zu seiner Beschreibung der
antiken Medaillen. Außer einer Reise nach Italien und seiner
im Jahr i8Sv erfolgten Aufnahme in die Akademie, floß
sei» Leben wie sein stilles Tagewerk im Berufe seiner Nei-
gung und seines Amtes unter den Büchern und Münzen dahin,
und sein bescheidener, redlicher, liebenswürdiger Charakter
vollendete den Werth eines in der Wissenschaft unsterblichen
Mannes. Am 5. Mai ist er in seine amtliche Wirksamkeit im
Jahr 1 795 eingetreten, an demselben Tage nach 4 7 Jahren
vom Leben ausgeschieden. Der Präsident der Akademie der
Inschriften und schönen Wissenschaften, Lajard, und sein
College Lenormant, sprachen am 8. Mai vor seinem Grabe
zu seinem Gedächtniß.
Unter den beklagenswerten Opfern der Versailler Eisen-
bahn vom 8. Mai sind zwei junge Maler, August Franz
Maria L em arie und Hcinrich Bouchard, mitverbrannt.
Der letztere, aus Nancy gebürtig, hatte große Hoffnungen
erregt.
Am 14. Mai wurde der Landschaftsmaler Achill Dc-
bray, der im 44sten Lebensjahre gestorben ist, beerdigt. Er
hatte vor einigen Jahren die große goldene Medaille gewon-
nen, und von ihm waren die Scene« aus Ludwigslust, wo-
mit die Gemächer des Herzogs von Orleans geschmückt sind.
Seit 18 58 hatte er sich an die Spitze eines industriellen
Unternehmens gestellt.
Der Historienmaler Sebastian Massa, ein Italiener,
hat, wegen bedrängter Vcrmögensnmstände, durch einen
Sturz aus dem Fenster sein Leben geendigt.
St. Petersburg. Am s. Mai starb hier der berühmte
Maler und Reifende, Sir Robert Kerr Porter. Er war
1 780 zu Durham in Nordengland geboren, ist also 62 Jahr
alt geworden. In seiner Jugend zeigte er große Neigung
und Anlage zur Malerkunfl, und so sehr cs ihn auch anderer-
seits zum Soldatenleben zog, trat er 17 90 als Zögling in
die k. Akademie der Künste ein unter den Auspicicii von
Benjamin West. Er machte rasche Fortschritte. 1 7 95 begann
er sein Gemälde Moses und Aaron; 1 794 machte er der
römisch - katholischen Capelle in Portsea ein Altarbild: Christus
der den Sturm besänftigt, zum Geschenk; 1 7 98 stiftete er
in das S. Johns College in Cambridge das Altarbild: Jo-
hannes in der Wüste predigend. In seinem 22ste» Lebens-
jahr legte er sein berühmtes großes Gemälde an: der Sturm
von Scringapatam, welchem zwei andere große folgten: - die
Belagerung von St. Jean d'Acre (durch die Franzosen) und
die Schlacht von Agincourt, welche der City von London
verehrt ward. 1804 wurde Porter nach Rußland cingcladen
und als Historienmaler des Kaisers angcstellt. In Peters-
burg gewann er die Neigung der Fürstin Marie Scherbatoff,
und war im Begriff, sie zu hcirathen, als politische Zer-
würfnisse zwischen England und Rußland ihn aus diesem
Lande vertrieben; die Verbindung kam erst im I. ign zu
Stande. Die Fürstin überlebt ihren Gatten. Sir Robert
begleitete den Sir John Moore nach Spanien und theilte
alle Gefahren und Strapazen des Feldzugs, der mit der
Schlacht von Corunna endigte. Im I. 1815 ward er nach
seiner Rückkehr nach England vom Prinzen Regenten in den
Riitcrstand erhoben. Von 1817 bis isio bereiste er daö
Morgenland. 1829 wurde-er Ritter des persischen Löwen-
und Sonneiiordcns. Er diente seinem Vaterland als Militär
und Diplomat mit Auszeichnung, in Rußland, auf der Halb-
insel und in andern Ländern des europäischen Contineiits,
in Persien und Südamerika. Sein letztes Amt war das
Handelsconsulat in Venezuela, von wo er i84i zurückkehrte.
Ein Schlagfluß traf ihn, als er am 5. Mai von einer
Aufwartung bei dem Kaiser Nikolaus zurückkehrte. Kaum
aus dem Wagen gestiegen, sank er an der Treppe seiner
Wohnung zusammen. Er war ein ebenso liebenswürdiger
als gebildeter Mann.
Nachrichten vom Juni.
Persönliches.
König Ludwig hat vor seiner Abreise von Rom dem
Bildhauer Tenerani das Ritterkreuz des Verdienstordens
vom S. Michael eigenhändig zu verleihen geruht.
Die Königin Victoria hat die Hofmaler Georg Hay-
ter, William Rost und den Präsidenten der k. Kunst-
akademie in Schottland, William Allan, zu Rittern
ernannt.
Der schwedische Landschafts- und Gcnrcmalcr Wickc-
bcrg in Paris, ferner der Historienmaler Dccaisnc und
der Landschaftsmaler Boi ssellier sind zu Rittern der Ehren-
legion ernannt worden.
Unter Mitwirkung von vr. Ernst Förster in München und Dr. Franz K ngler in Berlin, und unter Verantwortlichkeit
der I. G. Cotta'schen Buchhandlung.
Venedig. Memoria relativa ai cimiteri e specialmente
a qucllo di Venezia. 8. 2 4 S.
London bei Taylor u. Walton: A Dictionary of grcek
and roman Antiquities. Ediled by William Smith, Eh. D.
In Octav, iioo Seiten. Mit etwa 5vo Holzschnitte». Das
Werk ist nun in 8 Sectionen ober St Lieferungen vollendet.
I3rü|l*cl. Annuairc de la bibliotheque royale de Belgique.
5. Jahrgang, worin über das Münzcabinet und die Hand-
schriften, über Frescomalereien, über den Maler Roten-
i; a m in e r n. a. interessante Mrttheilunge» stehen.
Nekrolog.
Mainz. Der Bildhauer Scholl ist in noch jugendlichem
Alter dahier im April verstorben. Seine meisten Werke,
die einen tüchtigen Schüler Thorwaldsens beurkunde», sind
in der hiesigen Domkirchc und auf dem Gottesacker zu sehen.
München. Am 2g. Mai starb im Alter von so Jahren
Karl Friedrich v. Wiebeking, k. bayerischer Geheime-
rath, Comthur und Ritter mehrerer Orden, vieler Akademien
und gelehrter Gesellschaften Mitglied. Im I. 1805 nach
Bayern berufen, ward er zum Chef der Ministerialsection
für Straßen- und Wasserbau ernannt, und wirkte einfluß-
reich bis 1817, wo er penssonirt wurde. Er hinterläßt eine
Wittwe von 22 Jahren und zwei Söhne, den einen von
5t Jahren, den andern von ti Monate».
Gent. Der Maler D. v a u B a st ist so Jahr alt gestorben.
Vom. Am so. Marz starb hier der Maler Ha ach aus
Meißen im kaum zurückgelegtcn 28. Lebensjahre.
Paris. Am 5. Mai starb der Numismatiker Theodor
Edmund Mionnet, Mitglied des französischen Instituts
und Conservalor der Münzen und Antiken au der k. Biblio-
thek. Er war am i. Scpt. 1770 in Paris geboren. Schon
mit zwölf Lebensjahren war er mit der Mebaillenkunde und
mit de» berühmtesten Sammlungen vertraut. Im I. 17 95
erbat ihn sich Bartho'leiny zum Auilsgehülfen, und diesem
folgte er später in seinem Wirkungskreise. Vieljährige Leiden
haben ihn von Jugend auf begleitet und 14 Monate vor
seinem Tode hatte er besonders viel auszustehen. Doch legte
er noch fünf Tage vor seinem Ende die letzte Hand an die
Veröffentlichung eines Nachtrags zu seiner Beschreibung der
antiken Medaillen. Außer einer Reise nach Italien und seiner
im Jahr i8Sv erfolgten Aufnahme in die Akademie, floß
sei» Leben wie sein stilles Tagewerk im Berufe seiner Nei-
gung und seines Amtes unter den Büchern und Münzen dahin,
und sein bescheidener, redlicher, liebenswürdiger Charakter
vollendete den Werth eines in der Wissenschaft unsterblichen
Mannes. Am 5. Mai ist er in seine amtliche Wirksamkeit im
Jahr 1 795 eingetreten, an demselben Tage nach 4 7 Jahren
vom Leben ausgeschieden. Der Präsident der Akademie der
Inschriften und schönen Wissenschaften, Lajard, und sein
College Lenormant, sprachen am 8. Mai vor seinem Grabe
zu seinem Gedächtniß.
Unter den beklagenswerten Opfern der Versailler Eisen-
bahn vom 8. Mai sind zwei junge Maler, August Franz
Maria L em arie und Hcinrich Bouchard, mitverbrannt.
Der letztere, aus Nancy gebürtig, hatte große Hoffnungen
erregt.
Am 14. Mai wurde der Landschaftsmaler Achill Dc-
bray, der im 44sten Lebensjahre gestorben ist, beerdigt. Er
hatte vor einigen Jahren die große goldene Medaille gewon-
nen, und von ihm waren die Scene« aus Ludwigslust, wo-
mit die Gemächer des Herzogs von Orleans geschmückt sind.
Seit 18 58 hatte er sich an die Spitze eines industriellen
Unternehmens gestellt.
Der Historienmaler Sebastian Massa, ein Italiener,
hat, wegen bedrängter Vcrmögensnmstände, durch einen
Sturz aus dem Fenster sein Leben geendigt.
St. Petersburg. Am s. Mai starb hier der berühmte
Maler und Reifende, Sir Robert Kerr Porter. Er war
1 780 zu Durham in Nordengland geboren, ist also 62 Jahr
alt geworden. In seiner Jugend zeigte er große Neigung
und Anlage zur Malerkunfl, und so sehr cs ihn auch anderer-
seits zum Soldatenleben zog, trat er 17 90 als Zögling in
die k. Akademie der Künste ein unter den Auspicicii von
Benjamin West. Er machte rasche Fortschritte. 1 7 95 begann
er sein Gemälde Moses und Aaron; 1 794 machte er der
römisch - katholischen Capelle in Portsea ein Altarbild: Christus
der den Sturm besänftigt, zum Geschenk; 1 7 98 stiftete er
in das S. Johns College in Cambridge das Altarbild: Jo-
hannes in der Wüste predigend. In seinem 22ste» Lebens-
jahr legte er sein berühmtes großes Gemälde an: der Sturm
von Scringapatam, welchem zwei andere große folgten: - die
Belagerung von St. Jean d'Acre (durch die Franzosen) und
die Schlacht von Agincourt, welche der City von London
verehrt ward. 1804 wurde Porter nach Rußland cingcladen
und als Historienmaler des Kaisers angcstellt. In Peters-
burg gewann er die Neigung der Fürstin Marie Scherbatoff,
und war im Begriff, sie zu hcirathen, als politische Zer-
würfnisse zwischen England und Rußland ihn aus diesem
Lande vertrieben; die Verbindung kam erst im I. ign zu
Stande. Die Fürstin überlebt ihren Gatten. Sir Robert
begleitete den Sir John Moore nach Spanien und theilte
alle Gefahren und Strapazen des Feldzugs, der mit der
Schlacht von Corunna endigte. Im I. 1815 ward er nach
seiner Rückkehr nach England vom Prinzen Regenten in den
Riitcrstand erhoben. Von 1817 bis isio bereiste er daö
Morgenland. 1829 wurde-er Ritter des persischen Löwen-
und Sonneiiordcns. Er diente seinem Vaterland als Militär
und Diplomat mit Auszeichnung, in Rußland, auf der Halb-
insel und in andern Ländern des europäischen Contineiits,
in Persien und Südamerika. Sein letztes Amt war das
Handelsconsulat in Venezuela, von wo er i84i zurückkehrte.
Ein Schlagfluß traf ihn, als er am 5. Mai von einer
Aufwartung bei dem Kaiser Nikolaus zurückkehrte. Kaum
aus dem Wagen gestiegen, sank er an der Treppe seiner
Wohnung zusammen. Er war ein ebenso liebenswürdiger
als gebildeter Mann.
Nachrichten vom Juni.
Persönliches.
König Ludwig hat vor seiner Abreise von Rom dem
Bildhauer Tenerani das Ritterkreuz des Verdienstordens
vom S. Michael eigenhändig zu verleihen geruht.
Die Königin Victoria hat die Hofmaler Georg Hay-
ter, William Rost und den Präsidenten der k. Kunst-
akademie in Schottland, William Allan, zu Rittern
ernannt.
Der schwedische Landschafts- und Gcnrcmalcr Wickc-
bcrg in Paris, ferner der Historienmaler Dccaisnc und
der Landschaftsmaler Boi ssellier sind zu Rittern der Ehren-
legion ernannt worden.
Unter Mitwirkung von vr. Ernst Förster in München und Dr. Franz K ngler in Berlin, und unter Verantwortlichkeit
der I. G. Cotta'schen Buchhandlung.