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Marmor ausgeführt zu werbe»;. ei» Abguß des ersten Ori-
ginals, der aber weniger gelungen ist, befindet sich auf der
Charlottenburg; auch sind in diesem Kasten verschiedene Bas-
relief» gewesen, von denen einige kaum zu ersetzen seyn wer-
den, wenn sie ganz zerstört seyn sollte». Die Statuen der
beioen Apostel, welche nur in Gypsabgüssen in der Frauen-
kirche ausgestellt sind, weil Thorwaldscn deren Umarbeitung
beabstchligtc, sind noch nicht mitgekommen, sondern gleichfalls
i» Rom unter Arbeit zurückgelassen.

Neuchatel. Hr. CH. Roulet in Marseiile hat da» schöne
Gemälde von Grosclaude, Marino Falicri, an stch gekauft
und dem hiestgen Museum ein Geschenk damit gemacht.

Paris. Es ist nun bestiinmt, daß die Aguado'sche Samm-
lung versteigert werden wird. Der bekannte Gemäldehändler
Dubois (rue Uauteriilo Kr. 1), der für Aguado viele Ein-
käufe besorgt hatte, ist mit der Anordnung der Versteigerung
beauftragt. Die Marquise (die Gemahlin Aguado's) hat sich
einige Bilder rcservirt.

Nantes. Für die Gemäldesammlung unsers Museums
ist das große Bild des in Rom lebenden deutschen Malers
Bohn, der Tod der Klcvpatra, welches in dem diesjährigen
Salon des Louvre vielfachen Beifall gefunden hatte, erwor-
ben worden.

Madrid. Das Nationalmuseum kündigt den Verkauf
einer Anzahl von Gemälden an, weil sie in Folge der neuen
Einrichtungen im Museum keine» Platz finden können.

Akademien und Vereine.

Berlin. Der Preis der Michael-Bcerschen Stiftung,
welcher dieses Jahr für Malerei bestimmt war, ist von der
königl. Akademie der Künste dem Historienmaler Julius
Moser aus Gumbinnen, gegenwärtig in Rom, zum dritten
Male zuerkannt worden.

In der Versammlung des wissenschaftlichen Kunstvereins
am iz. Novbr. hielt der Geh. Regierungsrath Prof. Tölkcn
einen Vortrag „über die plastische Darstellung der Vorsehung
und der Ewigkeit bei den Alten." — Der Professor und Hvf-
medailleur Brandt, von einer Reise nach England und
Frankreich zurückgekehrt, zeigte antike Münzen und moderne
Medaillen vor. Unter den crstercu zeichneten sich besonders
eine schöne Silbermünze von Naros (auf Sicilicn) mit einer
Darstellung des Silens und Bacchus und eine Silbermünze
aus Abdera mit dem Greifen a>ts; unter den modernen eine
Gedächtnißmedaillc von Dvmard in Paris, dem verstorbenen
Architekten Ch. Pcrcier isio von seinen Freunden gewidmet.
— Prof. Schirmer legte eine Mappe mit architektonischen
und landschaftlichen Studien, aus der Mark und dem Herzog-
thume Sachsen, von Behrcndse» aus Brandenburg (Schü-
ler des Prof. Schirmer) vor, unter denen architektonische
Tuschzeichnungen der Dome zu Magdeburg und Halberstadt
die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zogen.

Frankfurt. Prof. Hässemcr, welchem wir die eben so
reiche als geschmackvolle Dekoration des Städel'fchcn Museums
verdanken, hält in demselben vor einem zahlreichen Publikum
Vorträge über die Baukunst der Allen.

Hannover. Der hier seit ganz Kurzem bestehende Künst-
lerverein, welcher bildende Künstler. Schriftsteller, Musiker
und thäiige Kunstfreunde zu seinen Mitglieder» zählt, hat
den Zweck, die gesellschaftliche Vereinzelung, die selbst unter
Genosse» Eines Standes hier an der Tagesordnung zu seyn

pflegt, aufzuhebe» und den hannoverschen Künstlern und
Kunstfreunden zu einem freundschaftlichen und geselligen Ver-
kehr und zu kunstfbrdernber Anregung und Mitlheilung Ge-
legenheit zu geben.

Äapenhagen. Die königl. Gesellschaft für nordische Al-
terthuniskunde hat nunmehr ihren Jahresbericht für i84i
erscheinen lassen. Hiernach ist das Museum im vorigen Jahre,
mehr als in irgend einem der vorhergehenden, bereichert
worden. Es sind nämlich s> Sendungen, zum Theil von
sehr bedeutendem Umfange, hinzugekonimen. Der Kronprinz
hat in einer Versammlung die Gesellschaft auf die Inschrift
eines Bauernhauses zwischen Kolbing und Friedericia auf-
merksam gemacht, und ihr zugleich mirgetheilt, daß er Sorge
tragen werde, daß die Bruchstücke des merkwürdigen Flem-
löser Runensteins untersucht würden, wie auch dag ein Ru-
nenstein auf Fühncn, nicht weit von seiner Sommerrcsidcnz,
einen bessern Platz haben sollte, und er beabsichtige, in dieser
an Denkwürdigkeiten der Vorzeit reichen Gegend Nachgra-
bungen anstelle» zu lassen. Der feste Fond der Gesellschaft
hat sich im vorigen Jahre um 4ooo Nblhlr. vermehrt, so
daß er jetzt 34,000 Rbthlr. beträgt.

Äthcn. Die Angelegenheiten der hiesigen archäologischen
Gesellschaft stehen jetzt unter der sehr thäiigcn Leitung des
Präsidenten I. Rhisos Nerulos (dermalen Minister des
Auswärtigen und des Kultus) und des Sekretairs A. RhisoS
Rhangabis (Ministerialraih im Ministerium deS Innern);
sie hat eine nicht ganz unbedeutende Anzahl von Mitgliedern,
von denen die ordentliche», außer den 30 Drachmen für das
Diplom, jährlich gewisse Beiträge zahlen. Diese Geldmittel
werden nun zu archäologischen Zwecken verwendet; die daliin
einschlagendcn Arbeiten leitet und beaufsichtigt zunächst der
Konservator der Alterlhümer, Pittakis. (S. Alterthümer
und Ausgrabungen v. dies. M.).

Denkmäler.

München. Zum Andenken an de» bei Gammelsdvrf
(Oberbayern) von Ludwig dem Bayern über Friedrich den
Schöne» von Oesterreich am s. November 1313 errungenen
Sieg, wurde ein von dem Stcinmcvmcistcr M. Schwein-
berger in Landshut verfertigtes Denkmal den 9. November
feierlich enthüllt. Das Denkmal ist >g Fuß hoch, aus Ro-
fenheimer Granitmarmor und in gothifcher Säulcnfvrm ge-
arbeitet.

Am 18. Oktober wurde die Walhalla bei Donaustauf
durch ihren erhabenen Stifter, König Ludwig, selbst, feier-
lich eröffnet, und am folgenden Tage von demselben Monar-
chcn der Grundstein der Befreiungshalle gelegt, welche nach
dem Plane des Direktors Gärt in er auf dem Michelsbcrge,
bei Kelheim an der Donau, erbaut wird. Die Königin, der
Kronprinz, die Kronprinzessin und die übrigen höchsten Herr-
schaften, auch die fremden Gesandten, wolmtcn der gedoppel-
ten Feier bei. Am Festabende war die Walhalla im Inner»
und durch bengalische Feuer auch von außen sehr schön be-
leuchtet.

Weimar. Auf den Antrag von Oesterreich, Preußen
und Bayern hat die Bundesversammlung den Ankauf des
Gocthe'fchcn Palastes mit seinen Sammlungen, zu einem
Nationaldenkmal, beschlossen. Sekrctair Schuchart ist »och
mit der außerordentlich reichen Sammlung der Kupferstiche,
Handzeichnungen u. s. w. beschäftigt.

Unter Mitwirkung von Vr. Ernst Förster in München 11116 Dr. Franz Kualcr in Berlin, und unter Verantwortlichkeit

der I. G. Cotta'scheu Buchhandlung.

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