ERSTE INTERNATIONALE AUSSTELLUNG FÜR MODERNE DEKORATIVE KUNST IN TURIN
bewegte plasti-
sche Gruppen
bereicherte.
Auch der mo-
derne Hausbau,
dem besondere
Rücksicht gewid-
met sein sollte,
war nur durch
einige Photogra-
phien und Plan-
zeichnungen
lückenhaft ver-
treten. Am mei-
sten war in der
englischen Ab-
teilung zu finden.
Hier zeigte das
Landhausmodell
von Lionell F.
Crane den mo-
dernen Cottage-
charakter mit aus-
giebigem , tief
heruntergehen-
dem Dach und
den gruppen-
weise geordneten
Fenstern in den
glatten Mauern,
welche die Form
und Lage der ver-
schiedenen Räu-
me aus der Aus-
senansichterraten
lassen. Photo-
graphien geben
eine Anschauung
von den Wand-
malereien von
Moira und Phi-
lipp Webb, sowie
von der Bauweise
des Norman
Shaw, welcher
schon vor zwei
und drei Jahr-
zehnten der englischen Architektur neue Anre-
gungen gab durch die Art, wie er die gotischen
Formen erfasste. Besonders interessant ist der Ver-
gleich des Kirchenbaus von John Dando Sedding,
dessen Thätigkeit bis zum Jahre 18g 1 reichte, mit
seinen Hospital- und Schulanlagen. Während er sich
für die erste Aufgabe orthodox gotischen Formen an-
bequemte, formte der moderne Zweck seine Korridore
und Krankensäle ganz neu und eigenartig. Aber das
sind in der Hauptsache, wie schon aus den angeführten
Jahreszahlen hervorgeht, Thaten, die in der Vergangen-
heit liegen. Diesen rückschauenden Charakter trägt
die englische Abteilung überhaupt in hohem Grade.
Einen Teil derselben nimmt die Ausstellung des
HERMANN BILLING, KARLSRUHE
UHR
Lebenswerkes von Walter Crane ein, das über Eng-
land hinaus so viel auf das Kunsthandwerk eingewirkt
hat. Heute stehen wir ihm schon historisch gegen-
über.
Neben Crane zeugen manche Orginalstücke von
der Arbeit des William Morris für die Veredelung der
Formen des täglichen Lebens. Drucke seiner Keimscott-
press, ein Wandteppich und die Wollfadenstickerei
einer Bettdecke. Daneben die Arbeiten derer, die sich
die Schüler dieser beiden Männer nennen, der Voysey,
L. F. Day, Aymer Vallance. Inschriften über den
Thüren verkünden stolz das Gründungsjahr der »Arts
and School of Handicraft« (1888), welche das früheste
und das Musterbeispiel für manche ähnliche Veran-
staltungen war, die in den letzten Jahren auf dem
HERMANN BILLINO, KARLSRUHE
BÜSTENSTÄNDER
bewegte plasti-
sche Gruppen
bereicherte.
Auch der mo-
derne Hausbau,
dem besondere
Rücksicht gewid-
met sein sollte,
war nur durch
einige Photogra-
phien und Plan-
zeichnungen
lückenhaft ver-
treten. Am mei-
sten war in der
englischen Ab-
teilung zu finden.
Hier zeigte das
Landhausmodell
von Lionell F.
Crane den mo-
dernen Cottage-
charakter mit aus-
giebigem , tief
heruntergehen-
dem Dach und
den gruppen-
weise geordneten
Fenstern in den
glatten Mauern,
welche die Form
und Lage der ver-
schiedenen Räu-
me aus der Aus-
senansichterraten
lassen. Photo-
graphien geben
eine Anschauung
von den Wand-
malereien von
Moira und Phi-
lipp Webb, sowie
von der Bauweise
des Norman
Shaw, welcher
schon vor zwei
und drei Jahr-
zehnten der englischen Architektur neue Anre-
gungen gab durch die Art, wie er die gotischen
Formen erfasste. Besonders interessant ist der Ver-
gleich des Kirchenbaus von John Dando Sedding,
dessen Thätigkeit bis zum Jahre 18g 1 reichte, mit
seinen Hospital- und Schulanlagen. Während er sich
für die erste Aufgabe orthodox gotischen Formen an-
bequemte, formte der moderne Zweck seine Korridore
und Krankensäle ganz neu und eigenartig. Aber das
sind in der Hauptsache, wie schon aus den angeführten
Jahreszahlen hervorgeht, Thaten, die in der Vergangen-
heit liegen. Diesen rückschauenden Charakter trägt
die englische Abteilung überhaupt in hohem Grade.
Einen Teil derselben nimmt die Ausstellung des
HERMANN BILLING, KARLSRUHE
UHR
Lebenswerkes von Walter Crane ein, das über Eng-
land hinaus so viel auf das Kunsthandwerk eingewirkt
hat. Heute stehen wir ihm schon historisch gegen-
über.
Neben Crane zeugen manche Orginalstücke von
der Arbeit des William Morris für die Veredelung der
Formen des täglichen Lebens. Drucke seiner Keimscott-
press, ein Wandteppich und die Wollfadenstickerei
einer Bettdecke. Daneben die Arbeiten derer, die sich
die Schüler dieser beiden Männer nennen, der Voysey,
L. F. Day, Aymer Vallance. Inschriften über den
Thüren verkünden stolz das Gründungsjahr der »Arts
and School of Handicraft« (1888), welche das früheste
und das Musterbeispiel für manche ähnliche Veran-
staltungen war, die in den letzten Jahren auf dem
HERMANN BILLINO, KARLSRUHE
BÜSTENSTÄNDER