12 ERSTE INTERNATIONALE AUSSTELLUNO FÜR MODERNE DEKORATIVE KUNST IN TURIN
Ges. gesch.
JUBILÄUM-KUNSTAUSSTELLUNG KARLSRUHE 1902
AUSSTELLUNGSRAUM UND MÖBELBESCHLÄGE
VON
PROFESSOR
MAX
LÄUGER
schleichender Panther und ähnliches. Der
Plastiker wird bis jetzt wohl selbst noch er-
staunt sein, wenn die Stücke aus dem Ofen
kommen, dessen Wirkungen er, wie es
scheint, noch nicht recht berechnen kann,
so dass ihm zusammenlaufende Glasur-
tropfen die Klarheit der Modellierung und
die Richtigkeit der Form gelegentlich beeinträchtigen.
Neben ihrem bekannten Genre pflegt die Rook-
wood-Potery in den letzten Jahren auch matte
Glasuren. Nun tritt sie zuerst in grösserem Masse
mit den so behandelten Vasen hervor, an denen die
Malerei keine Stelle mehr findet. Zum Teil recht
lebhaft gefärbte, geflammte Glasuren von ganz
stumpfer Oberfläche vertreten allein den
Dekor. Blauviolett und Gelbbraun gehen
verschwimmend eins in das andere über.
Die Oberflächenwirkung ist sehr nahe der-
jenigen der stumpfglasierten Thonwaren,
der Fabrik Grueby, verwandt, welche in
Turin dieselben Proben ihrer Erzeugnisse
wie in Paris sehen lässt.
Das Glas ist nicht so reichlich vertreten wie der
Thon. Und merkwürdigerweise sind gerade die
Gebrauchsgläser besonders spärlich zu finden. Haupt-
sächlich sind da die feinen, schlichten Kelche der
Arts and Crafts« mit den leicht gewundenen Stielen
und den aufgeschmolzenen Perlrosetten und Glasfäden.
Ges. gesch.
JUBILÄUM-KUNSTAUSSTELLUNG KARLSRUHE 1902
AUSSTELLUNGSRAUM UND MÖBELBESCHLÄGE
VON
PROFESSOR
MAX
LÄUGER
schleichender Panther und ähnliches. Der
Plastiker wird bis jetzt wohl selbst noch er-
staunt sein, wenn die Stücke aus dem Ofen
kommen, dessen Wirkungen er, wie es
scheint, noch nicht recht berechnen kann,
so dass ihm zusammenlaufende Glasur-
tropfen die Klarheit der Modellierung und
die Richtigkeit der Form gelegentlich beeinträchtigen.
Neben ihrem bekannten Genre pflegt die Rook-
wood-Potery in den letzten Jahren auch matte
Glasuren. Nun tritt sie zuerst in grösserem Masse
mit den so behandelten Vasen hervor, an denen die
Malerei keine Stelle mehr findet. Zum Teil recht
lebhaft gefärbte, geflammte Glasuren von ganz
stumpfer Oberfläche vertreten allein den
Dekor. Blauviolett und Gelbbraun gehen
verschwimmend eins in das andere über.
Die Oberflächenwirkung ist sehr nahe der-
jenigen der stumpfglasierten Thonwaren,
der Fabrik Grueby, verwandt, welche in
Turin dieselben Proben ihrer Erzeugnisse
wie in Paris sehen lässt.
Das Glas ist nicht so reichlich vertreten wie der
Thon. Und merkwürdigerweise sind gerade die
Gebrauchsgläser besonders spärlich zu finden. Haupt-
sächlich sind da die feinen, schlichten Kelche der
Arts and Crafts« mit den leicht gewundenen Stielen
und den aufgeschmolzenen Perlrosetten und Glasfäden.