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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 14.1903

DOI Artikel:
Leisching, Julius: Zur Frage der Wanderausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4359#0059

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ZUR FRAGE DER WANDERAUSSTELLUNGEN

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Räume betrat, in denen Professor Öder seine
prächtige Japan-Sammlung profanen Augen
enthüllte, wer es da bedauernd mitempfand,
wie stumpfsinnig die »gebildete« Menge
daran vorüber flutet und — wie recht sie
daran Unit, weil sie es eben nicht besser
versteht, der wird zugeben, dass die Aus-
stellungen meist vor blinden Augen spielen,
weil sie journalistisch viel zu schlecht oder
zum mindesten stets zu spät vorbereitet
sind.

Der engere Zusammenschluss verwandter
Museen wird auf diesem Gebiete also nicht
bloss zur Arbeitsverminderung ihrer Leiter,
zur Vermeidung unnötiger Auslagen, zur
immer grösseren Verbreitung zweckdien-
licher Dinge verhelfen, sondern zugleich auch
das Verständnis immer weiterer Kreise ver-
tiefen, indem es die Gemeinsamkeit der Be-
dürfnisse und Hoffnungen feststellt. Dieser
Zusammenschluss wird, wie dies in Oster-
reich bereits angestrebt wird, zu einem
systematischeren Verkehr der Anstalten unter-
einander, ihrer Leiter, ihrer Sammlungs-
schätze, ihrer Vortragskräfte, ihres Licht-
bildervorrates und dergleichen mehr führen
und damit erst recht den Beweis ihrer Be-
fähigung und Unentbehrlichkeit erbringen.
IULIUS LEISCHING (Briinn).

AUSSTELLUNG TURIN 1902, BAROMETER UND BERNSTEINSCHALE, ENTWORFEN VON O. M. WERNER,
AUSGEFÜHRT VON J. H. WERNER, HOFJUWELIER, BERLIN

man kurzweg die schlechte Vorbereitung des
Publikums aller Orten für derartige Veranstal-
tungen nennen könnte. Der Verband österreichischer
Kunstgewerbemuseen gab deshalb schon 1900 so-
wohl für die Ausstellung von Naturstudien der
Wiener Gesellschaft der Kunstfreunde ein Schrift-
chen »Zur Pflege des Dilettantismus in Öster-
reich« wie dann auch anlässlich seiner ungemein
reichhaltigen Medaillenausstellung auf gemein-
same Kosten einen umfangreichen Katalog mit
längerer Einleitung heraus, welche die Geschichte
und Technik der Medaille behandelt. In der Er-
kenntnis aber, dass bei manchen Vorführungen,
wie etwa jener der japanischen Originalfarben-
holzschnitte, der beste Katalog allein nichts nützt,
ging der Verband darüber noch hinaus durch
seinen diesjährigen Beschluss, in Zukunft jeder
gemeinsamen Veranstaltung durch entsprechende,
auch im Sonderabdruck erscheinende Veröffent-
lichungen der Verbandszeitschrift thatkräftig zu
präludieren. Wer etwa in der Düsseldorfer Aus-
stellung die stets verödeten, thunlichst gemiedenen
 
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