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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 14.1903

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Kleine Mitteilungen
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KLEINE MITTEILUNGEN

57

AUSSTELLUNG TURIN 1902,

SCHMUCK, ENTWORFEN VON

O. M. WERNER,

AUSGEFÜHRT VON J. H.

WERNER, HOFJUWELIER,

BERLIN

Räume und Dekorationen sind ge
schaffen worden, in denen über 160
Berliner Aussteller aus allen kunst-
gewerblichen Zweigen höchst beach-
tenswerte Proben ihresKönnens zeigen1).

E. Fl.

HAMBURG. Am 9. Oktober hat sich unter den
in Hamburg lebenden Bildhauern ein Bild-
hauer-Künstler-Verein zu Hamburg« gebildet,
der sich die Förderung und Mehrung künstlerischer
Interessen zur Aufgabe macht. Den Vorsitz hat Otto
Dobbertin übernommen. —r

STUTTGART. Die Vereinigung des Württem-
bergischen Kunstgewerbevereins und des Vereins
für dekorative Kunst und Kunstgewerbe. Über
die Gründe, welche diese Vereinigung herbeigeführt
haben, entnehmen wir den >Mitteilungen des Württem-
bergischen Kunstgewerbevereins« in Stuttgart folgen-
des: Der Württembergische Kunstgewerbeverein, der
im Jahre 1876 gegründet worden ist, hat im Jahre
1806 seine letzte grosse Veranstaltung in Gestalt
der kunstgewerblichen Ausstellung abgehalten, durch
welche der Neubau des Landesgewerbemuseums ein-
geweiht wurde. Unter den Erzeugnissen des württem-
bergischen Kunstfleisses, die damals zu Schau ge-
stellt wurden, war noch nichts zu finden von der
Bewegung, die gerade damals anfing das Kunst-
handwerk in neue Bahnen, zu neuen Zielen zu leiten.
Dieser neuen Bewegung, die München, Dresden, Darm-
stadt ergriffen hatte, standen auch die württem-
bergischen Kunsthandwerker frühzeitig sympathisch
gegenüber und arbeiteten viel nach Entwürfen aus-

1) Wir werden einen ausführlichen von Abbildungen
begleiteten Bericht in einem der nächsten Hefte unseres
Blattes bringen. Die Redaktion.

wärtiger, moderner Künstler, zumal
auch der König durch Berufung von
Karlsruher Künstlern an die: [Stutt-
garter Akademie seiner Neigung für
die neue Kunst Ausdruck verlieh.
Der Kunstgewerbeverein förderte die
Bekanntschaft mit dieser Kunst durch Vorträge, Aus-
stellungen und Preisausschreiben, überliess aber die
weitere Fürsorge dem im Jahre 1900 gegründeten
»Verein für dekorative Kunst und Kunstgewerbe«,
der, durch Traditionen nicht verpflichtet, sich sofort
entschieden auf neuzeitlichen Boden stellte und. in
einer neu gegründeten Zeitschrift seine Absichten
klarzulegen versuchte. Fehlte nun dem Kunstgewerbe-
verein die Mitarbeit vieler Künstler, so hatte der
neue Verein nicht genügende Fühlung mit der Mehrzahl
der Kunsthandwerker; es konnte also nur durch eine
Vereinigung beider Vereine den nebeneinander arbeiten-
den Gruppen geholfen und eine fruchtbare Thätigkeit
entfaltet werden. Im Januar 1902 konnte die erste
gemeinschaftliche Hauptversammlung stattfinden. Der
jetzige »Württembergische Kunstgewerbeverein«, der
den »Verein für dekorative Kunst und Kunstgewerbe«
in sich aufgenommen hat, bildet nunmehr eine Ver-
einigung, in welcher alle Künstler, Kunsthandwerker,
Kunstindustrielle und eine grosse Zahl von Männern
sich zu erfolgreichem Wirken für künstlerische Be-
strebungen zusammengefunden haben. Die Ziele, die
sich der Verein gesteckt hat, sollen nicht in grossen
Programmen und tönenden Reden über Kunst und
Kunsthandwerk gesucht werden, sondern in praktischer
Thätigkeit, in der Ausnützung der vorhandenen Kräfte
und in weitgehender künstlerischer Beeinflussung der-
selben. Der Verein wird sich angelegen sein lassen,
die Bestrebungen der königlichen Versuchswerkstätten
mit Verständnis zu fördern, durch Vorträge und
häufige Zusammenkünfte ständige Fühlung unter seinen
 
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