KLEINE MITTEILUNGEN
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stalteten wechselnden kunstgewerblichen Ausstellungen
verschiedener Art nebst der fleissigen Benutzung der
ungefähr 4000 Blatt umfassenden Vorbildersammlung
des Vereins beweisen, wie der Verein das Streben
nach Weiterbildung seiner Mitglieder stets in richtiger
Weise zu unterstützen verstanden hat. So darf der
Verein für diese Förderung des Kunsthandwerks all-
seitiger Anerkennung und reichsten Dankes gewiss
sein und hoffnungsvoll das neue Vierteljahrhundert
segensreicher Arbeit beginnen. —r
WETTBEWERBE
BERLIN. In dem Preisausschreiben um Entwürfe
für ein Verlagssignet, aus-
geschrieben von der Ver-
lagsanstalt Karl Koch-Kraus, er-
hielten den I. Preis (50 Mark)
Oskar Model in Offenburg i. B.,
den II. Preis (25 Mark) A. Eck-
hardt in Berlin. -u-
NÜRNBERG. Preisausschrei-
ben für Entwürfe zu Innen-
plakaten für Apollo- und
Intimusbleistifte, ausgeschrieben
von der Bleistiftfabrik vorm.
Johann Faber A.-G. Die Aus-
führung der Entwürfe bleibt nach
jeder Richtung hin der Phan-
tasie der Künstler überlassen.
Hervorzuheben sind die Bleistift-
namen »Apollo« und »Intimus«,
entweder einzeln oder zusammen,
jedoch stets in Verbindung mit
dem Namen und der Schutzmarke
der ausschreibenden Firma. Aus-
gesetzt sind drei Preise von 1200,
800 und 500 Mark. Nicht prä-
miierte Entwürfe kann die Firma
für je 100 Mark erwerben. Das
Preisrichteramt haben übernom-
men die Herren: die Professoren
L. Herterich, Emanuel Seidl und
Julius Diez in München, Frei-
herr A. von Perfall in Schliersee
und Ernst Faber in Nürnberg.
Einzusenden bis zum 31. Januar
schreibende Firma.
P'
VERGOLDETE BRONZESTATUETTE
»ZUR EISBAHN« VON BILDHAUER
MARTIN SCHAUSS, BERLIN
1003 an die aus-
-u-
SINZIG. In dem Wettbewerb um Muster für
Fussböden, ausgeschrieben von der Sinziger
Mosaikplatten- und Thonwarenfabrik, erhielten
die beiden ersten Preise (je 200 Mark) die Architekten
Martin Mayr in Stuttgart und L. Pfaffendorf in Köln,
die beiden zweiten (je 150 Mark) die Architekten
Karl Prahl in Hamburg und Karl Albermann in
Aachen, die beiden dritten Preise (je 100 Mark) die
Architekten Carlo Zimmer in Darmstadt und K. S. Knoch
in Oybin bei Zittau. -u-
VERSCHIEDENES
ARIS. Eine der jüngsten Nummern von »Art
et Decoration« enthält eine Mitteilung über die
in Aussicht genommene Errichtung eines Pariser
Verkaufslagers der französischen Staatsmanufakturen,
die sehr deutlich die grosse Verschiedenheit der in
Deutschland und in Frankreich herrschenden An-
schauungen in Bezug auf den Vertrieb der Erzeug-
nisse von Staatsmanufakturen zeigt. Der in Frank-
reich ganz allgemein eingenommene, vom Verfasser
der besagten Mitteilung unbedingt geteilte Standpunkt,
jeden irgendwie gearteten geschäftlichen Betrieb seitens
der Staatsmanufakturen schroff abzulehnen, erklärt
sich wohl zu einem grossen Teile daraus, dass dort
der Staat selbst seine Manufak-
turen fortdauernd mit Aufträgen
für staatliche Geschenke, für
Ehrenpreise, für die Ausstattung
von öffentlichen Gebäuden oder
von Dienstwohnungen hoher Be-
amter und dergleichen mehr
reichlich versehen hält. In Deutsch-
land gehört ein derartiger Fall
bekanntlich zu den äussersten
Seltenheiten, so dass die hiesigen
Staatsmanufakturen auf den Ab-
satz ihrer Erzeugnisse an das
grosse Publikum angewiesen sind.
Die Mitteilung in »Art et
Decoration« lautet:
Der durch gewisse Personen
dienstbeflissen unterstützte Plan,
auf den Boulevards ein Verkaufs-
lager für die Staatsmanufakturen
zu errichten, in welchem die Er-
zeugnisse von Sevres, der Gobe-
lins, der Münze (Medaillen, Ge-
töns), der Kupferstecherei des
Louvre (Stiche) unmittelbar an
das Publikum verkauft werden
sollen, begegnet in Paris manchem
Widerstände.
Dieser Widerstand äussert
sich in höflich gehaltenen Vor-
stellungen an die in der Sache
zuständigen Minister der schönen
Künste, des Handels und der
Finanzen, sowie an die Budgetkommission der
Deputiertenkammer von Seiten von Interessenten-
gruppen, die sich in ihren Rechten durch den Ver-
such beeinträchtigt sehen, Geschäfte unmittelbar zwi-
schen dem Staat und dem Publikum abzuschliessen.
Und in der That ist die Gewerbesteuer doch kein
wesenloses Etwas.
Die Vertreter der Interessenten sind die Pariser
Handelskammer sowie eine Reihe von Syndikats-
kammern, und zwar der Juweliere und Goldschmiede,
aus dem Baugewerbe, den Textilindustrien, der Bronze-
fabrikation, der keramischen und Glas-Industrien und
andere mehr. Einzelne Syndikatskammern in den
12*
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stalteten wechselnden kunstgewerblichen Ausstellungen
verschiedener Art nebst der fleissigen Benutzung der
ungefähr 4000 Blatt umfassenden Vorbildersammlung
des Vereins beweisen, wie der Verein das Streben
nach Weiterbildung seiner Mitglieder stets in richtiger
Weise zu unterstützen verstanden hat. So darf der
Verein für diese Förderung des Kunsthandwerks all-
seitiger Anerkennung und reichsten Dankes gewiss
sein und hoffnungsvoll das neue Vierteljahrhundert
segensreicher Arbeit beginnen. —r
WETTBEWERBE
BERLIN. In dem Preisausschreiben um Entwürfe
für ein Verlagssignet, aus-
geschrieben von der Ver-
lagsanstalt Karl Koch-Kraus, er-
hielten den I. Preis (50 Mark)
Oskar Model in Offenburg i. B.,
den II. Preis (25 Mark) A. Eck-
hardt in Berlin. -u-
NÜRNBERG. Preisausschrei-
ben für Entwürfe zu Innen-
plakaten für Apollo- und
Intimusbleistifte, ausgeschrieben
von der Bleistiftfabrik vorm.
Johann Faber A.-G. Die Aus-
führung der Entwürfe bleibt nach
jeder Richtung hin der Phan-
tasie der Künstler überlassen.
Hervorzuheben sind die Bleistift-
namen »Apollo« und »Intimus«,
entweder einzeln oder zusammen,
jedoch stets in Verbindung mit
dem Namen und der Schutzmarke
der ausschreibenden Firma. Aus-
gesetzt sind drei Preise von 1200,
800 und 500 Mark. Nicht prä-
miierte Entwürfe kann die Firma
für je 100 Mark erwerben. Das
Preisrichteramt haben übernom-
men die Herren: die Professoren
L. Herterich, Emanuel Seidl und
Julius Diez in München, Frei-
herr A. von Perfall in Schliersee
und Ernst Faber in Nürnberg.
Einzusenden bis zum 31. Januar
schreibende Firma.
P'
VERGOLDETE BRONZESTATUETTE
»ZUR EISBAHN« VON BILDHAUER
MARTIN SCHAUSS, BERLIN
1003 an die aus-
-u-
SINZIG. In dem Wettbewerb um Muster für
Fussböden, ausgeschrieben von der Sinziger
Mosaikplatten- und Thonwarenfabrik, erhielten
die beiden ersten Preise (je 200 Mark) die Architekten
Martin Mayr in Stuttgart und L. Pfaffendorf in Köln,
die beiden zweiten (je 150 Mark) die Architekten
Karl Prahl in Hamburg und Karl Albermann in
Aachen, die beiden dritten Preise (je 100 Mark) die
Architekten Carlo Zimmer in Darmstadt und K. S. Knoch
in Oybin bei Zittau. -u-
VERSCHIEDENES
ARIS. Eine der jüngsten Nummern von »Art
et Decoration« enthält eine Mitteilung über die
in Aussicht genommene Errichtung eines Pariser
Verkaufslagers der französischen Staatsmanufakturen,
die sehr deutlich die grosse Verschiedenheit der in
Deutschland und in Frankreich herrschenden An-
schauungen in Bezug auf den Vertrieb der Erzeug-
nisse von Staatsmanufakturen zeigt. Der in Frank-
reich ganz allgemein eingenommene, vom Verfasser
der besagten Mitteilung unbedingt geteilte Standpunkt,
jeden irgendwie gearteten geschäftlichen Betrieb seitens
der Staatsmanufakturen schroff abzulehnen, erklärt
sich wohl zu einem grossen Teile daraus, dass dort
der Staat selbst seine Manufak-
turen fortdauernd mit Aufträgen
für staatliche Geschenke, für
Ehrenpreise, für die Ausstattung
von öffentlichen Gebäuden oder
von Dienstwohnungen hoher Be-
amter und dergleichen mehr
reichlich versehen hält. In Deutsch-
land gehört ein derartiger Fall
bekanntlich zu den äussersten
Seltenheiten, so dass die hiesigen
Staatsmanufakturen auf den Ab-
satz ihrer Erzeugnisse an das
grosse Publikum angewiesen sind.
Die Mitteilung in »Art et
Decoration« lautet:
Der durch gewisse Personen
dienstbeflissen unterstützte Plan,
auf den Boulevards ein Verkaufs-
lager für die Staatsmanufakturen
zu errichten, in welchem die Er-
zeugnisse von Sevres, der Gobe-
lins, der Münze (Medaillen, Ge-
töns), der Kupferstecherei des
Louvre (Stiche) unmittelbar an
das Publikum verkauft werden
sollen, begegnet in Paris manchem
Widerstände.
Dieser Widerstand äussert
sich in höflich gehaltenen Vor-
stellungen an die in der Sache
zuständigen Minister der schönen
Künste, des Handels und der
Finanzen, sowie an die Budgetkommission der
Deputiertenkammer von Seiten von Interessenten-
gruppen, die sich in ihren Rechten durch den Ver-
such beeinträchtigt sehen, Geschäfte unmittelbar zwi-
schen dem Staat und dem Publikum abzuschliessen.
Und in der That ist die Gewerbesteuer doch kein
wesenloses Etwas.
Die Vertreter der Interessenten sind die Pariser
Handelskammer sowie eine Reihe von Syndikats-
kammern, und zwar der Juweliere und Goldschmiede,
aus dem Baugewerbe, den Textilindustrien, der Bronze-
fabrikation, der keramischen und Glas-Industrien und
andere mehr. Einzelne Syndikatskammern in den
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