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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 14.1903

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4359#0174

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KLEINE MITTEILUNGEN

von abgetönter Färbung. Die Blumen- und Frucht-
schalen wurden innen matt vergoldet, die Fussorna-
mente sehr sorgfältig ziseliert, ausserdem erhielten
die Fussreifen besonderen Schmuck durch wolkige,
blaue, von Fräulein D. Kellner gefertigte Email-
platten. Die Arbeit fand als sehr gediegene Leistung
der Firma Henniger & Co. auf der Ausstellung all-
seitige Anerkennung.

Das in diesem Hefte abgebildete Portal war auf
der Düsseldorfer Ausstellung des letzten Jahres aus-
gestellt und brachte der Kunstschmiedewerkstätte von
Ernst Füssmann & Cie. in Essen die »Staatsauszeich-
nung« ein. Einen Begriff von dem Umfang der
bewältigten Arbeit erhält man aus folgenden An-
gaben. Das Portal wog bei einer Breite von 7,60 m
und einer Höhe von 6,30 m rund 7000 kg und
war in Eisen geschmiedet, während die Schlangen,
die Eulen, das Becken, der Frauenkopf mit Strahlen-
kranz und das Firmenschild in Bronze getrieben und
schwach oxydiert wurden.
Der Entwurf zu dieser
Arbeit rührt von Karl Wein-
hold, Essen-Ruhr her, der
auch die Modelle für die
Hauptteile seines Entwurfs
lieferte, nach denen die voll-
plastischen Teile getrieben

TATELAUFSATZGAR-

NITUR NACH ENTWURF

VON BILDHAUER

A. JAMAER, AUS-

wurden. Mit den zwei symmetrischen Gruppen, ein
Drache im Kampfe mit einer auf einem Ambos
liegenden Schlange, wollte der Künstler den Sieg der
physischen Kraft und Intelligenz über das zähe,
glühende Schmiedeeisen darstellen, die nach oben
überrankenden Feuerflammen sollen als Symbol der
Glut, des Hauptelementes für Schmiedeeisen gelten,
die in den Thorpfeilern sitzenden Hunde sollen die
sprungbereiten Wächter am Tage, die stilisierten Kater
als Pfeilerbekrönung die lichtspendenden Wächter bei
Nacht symbolisieren, die Eulen als Symbole des
Lebensernstes und der Geistesarbeit hinter ver-
schlossenen Thoren dienen.

In Heft 5 (Februarheft), Seite 98 ist eine von
Architekt Albin Müller entworfene Toilette abgebildet,
welche von den Kunstgewerblichen Werkstätten in
Dresden, nicht wie wir berichtigend bemerken, von
den Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst, aus-
geführt wurde. Da die Firma inzwischen aufgelöst

und von Herrn Theophil
Müller in die Werkstätten
für deutschen Hausrat um-
gestaltet wurde, so geben
wir auch hiervon auf
Wunsch der genannten Firma
unseren Lesern Kenntnis.

GEFÜHRT IN DER
FABRIK VON NEUSILBER-
WAREN VON HENNIGER
& CO., BERLIN

Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor Karl Hoffacker, Karlsruhe i. B., Moltkestrasse 13.

Druck von Ernst Hedrich Nachf., o. m. b. h., Leipzig.
 
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