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KLEINE MITTEILUNGEN
Jahren zur Ausführung kamen. Naturgemäss ist die
formale Behandlung hier an gewisse Bedingungen
geknüpft, die der Künstler nicht ändern kann. Pro-
fessor E. Döpler d. j. hat alle diese Arbeiten ent-
worfen, bei deren Ausführung der Kaiser besonderen
Wert auf sorgfältigste Arbeit legte, so dass weder an
Material noch Zeit irgend welche Kosten gespart wurden.
Ausser den abgebildeten Pauken und Paukenfahnen hat
der Künstler noch viele andere Prunkstücke entworfen,
Fahnenbänder, Trompetenfahnen, die beiderseitig gleich
gestickt sein müssen, die Dekore der preussischen,
sächsischen und württembergischen Feldgeschützrohre
und der preussischen Feldhaubitzen, endlich Ehren-
degen und ähnliche militärische Prunkstücke mehr.
Die Ausführung der Stickereien lag meist in den Händen
der Firma Bessert-Nettelbeck, von Frau v. Wedel, Fräu-
lein Seliger und für Metallarbeiten von Prof. O. Roh-
loff, sowie bei den Geschützen in den Händen des
Krupp'schen Werkes in Essen. Bei den Pauken hat
der Künstler veranlasst, dass die Ausgestaltung der
silbernen Pauken viel einfacher gehalten wurde als
früher, da man ja nie im Gebrauche etwas von den
Pauken sieht, die ja von den Fahnen ganz bedeckt
sind. Diese Paukenfahnen sind fast immer in den
Farben des Regiments gehalten, dem die Pauken ver-
liehen werden. Bei der auf Seite 175 abgebil-
deten Fahne ist der Samtgrundton orangefarbig ge-
halten, während die Griffe und deren Halter an der
Pauke Motive aus der Kette des goldenen Fliesses
(Stahl und Feuerstein) zeigen. Bei der auf Seite 174
abgebildeten Pauke sind preussische Adlerköpfe als
Schraubenhalter angewandt.
Zu dem in diesem Heft abgebildeten Wandschirm
(S. 170) und Blumentisch (S. 173) ist zu bemerken,
dass dieselben von den Werkstätten für deutschen Haus-
rat, Teophil Müller in Dresden, ausgeführt wurden.
— Die auf Seite 178 abgebildete Gedenktafel wurde
dem Grossherzog von Baden aus Anlass des fünfzig-
jährigen Regierungsjubiläums von den Beamten der
deutschen Reichspost- und Telegraphenverwaltung im
Grossherzogtum Baden gewidmet. Der Entwurf zu
diesem Ehrengeschenk rührt vom Direktor der Karls-
ruher Kunstgewerbeschule, Professor Hoffacker, her,
die Holzbildhauerarbeit des Rahmens, der in grau-
grünlich gebeiztem Eichenholz ausgeführt wurde, von
Bildhauer Anth. Das Füllungsband des Rahmens
war in Thuja mit eingelegten Silberlinien hergestellt.
Die Schrifttafel, in patiniertem Kupfer von Professor
Schmid in Pforzheim getrieben, war durch silber-
getriebene, mit Halbedelsteinen verzierte Spangen am
Holzrahmen festgehalten. Die eigentliche, auf Perga-
ment geschriebene Adresse ruhte in einer silber-
getriebenen, durch an Charnieren bewegliche Silber-
spangen festgehaltenen Kapsel, welche auf einem am
unteren Ende des Rahmens hervortretenden Holz-
konsol mit silbergetriebenen Verzierungen ruhte. Die
Wappen der Städte Karlsruhe und Konstanz, dem
Sitze der Oberpostdirektionen, wie das badische
Wappen, waren in Silber getrieben frei aufgelegt, mit
Email in den heraldischen Farben versehen und zum
Teil vergoldet. Ebenso lagen rechts und links kreis-
runde silberne Plaketten mit den Jahreszahlen der
Einführung der badischen und der Reichspost auf.
Sämtliche Silbertreibarbeiten waren mit Gold leicht
ausgewischt und belebt. Die Grösse der Gedenktafel
betrug bei 50 cm Breite 95 cm Höhe. —r
BERICHTIGUNG
In Heft 7 (Aprilheft) muss es Seite 136 statt
Karl Ludwig — Hugo Ludwig heissen.
ENTWURF ZU EINEM ABREISSKALENDER VON HERM. RADZIG-RADZYK, BERLIN
Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor Karl Hoffacker, Karlsruhe i. B., Moltkestrasse 13.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., o. m. b. h., Leipzig.
KLEINE MITTEILUNGEN
Jahren zur Ausführung kamen. Naturgemäss ist die
formale Behandlung hier an gewisse Bedingungen
geknüpft, die der Künstler nicht ändern kann. Pro-
fessor E. Döpler d. j. hat alle diese Arbeiten ent-
worfen, bei deren Ausführung der Kaiser besonderen
Wert auf sorgfältigste Arbeit legte, so dass weder an
Material noch Zeit irgend welche Kosten gespart wurden.
Ausser den abgebildeten Pauken und Paukenfahnen hat
der Künstler noch viele andere Prunkstücke entworfen,
Fahnenbänder, Trompetenfahnen, die beiderseitig gleich
gestickt sein müssen, die Dekore der preussischen,
sächsischen und württembergischen Feldgeschützrohre
und der preussischen Feldhaubitzen, endlich Ehren-
degen und ähnliche militärische Prunkstücke mehr.
Die Ausführung der Stickereien lag meist in den Händen
der Firma Bessert-Nettelbeck, von Frau v. Wedel, Fräu-
lein Seliger und für Metallarbeiten von Prof. O. Roh-
loff, sowie bei den Geschützen in den Händen des
Krupp'schen Werkes in Essen. Bei den Pauken hat
der Künstler veranlasst, dass die Ausgestaltung der
silbernen Pauken viel einfacher gehalten wurde als
früher, da man ja nie im Gebrauche etwas von den
Pauken sieht, die ja von den Fahnen ganz bedeckt
sind. Diese Paukenfahnen sind fast immer in den
Farben des Regiments gehalten, dem die Pauken ver-
liehen werden. Bei der auf Seite 175 abgebil-
deten Fahne ist der Samtgrundton orangefarbig ge-
halten, während die Griffe und deren Halter an der
Pauke Motive aus der Kette des goldenen Fliesses
(Stahl und Feuerstein) zeigen. Bei der auf Seite 174
abgebildeten Pauke sind preussische Adlerköpfe als
Schraubenhalter angewandt.
Zu dem in diesem Heft abgebildeten Wandschirm
(S. 170) und Blumentisch (S. 173) ist zu bemerken,
dass dieselben von den Werkstätten für deutschen Haus-
rat, Teophil Müller in Dresden, ausgeführt wurden.
— Die auf Seite 178 abgebildete Gedenktafel wurde
dem Grossherzog von Baden aus Anlass des fünfzig-
jährigen Regierungsjubiläums von den Beamten der
deutschen Reichspost- und Telegraphenverwaltung im
Grossherzogtum Baden gewidmet. Der Entwurf zu
diesem Ehrengeschenk rührt vom Direktor der Karls-
ruher Kunstgewerbeschule, Professor Hoffacker, her,
die Holzbildhauerarbeit des Rahmens, der in grau-
grünlich gebeiztem Eichenholz ausgeführt wurde, von
Bildhauer Anth. Das Füllungsband des Rahmens
war in Thuja mit eingelegten Silberlinien hergestellt.
Die Schrifttafel, in patiniertem Kupfer von Professor
Schmid in Pforzheim getrieben, war durch silber-
getriebene, mit Halbedelsteinen verzierte Spangen am
Holzrahmen festgehalten. Die eigentliche, auf Perga-
ment geschriebene Adresse ruhte in einer silber-
getriebenen, durch an Charnieren bewegliche Silber-
spangen festgehaltenen Kapsel, welche auf einem am
unteren Ende des Rahmens hervortretenden Holz-
konsol mit silbergetriebenen Verzierungen ruhte. Die
Wappen der Städte Karlsruhe und Konstanz, dem
Sitze der Oberpostdirektionen, wie das badische
Wappen, waren in Silber getrieben frei aufgelegt, mit
Email in den heraldischen Farben versehen und zum
Teil vergoldet. Ebenso lagen rechts und links kreis-
runde silberne Plaketten mit den Jahreszahlen der
Einführung der badischen und der Reichspost auf.
Sämtliche Silbertreibarbeiten waren mit Gold leicht
ausgewischt und belebt. Die Grösse der Gedenktafel
betrug bei 50 cm Breite 95 cm Höhe. —r
BERICHTIGUNG
In Heft 7 (Aprilheft) muss es Seite 136 statt
Karl Ludwig — Hugo Ludwig heissen.
ENTWURF ZU EINEM ABREISSKALENDER VON HERM. RADZIG-RADZYK, BERLIN
Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor Karl Hoffacker, Karlsruhe i. B., Moltkestrasse 13.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., o. m. b. h., Leipzig.