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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 12,2.1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.7958#0439

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„De Gefangene, den ick gefangen hebb,
De is mir worden suer
Lfe ligt tom valkensteen in dem torn
Darin sal he verfulen."

,Ei so wolt ick, dat ick enen Zelter hett
Un alle Iungfroun rieden,

So wolt ick mit Heren van valkensteen
Um min fien Lefken^ striedenl'

„V nee, o nee, mine Iungfrou zartl
Des möst ick dregen Tchanne^;

Nemt ji jue Lefken wal bi de kjand,
Trektju met ut dem Lanne!"

,Da ick it nu nich hen° seggen kan
Da will ick to hen singen:

Dat ick de kjeren van valkensteen
Mit minen word kont twingen/


Wir bringen das Stück, das einen gut nüancierten Vortrag verlangt
(der rauhe aber ritterliche Herr und das beherzte Mädchen müssen im Ton
rvohl auseinandergehalten rverden) nicht nur um seiner selbst willen, sondern
auch, um die Freude an mundartlichem Sang zu beleben und die Teilnahme
für den allzufrüh geschiedenen Martin Plüddemann, aus dessen Nachlaß kürz-
lich drei noch zu besprechende Hefte Balladen herauskamen, wach zu haltcn.
— Zu dem Kärntner Liede vergleiche man auch noch den besonderen Hinweis
in unserer Rundschau. — Das Schubertsche Menuett cndlich möge unsere
musikalischen Leser niit Nachdruck auf die im allgemei"'" ooniHi-biotpn

Sonaten dieses Meisters aufmerksam machen. Es ge>^
in mancher „Auswahl" Schubertscher Klavierwerke
werden. i Eine neue vollständige instruktive Ausgabc ^7
eben im Litolffschen Verlage zu Braunschweig.)

„klassisch", das Trio aber mutet ganz meistersingerli ^ oi
dort „tönend bewegte Form", hier „Ausdruck". Und ^
schiedene Welten der Kunst in sich schließonde köstliche
Abschluß dieses Jahrgangs und als gutes Vorzeichen s ^ U

Nun ist der erste Jahrgang herum, seit der ^
mit auf den Tisch legt. Die Leser werden sich mam^ o
verwundert und manchmal wohl auch verslimmt o
wenn sie diese Bilder einzeln besahen. Jetzt aber, i
sammen liegt, werden sie uns mindestens d as Zeug ^
sind nicht vom Zufall ausgesucht worden. Unser
nicht der Zufall war, hat sich schon lange darauf ge D-
schluß nur ein Blatt beizulegen, aber dafür dieses
Kunst, das eine der edelsten Perlen in Frankreichs sl^

Holbeins Erasmus-Bildnis. Nur ein Blatt gebc ^

„hielte" sich neben diesem und, anderseits, störte ^—
wird schon das nächste Heft ausgleichen.

Das Bildnis also eines Gelehrten. Es ist g ^ ^
werk darauf, um es als solches zu kennzeichnen: voi ^
zu die Gelehrtentracht und Papier und Feder, wie v
hang im Hintergrunde und die vornehmen Ringe c
darauf genügen, datz dieser Gelehrte ein Freund des ^
in der Komposition des Bildes, wie tiefste Ruhe im ^
weilt. Aber wie scheint es von seinem Hirne her du ^—
gleich auch da vor dem ersten Blick alles nur tiefstc
nicht aus der kecklichen Nase des „feincn Männlei ^ ^

' sauer; Sinn: der hat mir viele Mühe gei
liebchen. ^ Drob müßt ich tragen Schande.

" ^ieht. ^

- -us


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