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https://doi.org/10.11588/diglit.15258#0156
1Z6 Ein Besuch bei Herrn B'enazet in Baden.
de Paris abzusteigen und ein gutes Diner einzunehmen." — Die Rech-
nung leuchtete mir ein, ich wollte, seinem Beispiele folgend, gleichfalls
10 fl. wagen, um 60 zu gewinnen.
Jn Baden angelangt stiegen wir im Hotel de Franee ab, ver-
abschiedeten uns von dem Herrn, der uns mitgenommen hatte, legten
unsere Reisetäschchen im Gasthof ab und eilten, um nicht unsere Zeit
nutzlos zu verlieren, sofort zu den Spielsälen. Da ich vom Spiele
nichts verstand, händigte ich Antonin meine 10 fl. ein, und bat ihn,
für mich zu spielen. Er beabsichtigte, zuerst mit den seinigen und
hierauf mit den meinigen um Fortunas Gunst zu werben, — nur dem
Wagenden winkt das Glück!
Wir gingen zunächst zu den Karten und Antonin verfolgte den
Gang des Ronge et noir mit aufmerksamen Blicken. Eine Zeit lang
kam mit merkwürdiger Regelmäßigkeit Schwarz heraus, weshalb
mein Freund es für geraten hielt, da endlich wieder Rot kommen
mußte, auf diese Farbe zu setzen, aber er rechnete falsch, und plötz-
lich fragte er mich, ob ich noch gesonnen sei, mein Glück zu ver-
snchen, seine 10 fl. seien dahin und meine an der Reihe. Bei
dem aufregenden Klang der Münzen hatte der Spielteufel mich ganz
gefangen und ich erwiderte rasch: „Gewiß, aber setzen wir auf Schwarz,
denn schwarz ist die Grundfarbe unsrer Schwabenmützen, und bringt
uns sicher Glück." — Jn der That, im Nn hatte ich 40 sl. gewonnen.
Durch den Verlust Antonins gewitzigt, schlug ich ihm vor, das Spiel
abzubrechen und mit einer Spazierfahrt in nächster Umgebung der
Stadt vorlieb zu nehmen. — Entrüstet verwies er mir meine Schwäche
und wandte sich mit dem Rufe: Onssnn nnU nillilU, zur
Roulette in dem anstoßenden Saal. Hier teilte er die 40 fl. in zwei
Häufchen, setzte sie auf die höchsten Ziffern, der Würfel rollte und
der Kroupier strich beide ein. — Unmutig führte ich Antonin zu
Rouge et noir zurück, wo meine zehn Gulden den verschwundenen
eiligst nachflogen, obwohl ich aufs neue der Grnndfarbe nnserer
Mützen vertrante.
Sehr verstimmt kehrte ich mit Antonin in den Gasthof zurück
und setzte mich mit ihm an die Mittagstafel, aber mir mnndete weder
Speise noch Trank. Jn meinen Ohren hallte es unablässig: „Ns8-
de Paris abzusteigen und ein gutes Diner einzunehmen." — Die Rech-
nung leuchtete mir ein, ich wollte, seinem Beispiele folgend, gleichfalls
10 fl. wagen, um 60 zu gewinnen.
Jn Baden angelangt stiegen wir im Hotel de Franee ab, ver-
abschiedeten uns von dem Herrn, der uns mitgenommen hatte, legten
unsere Reisetäschchen im Gasthof ab und eilten, um nicht unsere Zeit
nutzlos zu verlieren, sofort zu den Spielsälen. Da ich vom Spiele
nichts verstand, händigte ich Antonin meine 10 fl. ein, und bat ihn,
für mich zu spielen. Er beabsichtigte, zuerst mit den seinigen und
hierauf mit den meinigen um Fortunas Gunst zu werben, — nur dem
Wagenden winkt das Glück!
Wir gingen zunächst zu den Karten und Antonin verfolgte den
Gang des Ronge et noir mit aufmerksamen Blicken. Eine Zeit lang
kam mit merkwürdiger Regelmäßigkeit Schwarz heraus, weshalb
mein Freund es für geraten hielt, da endlich wieder Rot kommen
mußte, auf diese Farbe zu setzen, aber er rechnete falsch, und plötz-
lich fragte er mich, ob ich noch gesonnen sei, mein Glück zu ver-
snchen, seine 10 fl. seien dahin und meine an der Reihe. Bei
dem aufregenden Klang der Münzen hatte der Spielteufel mich ganz
gefangen und ich erwiderte rasch: „Gewiß, aber setzen wir auf Schwarz,
denn schwarz ist die Grundfarbe unsrer Schwabenmützen, und bringt
uns sicher Glück." — Jn der That, im Nn hatte ich 40 sl. gewonnen.
Durch den Verlust Antonins gewitzigt, schlug ich ihm vor, das Spiel
abzubrechen und mit einer Spazierfahrt in nächster Umgebung der
Stadt vorlieb zu nehmen. — Entrüstet verwies er mir meine Schwäche
und wandte sich mit dem Rufe: Onssnn nnU nillilU, zur
Roulette in dem anstoßenden Saal. Hier teilte er die 40 fl. in zwei
Häufchen, setzte sie auf die höchsten Ziffern, der Würfel rollte und
der Kroupier strich beide ein. — Unmutig führte ich Antonin zu
Rouge et noir zurück, wo meine zehn Gulden den verschwundenen
eiligst nachflogen, obwohl ich aufs neue der Grnndfarbe nnserer
Mützen vertrante.
Sehr verstimmt kehrte ich mit Antonin in den Gasthof zurück
und setzte mich mit ihm an die Mittagstafel, aber mir mnndete weder
Speise noch Trank. Jn meinen Ohren hallte es unablässig: „Ns8-