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https://doi.org/10.11588/diglit.15258#0338
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München.
in seinen gesammelten Gedichten (Bd. II, S. 420 u. f.) ein poetisches
Denkmal gesetzt. Sudler erbot sich, uns in seinen freien Stunden,
woran es ihm niemals fehlte, in München zu führen.und führte uns
zunächst in das Hofbräu. Hier, beim schüumenden Bierkrug und
scharfen Radi, erwies er sich als der überlegene Meister der Zukunft,
„gescheiter als alle die Laffen
Lessing, Kaulbach und andre, die was schaffen."
Wenn er thatenlos es dennoch zu nichts gebracht hat, so entschuldigt
ihn der Dichter mit der, einem folchen Genius nicht ausreichenden
Güte des gemeinen Tageslichtes, er harrte auf glühendes Nordlicht,
„Und so brachte niemals Sudler
Etwas Fertiges zu stand,
Sndler war ein großer Hudler
Auf der edeln Leinewand."
Die vielen Profan- und Kirchenbauten, die König Ludwig er-
richten ließ, standen bereits zum großen Teile, wie die alte Pinakothek
und die Glyptothek, oder waren der Ausführung nahe, wie die neue
Pinakothek nnd die Basilika, die Propylüen waren in Aussicht ge-
nommen. Kunstschätze aller Art und aller Zeiten hatte der König
mit wunderbarem Kennerblick und Geschick nach München gebracht und
in herrlichen Palästen zu allgemeiner Benützung aufgestellt. Die ersten
Künftler Deutschlands schmückten die Räume seiner Residenz nnd die
neuen Banten mit zahllosen prächtigen Werken. Mochte man auch
über die baierische Feldherrnhalle mit dem einzigen Tilly spotten oder
über den Obelisken zum Andenken an die 40 000 Baiern, die „auch
für des Vaterlandes Befreiung in Rußland starben", jedenfalls waren
die Denkmäler ein großer Schmuck der Stadt und halfen mit, sie zu
einer der fchönsten Dentschlands zu machen.
Die alte Mönchsstadt und Residenz der baierischen Herzöge war
1806 Königssitz geworden. Das Münchner Kindl in der braunen
Kutte konnte sich nicht aus vollem Herzen über die glänzende Wand-
lung der Stadt freuen. Graf Montgelas, des ersten baierifchen Königs
Maximilian Josef gebietender Minister, war den Kutten nicht ge-
München.
in seinen gesammelten Gedichten (Bd. II, S. 420 u. f.) ein poetisches
Denkmal gesetzt. Sudler erbot sich, uns in seinen freien Stunden,
woran es ihm niemals fehlte, in München zu führen.und führte uns
zunächst in das Hofbräu. Hier, beim schüumenden Bierkrug und
scharfen Radi, erwies er sich als der überlegene Meister der Zukunft,
„gescheiter als alle die Laffen
Lessing, Kaulbach und andre, die was schaffen."
Wenn er thatenlos es dennoch zu nichts gebracht hat, so entschuldigt
ihn der Dichter mit der, einem folchen Genius nicht ausreichenden
Güte des gemeinen Tageslichtes, er harrte auf glühendes Nordlicht,
„Und so brachte niemals Sudler
Etwas Fertiges zu stand,
Sndler war ein großer Hudler
Auf der edeln Leinewand."
Die vielen Profan- und Kirchenbauten, die König Ludwig er-
richten ließ, standen bereits zum großen Teile, wie die alte Pinakothek
und die Glyptothek, oder waren der Ausführung nahe, wie die neue
Pinakothek nnd die Basilika, die Propylüen waren in Aussicht ge-
nommen. Kunstschätze aller Art und aller Zeiten hatte der König
mit wunderbarem Kennerblick und Geschick nach München gebracht und
in herrlichen Palästen zu allgemeiner Benützung aufgestellt. Die ersten
Künftler Deutschlands schmückten die Räume seiner Residenz nnd die
neuen Banten mit zahllosen prächtigen Werken. Mochte man auch
über die baierische Feldherrnhalle mit dem einzigen Tilly spotten oder
über den Obelisken zum Andenken an die 40 000 Baiern, die „auch
für des Vaterlandes Befreiung in Rußland starben", jedenfalls waren
die Denkmäler ein großer Schmuck der Stadt und halfen mit, sie zu
einer der fchönsten Dentschlands zu machen.
Die alte Mönchsstadt und Residenz der baierischen Herzöge war
1806 Königssitz geworden. Das Münchner Kindl in der braunen
Kutte konnte sich nicht aus vollem Herzen über die glänzende Wand-
lung der Stadt freuen. Graf Montgelas, des ersten baierifchen Königs
Maximilian Josef gebietender Minister, war den Kutten nicht ge-