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V.
Jnsekten oder Larventhiere.
Dies ist dic reichhaltigste Klasse der nu-
bisch - knutanischen Thierwelt, zn der eine
enoriiie Anzahl Sippschaften gchören, welche
nach Größe, Stärke, Farbe, Gestalt, Faulheit
nnd Gefräßigkeit verschieden sind. Man theilt
auch Schranzen gcnannt. Sie kriechen und
winden sich unter anderer Thiere Füßen weg
und nennen das Leben. Da sie ganz unglaub-
lich viel vcrtragen können, so vermag ihnen
wedcr Hieb noch Stich etwas anzuhaben; ja
VI.
Würmer oder Söbleicher,
sie am passendsten ein in producirende und
consumirende. Letztere verzehren das, was die
erstern erzeugt haben, und pflegen zcitlebens
cine Larve zu tragen, so daß sie ihr wahrcs
Gesicht selten zeigen. Jhre Faulheit ist klassisch.
selbst ohne Kopf leben sie ungenirt fort.
Jhre hauptsächlichste Geschicklichkeit besteht im
Schwänzeln und Scherwenzeln. Viele Ge-
schöpfe haben cinen unbesiegbaren Eckel vor
dieser Klasse.
VII.
Polypen oder Langfingerige.
Sie gehen aus Naub aus und bcdienen
sich zuin Fange deffelben vielgliederiger Arme
oder Finger, deren unterste Gelenke Schergen
odcr Spitzel oder auch Ohmler genannt wer-
den. Da sie einen ganz bcsonders feinen Ge-
ruch und feines Gesühl haben, so wissen sie
auch jhre Opser unier Tausenden heraus zu
k"lden. Sie lassen sich sehr leicht abrichten
und zähmen und haben sich den Säugethieren, als dicnende
ganz unentbehrlich gemacht. Von andern Thieren wer-
^en sie gefürchtet und vcrmieden. Da sie viel Electrizität
besitzen, so haben sie diese Eigenschaft zu einer höchst sinn-
reichen Erfindung benuyt, vermittelst welcher sie ihren Fang
auf meileiiweit sich einander in die Hände spielen. (Es
erinnert die>e Einrichtung lebhaft an die mcnschlichen clectro-
magnctischen Telegraphen.) Auch diese Klasse besitzt das
Eigenthümliche, daß ihre Gliedcr stetö wie-
der wachscn und sich ergänzcn; man würde
indeß sehr irren, wollte man diese eckelhaf-
ten Geschöpfe deßhalb sür unsterblich halten.
Jhr Element ist das Wasser, und je ruhiger
dies ist, je mehr es sich dem Zustandc der
Faulheit nähert, desto besser gedeihen fie.
Bei stürmischer Zeit verschwinden sie plötzlich;
man nimmt an, daß sie sich unter dem Schlamme oder
in Winkeln verkriechen, um dann bei stillem Wetter eben
so plötzlich wieder da zu sein. Jhre Organisation ist wenig
bekannt; jedoch wird vermuthet, daß sie eine Unzahl von
Augen und Ohren haben, auch weiß man mit Bestimmt-
heit, daß sie einen unersättlichen Magen besitzcn, zu dessen
Füllung im Thierreichs - Budget ein Ansatz unter dem Na-
mcn „geheime Fonds" figurirt.
VIII.
Konfufionsthiere.
Die Philosophen dcS nubisch-knutanischen
thicrreichs. Sie sind lrockcn wie die Erem--
plare eines Pftanzenbuches und scheinen ein
'(Z eigcntliches Leben nicht zu besitzen, indem sic
erst durch einen öfter wiederholten Aufguß
von Spiritus, namentlich Ehanipagncr, leben-
dig und in diesem Zustande wirklich einem Thiere
ziemlich ähnlich werden.
Fr.
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V.
Jnsekten oder Larventhiere.
Dies ist dic reichhaltigste Klasse der nu-
bisch - knutanischen Thierwelt, zn der eine
enoriiie Anzahl Sippschaften gchören, welche
nach Größe, Stärke, Farbe, Gestalt, Faulheit
nnd Gefräßigkeit verschieden sind. Man theilt
auch Schranzen gcnannt. Sie kriechen und
winden sich unter anderer Thiere Füßen weg
und nennen das Leben. Da sie ganz unglaub-
lich viel vcrtragen können, so vermag ihnen
wedcr Hieb noch Stich etwas anzuhaben; ja
VI.
Würmer oder Söbleicher,
sie am passendsten ein in producirende und
consumirende. Letztere verzehren das, was die
erstern erzeugt haben, und pflegen zcitlebens
cine Larve zu tragen, so daß sie ihr wahrcs
Gesicht selten zeigen. Jhre Faulheit ist klassisch.
selbst ohne Kopf leben sie ungenirt fort.
Jhre hauptsächlichste Geschicklichkeit besteht im
Schwänzeln und Scherwenzeln. Viele Ge-
schöpfe haben cinen unbesiegbaren Eckel vor
dieser Klasse.
VII.
Polypen oder Langfingerige.
Sie gehen aus Naub aus und bcdienen
sich zuin Fange deffelben vielgliederiger Arme
oder Finger, deren unterste Gelenke Schergen
odcr Spitzel oder auch Ohmler genannt wer-
den. Da sie einen ganz bcsonders feinen Ge-
ruch und feines Gesühl haben, so wissen sie
auch jhre Opser unier Tausenden heraus zu
k"lden. Sie lassen sich sehr leicht abrichten
und zähmen und haben sich den Säugethieren, als dicnende
ganz unentbehrlich gemacht. Von andern Thieren wer-
^en sie gefürchtet und vcrmieden. Da sie viel Electrizität
besitzen, so haben sie diese Eigenschaft zu einer höchst sinn-
reichen Erfindung benuyt, vermittelst welcher sie ihren Fang
auf meileiiweit sich einander in die Hände spielen. (Es
erinnert die>e Einrichtung lebhaft an die mcnschlichen clectro-
magnctischen Telegraphen.) Auch diese Klasse besitzt das
Eigenthümliche, daß ihre Gliedcr stetö wie-
der wachscn und sich ergänzcn; man würde
indeß sehr irren, wollte man diese eckelhaf-
ten Geschöpfe deßhalb sür unsterblich halten.
Jhr Element ist das Wasser, und je ruhiger
dies ist, je mehr es sich dem Zustandc der
Faulheit nähert, desto besser gedeihen fie.
Bei stürmischer Zeit verschwinden sie plötzlich;
man nimmt an, daß sie sich unter dem Schlamme oder
in Winkeln verkriechen, um dann bei stillem Wetter eben
so plötzlich wieder da zu sein. Jhre Organisation ist wenig
bekannt; jedoch wird vermuthet, daß sie eine Unzahl von
Augen und Ohren haben, auch weiß man mit Bestimmt-
heit, daß sie einen unersättlichen Magen besitzcn, zu dessen
Füllung im Thierreichs - Budget ein Ansatz unter dem Na-
mcn „geheime Fonds" figurirt.
VIII.
Konfufionsthiere.
Die Philosophen dcS nubisch-knutanischen
thicrreichs. Sie sind lrockcn wie die Erem--
plare eines Pftanzenbuches und scheinen ein
'(Z eigcntliches Leben nicht zu besitzen, indem sic
erst durch einen öfter wiederholten Aufguß
von Spiritus, namentlich Ehanipagncr, leben-
dig und in diesem Zustande wirklich einem Thiere
ziemlich ähnlich werden.
Fr.
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