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Lübke, Wilhelm
Geschichte der Architektur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart — Leipzig, 1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.26748#0174

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152

Zweites Buch.

Monument

des

Lysikrates.

Chores in den öffentlichen musikalischen Wettkämpfen gewonnen hatten. Eine
Strasse von Athen war mit solchen Denkmälern ganz besetzt und führte nach
den Dreifüssen den Namen der Tripoden-Strasse. Oft trug bloss eine schlanke
Säule den Siegespreis; manchmal aber wurde ihm ein ausgedehnterer Unterbau
gegeben. Ein besonders anmuthiges Werk dieser Art ist das Monument des
Lysikrates zu Athen, für einen im J. 334 errungenen Sieg errichtet. Das
34 Fuss hohe, in pentelischem Marmor aufgeführte Denkmal besteht aus einem
kreisrunden Bau, der auf einer hohen quadratischen Unterlage ruht. Sechs

schlanke Halbsäulen mit eleganten korinthischen Kapitalen (siehe Fig. 107 u.
Fig. 86 S. 122) umgeben den runden Theil und tragen ein ionisches Gebälk,
dessen Fries die Reliefdarstellung vom Siege des Bakchus über die tyrrhe-
nischen Seeräuber schmückt. Eine zierliche Palmettenbekrönung begrenzt das
Gesims. Das Ganze ist von einem kuppelartig geformten Marmorblocke be-
deckt, dessen obere Fläche mit schuppenartig in Gestalt von Dachziegeln an-
geordneten Blättern ornamentirt ist. Aus der Mitte steigt, den Dreifuss zu
 
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