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Lübke, Wilhelm
Geschichte der Architektur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart — Leipzig, 1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.26748#0460

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438

Fünftes Buch.

gemeiner und ausschliesslicher mit dem Kreuzgewölbe verbindet. Schon in
der ersten Hälfte des 11. Jahrli. scheint die consequente Anwendung desselben
hier stattgefunden zu haben. Ueber den Seitenschiffen erheben sich oft Em-
poren, nach Art der südfranzösischen Bauten mit halben Tonnengewölben be-
deckt ; häufig aber ist statt der Emporen in den Oberwänden des Mittelschiffes
nur ein Triforium angebracht, d. h. ein schmaler Gang, der sich mit Bogeu-

Fig. 342.

Notre Dame la grande zu Poitiers.

Stellungen auf Säulchen gegen das Innere der Kirche öffnet Bemerkenswerth
ist auch, dass selbst die Querarme zweistöckig gebildet wurden, oder doch in
den Wänden obere Galerien erhielten. Die frühe Ausbildung des Kreuzge-
wölbes hatte zeitig die reichere Entwicklung des Pfeilers zur Folge, der mit
Ecksäulchen und vorgelegten Halbsäulen versehen wurde. Im Gegensatz aber
gegen den in Deutschland vorherrschenden rhythmischen Wechsel von stär-
keren und schwächeren Stützen sind hier die Pfeiler (denn Säulen kommen als
einzelne Stützen nur ausnahmsweise vor) sämmtlich gleich gebildet, auch ohne
 
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