2. Die Ergebnisse der Ausgrabungen
2.1. Die Anlage der Schnitte (Abb. 6 u. 7)
Wie bereits eingangs erwähnt, fand die erste Ausgrabung unter Leitung des Verfassers
in der Zeit vom 14. 8. bis 8. 9. 1967 in Issendorf statt39. Bereits vor Beginn der eigentlichen
Grabungen konnten zahlreiche Urnenscherben auf dem frisch gepflügten und abgeregne-
ten Gelände des Urnenfriedhofes aufgesammelt werden, so daß das Zentrum der Belegung
mit Urnen sich bereits in groben Umrissen abzuzeichnen begann. Allerdings hätten die Ur-
nen in anderen Teilen des Friedhofes auch tiefer in der Erde stehen können, so daß der
Pflug sie nicht mehr erfaßte und somit auch keine Scherben mehr an die Erdoberfläche zu
heben vermochte. Aus diesem Grunde stellte sich als Hauptaufgabe für die Gra-
bung 1967, die Ausdehnung des Urnenfriedhofes möglichst genau zu erfassen. Pastor
Mushard gab seinem Bericht über die von ihm vorgenommenen Grabungen eine
Planzeichnung über die Lage der vorgefundenen Urnen sowie des Großsteingrabes
bei40, die ebenfalls die Eingrenzung des Urnenfriedhofes erleichtert. Diese Skizze zeigt
deutlich, daß vor allem nördlich und westlich des Großsteingrabes Urnen vorhanden wa-
ren, die er gehoben hat. Im einzelnen waren die Grenzen des Urnenfriedhofes bei Beginn
der Grabungen aber noch durchaus unklar. Aus diesem Grunde war es notwendig, das
Grundstück Viets, Parzelle 122/60 „Steinkamp", mit einem 150 m langen und 3 m breiten
Suchschnitt zu durchschneiden. Dies geschah etwa in NNO-SSW-Richtung in der Weise,
daß der Suchschnitt etwa parallel zu dem Weg von Issendorf nach Dollern, und zwar in
einem Abstand von rund 85 m zu ihm, verlief (Abb. 6 u. 7). Lage und Abmessungen dieses
Schnittes ergaben sich daraus, daß er mitten durch die zuvor ermittelte größte Scherben-
dichte an der Erdoberfläche hindurchführte. Dennoch erschloß dieser lange Suchschnitt
nicht, wie sich später herausstellte, die Mitte des Urnenfriedhofes, sondern seinen öst-
lichen Randbereich. Die größte Dichte an Urnen ergab sich später westlich dieses Schnit-
tes 1 in einem Geländestück, das zur Zeit des Grabungsbeginns noch mit Getreide bestan-
den war.
Die Westgrenze des Schnittes 1 bildete zugleich die Hauptmeßachse der Grabung. Ihr
südlicher Endpunkt F (vgl. Abb. 6) ist zugleich der Nullpunkt der Grabung. Das Nord-
ende des Schnittes E liegt bei 150 m N / 0 m Ost bzw. West. Alle weiteren Schnitte der Gra-
bung wurden westlich oder östlich zu Schnitt 1 angelegt, und zwar entweder rechtwinklig
von Schnitt 1 abgehend oder parallel zu ihm. Alle Maßangaben für Schnitte und Einzel-
funde beziehen sich auf die Hauptmeßlinie einerseits und den Abstand von dieser Haupt-
meßlinie nach Westen oder Osten andererseits. In Abb. 7 sind zwar auch die Schnitte 6-15
39 Ohne das großzügige Entgegenkommen des Grundstückseigentümers, Herrn Heinrich Viets, Issendorf Nr. 5,
wären die Untersuchungen nicht möglich gewesen. Ihm danke ich ganz besonders für die Hilfe, die er den
an der Grabung Beteiligten gewährt hat. Die wissenschaftliche Zielsetzung der Grabungen wurde von ihm
sogleich erkannt, so daß es eine Selbstverständlichkeit für ihn war, von der vorgesehenen Aufforstung des
Fundgeländes bis zur Beendigung der Grabungen Abstand zu nehmen. Auch dafür sei ihm herzlichst ge-
dankt.
40 Vgl. Abb. 5.
13
2.1. Die Anlage der Schnitte (Abb. 6 u. 7)
Wie bereits eingangs erwähnt, fand die erste Ausgrabung unter Leitung des Verfassers
in der Zeit vom 14. 8. bis 8. 9. 1967 in Issendorf statt39. Bereits vor Beginn der eigentlichen
Grabungen konnten zahlreiche Urnenscherben auf dem frisch gepflügten und abgeregne-
ten Gelände des Urnenfriedhofes aufgesammelt werden, so daß das Zentrum der Belegung
mit Urnen sich bereits in groben Umrissen abzuzeichnen begann. Allerdings hätten die Ur-
nen in anderen Teilen des Friedhofes auch tiefer in der Erde stehen können, so daß der
Pflug sie nicht mehr erfaßte und somit auch keine Scherben mehr an die Erdoberfläche zu
heben vermochte. Aus diesem Grunde stellte sich als Hauptaufgabe für die Gra-
bung 1967, die Ausdehnung des Urnenfriedhofes möglichst genau zu erfassen. Pastor
Mushard gab seinem Bericht über die von ihm vorgenommenen Grabungen eine
Planzeichnung über die Lage der vorgefundenen Urnen sowie des Großsteingrabes
bei40, die ebenfalls die Eingrenzung des Urnenfriedhofes erleichtert. Diese Skizze zeigt
deutlich, daß vor allem nördlich und westlich des Großsteingrabes Urnen vorhanden wa-
ren, die er gehoben hat. Im einzelnen waren die Grenzen des Urnenfriedhofes bei Beginn
der Grabungen aber noch durchaus unklar. Aus diesem Grunde war es notwendig, das
Grundstück Viets, Parzelle 122/60 „Steinkamp", mit einem 150 m langen und 3 m breiten
Suchschnitt zu durchschneiden. Dies geschah etwa in NNO-SSW-Richtung in der Weise,
daß der Suchschnitt etwa parallel zu dem Weg von Issendorf nach Dollern, und zwar in
einem Abstand von rund 85 m zu ihm, verlief (Abb. 6 u. 7). Lage und Abmessungen dieses
Schnittes ergaben sich daraus, daß er mitten durch die zuvor ermittelte größte Scherben-
dichte an der Erdoberfläche hindurchführte. Dennoch erschloß dieser lange Suchschnitt
nicht, wie sich später herausstellte, die Mitte des Urnenfriedhofes, sondern seinen öst-
lichen Randbereich. Die größte Dichte an Urnen ergab sich später westlich dieses Schnit-
tes 1 in einem Geländestück, das zur Zeit des Grabungsbeginns noch mit Getreide bestan-
den war.
Die Westgrenze des Schnittes 1 bildete zugleich die Hauptmeßachse der Grabung. Ihr
südlicher Endpunkt F (vgl. Abb. 6) ist zugleich der Nullpunkt der Grabung. Das Nord-
ende des Schnittes E liegt bei 150 m N / 0 m Ost bzw. West. Alle weiteren Schnitte der Gra-
bung wurden westlich oder östlich zu Schnitt 1 angelegt, und zwar entweder rechtwinklig
von Schnitt 1 abgehend oder parallel zu ihm. Alle Maßangaben für Schnitte und Einzel-
funde beziehen sich auf die Hauptmeßlinie einerseits und den Abstand von dieser Haupt-
meßlinie nach Westen oder Osten andererseits. In Abb. 7 sind zwar auch die Schnitte 6-15
39 Ohne das großzügige Entgegenkommen des Grundstückseigentümers, Herrn Heinrich Viets, Issendorf Nr. 5,
wären die Untersuchungen nicht möglich gewesen. Ihm danke ich ganz besonders für die Hilfe, die er den
an der Grabung Beteiligten gewährt hat. Die wissenschaftliche Zielsetzung der Grabungen wurde von ihm
sogleich erkannt, so daß es eine Selbstverständlichkeit für ihn war, von der vorgesehenen Aufforstung des
Fundgeländes bis zur Beendigung der Grabungen Abstand zu nehmen. Auch dafür sei ihm herzlichst ge-
dankt.
40 Vgl. Abb. 5.
13