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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 5.1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.33061#0013
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Unterricht angeregt werden. — Hqrmann, Dr. Friedrich: Der Lateinunterricht auj
der Unter- und Mittelstufe der Obcrrcalschulen (Latein als 2. Fremdsprache) (ME
vom 24.6.1955 Nr. VIII 23200). S. 299-302. — Hörmann, Dr. Friedrich: Die
Aufgaben der Reifeprüfung an den Höheren Schulen in Bayern 1961 im Fach La-
tein. S. 315/6. St.

Museum Helveticum, Vol. 18 Fasc. 3, Juli 1961

Felix Heinimann: Eine vorplatonische Theorie der Texvr|. S. 105ff. Sokrates ver-
steht unter Techne einen schon theoretisch durchdachten Begriff; ein vergleichbarer
Techne-Begriff liegt einigen Schriften des Corpus Hippocraticum zugrunde. Grund-
legend für die Folgezeit wurde er aber schon innerhalb der Sophistik erörtert und
geklärt. Es handelt sich um Künste, die Leben und bürgerliche Existenz zu sichern
und im Falle äußerster Gefahr zu retten versprechen. Dem Pragmatismus der So-
phisten entspricht es, den Nutzen als letzten Maßstab an die Stelle der objektiv
nicht faßbaren Wahrheit treten zu lassen. Ferner muß jede Techne ihr bestimmtes
Ziel haben, durch das sie sich von anderen unterscheidet, und schließlich muß sie
imstande sein, dieses zu erreichen. Ein solch entwickeltes Methodenbewußtsein ist
vor Platon möglich und steht auch nicht etwa im Widerspruch zur Subjektivität des
Protagoras. — Hans Joachim Mette: ,genus tenue‘ und ,mensa tenuis‘ bei Horaz.
S. 136ff. Horaz weiht sich in dem Programmgedicht I, 1 in der Nachfolge des Kalli-
machos dem yevog kenTov und ist sich bewußt, daß er in den sogenannten Römer-
oden die Grenzen zum yevoq in|n']Ä.6v überschreitet. Er ruft deshalb auch die Muse
zurück: 3, 3, 69ff. Im übrigen aber vermag es der große Artist Horaz, Lebensstil
und literarischen Stil in eines zu verweben. — Meinrad Scheller: Lateinisch urina
und urinari (urinare) ,tauchen‘. S. 140ff. Das Verbum urino(r) begegnet bei Varro L.
1. 5, 126 (27) zur Etymologisierung von urnae. Die Bedeutung ,Wasser‘ - Urin ist
offenbar erst von außen ins Lateinische gebracht worden. Die Wandlung dürfte
durch den griechischen Infinitiv otjoeIv gekommen sein, der mindestens seit 200 v.
Chr. als ,urin‘ ausgesprochen wird. —■ Friedrich Solmsen: Greek Philosophy and
the discovery of the Nerves 1-11. S. 150ff. Die Geschichte des Problems kann vom
Ende des 5. Jahrhunderts zusammenhängend dargestellt werden. Alkmaion muß
betont liaben, daß alle Sinnesfunktionen und -eindrücke in einem zentralen Organ
zusammenlaufen. Diogenes von Apollonia hält die Luft für die lebenswirkende
Kraft. Nach der Hippokratischen Abhandlung über die Heilige Krankheit empfan-
gen die anderen Organe ihre Befehle vom Gehirn. Kanäle für die Botschaften sind
die Blutgefäße. Schließlich befähigt den Demokrit die Auffassung vom Seelenatom,
die Ursache für Körperbewegungen zu erklären. Platon baut im Timaios auf diesen
Gedanken auf und hat sein Seelenschema liber die physiologischen Theorien der
früheren Denker gesetzt. Seine Leistung beste’nt in der genauen Betrachtung der
Teile der Seele und ihrer Funktionen, die im Gehirn und im Herzen zentralisiert
sind.

Museum Helveticum, Vol. 18 Fasc. 4, Oktober 1961

Friedrich Solmsen: Greek Philosophy and the Discovery of the Nerves Ill-V.
S. 169ff. Nach Aristoteles ist der Ursprung der Handlungen in einem seelischen
Vorgang begründet, und das Pneuma, das fiir die Bewegung wesentlich ist, ist ein
Teil unserer eigenen Konstitution, insofern als alle Lebewesen aus den vier Ele-
menten zusammengesetzt sind. Bei den Nachfolgern des Aristoteles erlangt das
Pneuma völlig die Kontrolle über die Funktionen. Diokles scheint die Blutgefäße
als Verbindungskanäle zwischen Gehirn und Herz eingeführt zu haben, der Ent-

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