DOI Heft:
Nr. 4
DOI Artikel:Schulz-Vanheyden, Elmar: Fachdidaktik am Bielefelder Oberstufenkolleg
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.33068#0069
Erfahrung, Wahlfachkombinationen7, Berufsziel), zum anderen die Interessen
der zukünftigen „Abnehmer“, d. h. zunächst der Universitäten8.
Ein erstes „Produkt“ im Rahmen dieser Arbeit wird ein Einführungskurs
sein, der im Orientierungssemester allen interessierten Kollegiaten zur Orientie-
rung für ihre Fachwahl dienen soll.
Ein weiteres Problem der curricularen Arbeit, vielleicht das wichtigere und
interessantere, ist die Frage, welche Beiträge das Fach Latein einbringt in die
Ausbildung am Oberstufen-Kolleg im Rahmen der obligatorischen Unterrichts-
arten Gesamtunterricht und Ergänzungsunterricht. In beiden Bereichen wird
sich die Annahme, daß bis heute in unserem kulturellen, gesellschaftlichen und
politischen Leben Einflüsse der Antike prägend wirksam sind, daß ein Ver-
ständnis der Antike und ihres Einflusses auch ein Beitrag zum Verständnis des
Lebens und der Wissenschaft heute ist und daß dieses Verständnis von Bedeu-
tung ist für die Bewältigung von Lebensproblemen hier und heute, bewähren
müssen.
Zusammenfassend sei folgende These formuliert:
Die institutioneile Eigenart und die didaktischen Intentionen des OS er-
zwingen, daß das Fach Latein Lösungsansätze für folgende Probleme ent-
wickelt :
a) Welche Beziehung besteht zwischen dem Schulfach Latein und der Univer-
sitätsdisziplin Latein?
b) Welche Beiträge im einzelnen kann das Fach für eine wissenschaftspropädeu-
tisch akzentuierte Bildung leisten?
c) Welche Möglichkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit bestehen einer-
seits im Bereich Literaturwissenschaft und Linguistik, andererseits mit den(
übrigen Disziplinen?
d) Welche Ansätze bietet das Fach für einen Gegenwarts- und Praxisbezug?
e) Welche beruflichen Qualifikationen und Möglichkeiten vermittelt das Fach,
und wie ist die Ausbildung daraufhin zu orientieren?
In diesen Fragen sind in nuce die wichtigsten wissenschafts-theoretischen und
didaktischen Probleme enthalten, denen sich das Fach allenthalben in Schule,
Hochschule und Öffentlichkeit gegenübersieht. Lösungen für diesen Komplex
von Problemen werden nicht in einer monodisziplinären fachdidaktischen Ent-
wicklungsarbeit zu finden sein, sondern nur in der langfristigen interdiszipli-
nären Curriculum-Entwicklung, in die das Fach am Oberstufen-Kolleg einge-
bunden ist.
Dr. E. Schulz-Vanheyden, 48 Bielefeld, Sudbrackstr. 18
7 Eine Vorschrift über bestimmte Fächerkombinationen gibt es nicht.
8 Die Universität Bielefeld erprobt in der Fakultät für Literaturwissenschaft und
Linguistik ein eigenes Reformkonzept, das ein Studium in Literaturwissenschaft
oder Linguistik in Verbindung mit einer Nationalsprache vorsieht. Um einen Über-
blick über Gliederung und Aufbau des Studiums der klassischen Philologie an den
übrigen deutschen Universitäten zu erhalten, hat der Verfasser eine Umfrage unter
den entsprechenden Universitäts-Instituten durchgeführt, deren Ergebnis in die
Planungskonzeption eingehen wird.
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der zukünftigen „Abnehmer“, d. h. zunächst der Universitäten8.
Ein erstes „Produkt“ im Rahmen dieser Arbeit wird ein Einführungskurs
sein, der im Orientierungssemester allen interessierten Kollegiaten zur Orientie-
rung für ihre Fachwahl dienen soll.
Ein weiteres Problem der curricularen Arbeit, vielleicht das wichtigere und
interessantere, ist die Frage, welche Beiträge das Fach Latein einbringt in die
Ausbildung am Oberstufen-Kolleg im Rahmen der obligatorischen Unterrichts-
arten Gesamtunterricht und Ergänzungsunterricht. In beiden Bereichen wird
sich die Annahme, daß bis heute in unserem kulturellen, gesellschaftlichen und
politischen Leben Einflüsse der Antike prägend wirksam sind, daß ein Ver-
ständnis der Antike und ihres Einflusses auch ein Beitrag zum Verständnis des
Lebens und der Wissenschaft heute ist und daß dieses Verständnis von Bedeu-
tung ist für die Bewältigung von Lebensproblemen hier und heute, bewähren
müssen.
Zusammenfassend sei folgende These formuliert:
Die institutioneile Eigenart und die didaktischen Intentionen des OS er-
zwingen, daß das Fach Latein Lösungsansätze für folgende Probleme ent-
wickelt :
a) Welche Beziehung besteht zwischen dem Schulfach Latein und der Univer-
sitätsdisziplin Latein?
b) Welche Beiträge im einzelnen kann das Fach für eine wissenschaftspropädeu-
tisch akzentuierte Bildung leisten?
c) Welche Möglichkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit bestehen einer-
seits im Bereich Literaturwissenschaft und Linguistik, andererseits mit den(
übrigen Disziplinen?
d) Welche Ansätze bietet das Fach für einen Gegenwarts- und Praxisbezug?
e) Welche beruflichen Qualifikationen und Möglichkeiten vermittelt das Fach,
und wie ist die Ausbildung daraufhin zu orientieren?
In diesen Fragen sind in nuce die wichtigsten wissenschafts-theoretischen und
didaktischen Probleme enthalten, denen sich das Fach allenthalben in Schule,
Hochschule und Öffentlichkeit gegenübersieht. Lösungen für diesen Komplex
von Problemen werden nicht in einer monodisziplinären fachdidaktischen Ent-
wicklungsarbeit zu finden sein, sondern nur in der langfristigen interdiszipli-
nären Curriculum-Entwicklung, in die das Fach am Oberstufen-Kolleg einge-
bunden ist.
Dr. E. Schulz-Vanheyden, 48 Bielefeld, Sudbrackstr. 18
7 Eine Vorschrift über bestimmte Fächerkombinationen gibt es nicht.
8 Die Universität Bielefeld erprobt in der Fakultät für Literaturwissenschaft und
Linguistik ein eigenes Reformkonzept, das ein Studium in Literaturwissenschaft
oder Linguistik in Verbindung mit einer Nationalsprache vorsieht. Um einen Über-
blick über Gliederung und Aufbau des Studiums der klassischen Philologie an den
übrigen deutschen Universitäten zu erhalten, hat der Verfasser eine Umfrage unter
den entsprechenden Universitäts-Instituten durchgeführt, deren Ergebnis in die
Planungskonzeption eingehen wird.
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